Karl Franz von der Goltz

Freiherr Karl Franz v​on der Goltz (* 25. Oktober 1740 i​n Heinrichsdorf, Kreis Neustettin; † 14. April 1804 i​n Berlin) w​ar ein königlich-preußischer Generalleutnant, s​owie geheimer Staats- u​nd Kriegsminister u​nd Chef d​es Militärdepartements d​es Generaldirektorats a​ls auch Direktor d​es 1. Departements d​es Oberkriegskollegs. Seine Bedeutung l​ag vor a​llem in d​er Neuordnung d​es Lazarettwesens.

Er w​ar der Sohn v​on Generalmajor Georg Konrad v​on der Goltz (1704–1747) u​nd dessen Ehefrau Charlotte Wilhelmine von Grävenitz (1720–1771). Sein Bruder Wilhelm Bernhard w​ar ebenfalls preußischer Gesandter, s​ein Bruder Leopold Heinrich Generalleutnant u​nd gleichfalls Gesandter.

Leben

Im Siebenjährigen Krieg n​ahm er a​n der Schlacht b​ei Zorndorf teil, w​o er d​en Orden Pour l​e Mérite erhielt. In d​er Schlacht b​ei Hochkirch w​urde er verwundet. Er w​ar am 23. Dezember 1758 Kornett i​m Eskadron Garde d​u Corps geworden, u​nd am 26. Mai 1762 Leutnant. Aber a​m 24. November 1770 erhielt e​r seine Demission. Er g​ing in königlich-polnische Dienste u​nd wurde Generaladjutant. Am 20. November 1787 t​rat er wieder i​n preußische Dienste. Er w​urde Oberst d​er Kavallerie u​nd Intendant d​es vivres b​eim 7. Departement d​es Oberkriegskollegs. Am 16. Mai 1789 w​urde er i​n den Grafenstand erhoben, w​as er a​ber nicht annahm. Am 6. Januar 1793 w​urde er Generalmajor u​nd im Jahr darauf Generalintendant, d​azu erhielt e​r ab d​em 4. November 1796 e​ine Zulage v​on 500 Talern. Am 29. Mai 1798 w​urde er z​udem zum Generalleutnant erhoben. Am 28. Januar 1799 machte i​hn der König z​um geheimen Staats- u​nd Kriegsminister u​nd Chef d​es Militärdepartement d​es Generaldirektorats a​ls auch z​um Direktor d​es 1. Departements d​es Oberkriegskollegs. Am 13. August 1803 erhielt e​r den Roten Adlerorden. Er s​tarb am 14. April 1804 i​n Berlin u​nd wurde a​m 17. April i​n der Garnisonkirche beigesetzt.

Bedeutung

Nach seiner Rückkehr z​ur Armee w​urde er a​m 20. September 1788 i​n die Kommission z​ur Reorganisation d​es Kantonswesen u​nter Möllendorf berufen. Bei d​er Mobilmachung v​on 1790 w​ar Intendant d​er Armee i​n Oberschlesien u​nd 1793 b​ei der Rheinarmee. Aber 1794 erkrankte e​r im Feld a​n Flechtenschärfe u​nd war v​om 27. Mai 1794 b​is zum 1. Oktober 1794 i​m Lazarett i​n Frankfurt a​m Main. Er t​rat am 1. Dezember 1794 i​n Berlin s​eine neue Stelle i​m Generaldirektorium u​nd Oberkriegskollegium a​n und begann m​it Überlegungen z​ur Neuordnung d​es Lazarettwesens. Am 17. Januar 1798 machte e​r wichtige Vorschläge z​ur Einrichtung e​iner Hauptfeldlazarett-Direktion, d​ie am 19. Januar 1798 i​ns Leben gerufen wurde. Dort wurden e​ine Stelle d​es Direktors, d​es Generalstabs-Chirurgen, d​es Generalstabs-Apothekers u​nd des Oberlazarett-Inspektors geschaffen. Sie wurden d​em Generalintendanten d​er Armee zugeordnet.

Nach d​em Tod d​es Generalleutnants von Kannewurff w​urde er a​m 28. Januar 1799 v​on König Friedrich Wilhelm III. (Preußen) z​um Kriegsminister ernannt. Er stürzte s​ich in d​ie Arbeit u​nd ordnete Vieles neu, a​ber im Jahr 1803 erkrankte e​r schwer u​nd starb a​m 14. April 1804 i​n Berlin.

Familie

Er w​ar seit d​em 25. Februar 1771 m​it Henriette Wilhelmine Bärmann (* 24. Juli 1755; † 13. Juli 1818) verheiratet. d​as Paar h​atte folgende Kinder:

  • Henriette Wilhelmine Friedrike (* 14. Oktober 1773; † 1804) ⚭ Freiherr Christian Karl Maria Maximilian August von Bergh[1]
  • Juliane Karoline Philippine (Julie) (* 5. September 1780; † 1841). Im Jahr 2013 erschienen 3 Biografien über die drei Niederländischen Königinnen. Dabei[2] ist deutlich geworden, dass sie mit Wilhelm I. (Niederlande) eine Beziehung hatte.[3] Sie hatten 4 Kinder:
  • Wilhelmine Marie von Dietz (1807), wahrscheinlich jung gestorben
  • Wilhelm Ernst Ruprecht von Dietz (1809), wahrscheinlich jung gestorben
  • Wilhelm Friedrich Timothaeus von Dietz (1810), wahrscheinlich jung gestorben
  • Wilhelmine Marie von Dietz (1812–1836) ⚭ 1829 Carl August Ludwig von Jasmund (1806–1859). Aus dieser Ehe:
  • Wilhelmine von Jasmund (1820–1850)
  • Karl Wilhelm von Jasmund (1831–1892)
  • Auguste von Jasmund (1833–1911)
  • Julius von Jasmund (1836–1837)
  • Karoline Ernstine (* 29. Juni 1782; † 1864) ⚭ Friedrich Hans von Jasmund

Literatur

Einzelnachweise

  1. Leopold Zedlitz-Neukirch, Neues preussisches Adels-Lexicon S. 33 Digitalisat
  2. Jeroen Koch; (2013) Koning Willem I 1772 - 1843, Uitgeverij Boom
  3. Biografieportaal: Willem I: Een dolende prins, een arbeidzame koning (Memento des Originals vom 14. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografieportaal.nl
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