Hasko (Roman)
Hasko ist der Titel des erfolgreichsten Romans des deutschen Schriftstellers, Erzählers, Theaterschaffenden und Reformpädagogen Martin Luserke.[1] Der Roman erschien auf Deutsch erstmals 1935 und ist auch in einer niederländischen und einer französischen Sprachfassung erschienen.[2][3]
Er handelt von dem niederländischen Freiheitskämpfer Hasko, einem Wassergeusen, der während des Spanisch-Niederländischen Krieges (1568–1648) auf der Nordsee in eine Seeschlacht um die ostfriesische Stadt Emden und in ein Seegefecht vor der westfriesischen Insel Ameland verwickelt wird. Zu jener Zeit wandelte sich das Ansehen der Wassergeusen von Seeräubern zu hoheitlich durch Wilhelm I. von Oranien anerkannten Freiheitskämpfern.
Das überwiegend auf Luserkes Schiff Krake in Emden entstandene Buch enthält u. a. historisches Kartenmaterial des Gefechts bei Ameland und der Seeschlacht vor Emden sowie Zeichnungen der damals von den Geusen verwendeten Schiffstypen.
Luserkes Roman wurde im Jahr 1935 mit dem 1. Preis des Literaturpreises der Reichshauptstadt Berlin ausgezeichnet.[4] Seinerzeit erschien das Buch sowohl im Münchener Franz-Eher-Verlag als auch im Potsdamer Ludwig-Voggenreiter-Verlag.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde eine Voggenreiter-Teilauflage von Hasko mit dem Vermerk „Einmalige Sonderausgabe der Zentrale der Frontbuchhandlungen Paris“[5] versehen. Ihr Druck erfolgte in der Imprimerie Chaim Paris.[6] Diese Buchausgaben waren für die Soldaten der Wehrmacht vorgesehen und wurden in dem für die Feldpost geeigneten Kleinoktav-Format herausgegeben. Den Verlagen sicherte dies während des Krieges Papierzuteilungen und den Fortbestand.[7]
Hasko wurde zuletzt 1989 neu aufgelegt.[8]
Ein literarischer Vorläufer des Romans hieß Hasko wird Geusenkapitän und wurde von Martin Luserke bereits 1925 veröffentlicht.[9]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Hasko: ein Wassergeusen-Roman. In: bsb-muenchen.de, Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. Mai 2017 (Katalogeintrag).
- Martin Luserke: Hasko, de watergeus. Bosch & Keuning, Baarn 1940. In: dbnl.org, Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren (DBNL), abgerufen am 1. Juli 2017 (Katalogeintrag).
- Martin Luserke: Hasko. Roman. Übersetzung aus dem Deutschen von J. Gaudefroy Demombynes. Éditions Balzac, Paris 1944, OCLC 19677726.
- Walther Killy: Literaturlexikon. 2., vollst. überarb. Auflage. Band 7: Kräm – Marp. Verlag Walter De Gruyter, Berlin/Boston 2010, ISBN 978-3-11-022049-0, S. 575–576.
- Hans-Eugen Bühler, Edelgard Bühler: Der Frontbuchhandel 1939–1945. Organisationen, Kompetenzen, Verlage, Bücher. Eine Dokumentation (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Studien. Band 3). Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7657-2500-5.
- Ernst Fischer, Reinhard Wittmann: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Band 3: Drittes Reich. Teil 1. Walter de Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-598-24806-1, S. 372.
- Historische Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. (Hrsg.): Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 58. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-093776-X, S. 73.
- Martin Luserke: Hasko. Ein Wassergeusenroman. Edition Maritim, Hamburg 1989, ISBN 3-922117-99-6.
- Martin Luserke: Hasko wird Geusenkapitän. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1925. Eine spätere Ausgabe mit dem Nebentitel Eine Geschichte aus der Zeit des niederländändischen Freiheitskampfes nach dem Roman „Hasko“. Ausw. und Zusammenstellung besorgte Kurt Stieghorst. Ebenda, 1937, DNB 580620344.