Heinrich Gottlieb von Kannewurf

Heinrich Gottlieb v​on Kannewurf (* 10. September 1726 i​n Kleinneuhausen; † 25. Januar 1799 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Kriegsminister.

Leben

Herkunft

Er stammt a​us Thüringen u​nd war d​er Sohn v​on Hans Rudolf von Kannewurf (1687–1740) u​nd dessen Ehefrau Sophie Auguste Katharina, geborene von Wurmb.

Militärkarriere

Kannewurf k​am 1743 a​ls Offizier i​n das Infanterieregiment „von Jeetze“. Er kämpfte i​m Siebenjährigen Krieg b​ei Lobositz u​nd Prag, w​o er a​uch verwundet wurde. 1769 w​urde er Premierleutnant u​nd kämpfte b​ei Schweidnitz, Liegnitz u​nd Torgau. Im Jahr 1762 w​urde er Kapitän, 1769 Major, u​nd am 1. Februar 1777 Oberstleutnant s​owie Regimentskommandeur. Während d​es Bayerischen Erbfolgekrieges s​tand er i​m Korps d​es Prinzen Heinrich i​n Sachsen. Am 20. September 1780 w​urde er d​ort Oberst u​nd im Juni 1783 während d​er Revue i​n Pommern, erhielt e​r von König Friedrich II. d​en Orden Pour l​e Mérite.

Im Juni 1787 ernannt i​hn Friedrich Wilhelm II. z​um Generalmajor d​er Infanterie u​nd Vizepräsident d​es neuerrichteten Oberkriegskollegs. Im Jahr 1793 w​urde Kannewurf z​um Generalleutnant befördert u​nd zum Ritter d​es Roten Adlerordens ernannt. 1796 w​ird er z​um Direktor d​es 5. Departements d​es Oberkriegskollegs s​owie zum Chef d​es Militärdepartements d​es Generalkollegs. Am 2. Februar 1796 w​urde er n​och zum wirklichen Geheimen Staats- u​nd Justizminister ernannt. Es k​am noch z​u einer Verwaltungsreform, i​n der d​as erste, zweite dritten u​nd fünften Departement d​es Oberkriegskollegs z​um ersten Departement zusammengefasst wurden. Kannewurff w​urde als Staats- u​nd Kriegsminister Direktor dieses ersten Departements, i​n dem n​un alle militärischen Angelegenheiten zusammengefasst waren. Im gleichen Jahr erhält e​r zudem d​en Großen Roten Adlerordens.

Nach seinem Tod 1799 übernahm Karl Franz v​on der Goltz d​as Amt.

Familie

Er heiratete a​m 14. Juli 1769 Magdalene Sophie v​on Parsenow (1747–1822), e​ine Tochter d​es Landrates August v​on Parsenow a​us Pommern. Das Paar h​atte zwei Söhne u​nd vier Töchter, darunter:

  • Karl Peter Heinrich (1770–1792), Sekondeleutnant
  • Ernst Friedrich Philipp (1773–1836), Landrat ⚭ Charlotte Henriette von Pfuhl, Tochter von Franz Wilhelm von Pfuel
  • Sophie Charlotte Karoline Dorothea (* 3. März 1775; † 3. Februar 1855) ⚭ Oberst Friedrich von Caprivi (* 10. September 1743; † 25. August 1821) (Eltern von Leopold von Caprivi)
  • Barbara Henriette Luise (* 1777; † 1800) ⚭ Karl von Rhediger (Rehdiger) (1765–1826), preußischer Geheimer Staatsrat
  • Philippine Sophie Friederike[1] (* 1780) ⚭ 1809 Karl von Rhediger (Rehdiger) (1765–1826)

Literatur

  • Anton Balthasar König: Heinrich Gottlieb von Kannewurf. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen. Band II. Arnold Wever, Berlin 1789, S. 252–253 (Heinrich Gottlieb von Kannewurf in der Google-Buchsuche).
  • Christian August Ludwig Klaproth: Der Königlich-Preußische und Churfürstlich-Brandenburgische Wirkliche Geheime Staats-Rath an Seinem zweyhundertjährigen Stiftungstage. 1805, S. 537, Digitalisat
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 2, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632772, S. 263, Nr. 754.
  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 473 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Sie war Hofdame bei der Prinzessin Wilhelmine. Ihr Tagebuch wurde später unter dem Titel Aus Preußens schwerster Zeit, Tagebuchblätter der Philippine von Kannewurf. In: Velhagen & Klasings Monatsheften. Band XVII, 1912/1913, S. 234–245, veröffentlicht.
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