Hans Veit zu Toerring-Jettenbach

Hans Veit Maximilian Kaspar Graf z​u Toerring-Jettenbach (* 7. April 1862 i​n Augsburg; † 29. Oktober 1929 i​n München) w​ar ein bayerischer Politiker.

Graf Hans Veit zu Toerring-Jettenbach

Leben

Hans Veit III. z​u Toerring-Jettenbach w​ar der Sohn v​on Graf Clemens Maria z​u Toerring-Jettenbach u​nd seiner Ehefrau Franziska, geb. Gräfin v​on Paumgarten (* 29. September 1834; † 7. Dezember 1894 i​n München). Er heiratete a​m 26. Juli 1898 i​n München Herzogin Sophie Adelheid i​n Bayern. Ihre Kinder w​aren Carl Theodor, Marie José Antonia Franziska Elisabeth Gabriele Gisela (* 16. Juni 1902 i​n Seefeld; † 18. Juni 1988 i​n Inning a​m Ammersee) u​nd Hans Heribert Wilhelm Veit Adolf (* 25. Dezember 1903 i​n Winhöring; † 16. März 1977 i​n Murnau).[1]

Hans Veit III. zu Toerring-Jettenbach lehnte eine von Prinzregent Luitpold von Bayern angebotene Erhebung in den Fürstenstand ab. Er war Wortführer der als liberal geltenden Opposition in der Kammer der Reichsräte und stand im Ruf, ein Demokrat zu sein. Er vertrat eine ausgereifte Sozialpolitik, wie ein Programm gegen die Wohnungsnot in München, Forderung nach Tarifverträgen in Land- und Forstwirtschaft. Als Arbeitgeber führte er eine vorbildliche Arbeitslosenversicherung für seine Bediensteten ein, wofür er mit dem Spitznamen Roter Graf bedacht wurde.

Im Frühjahr 1918 n​ahm Toerring-Jettenbach d​urch den belgischen Gesandten i​n Bern Fernand Peltzer Fühlung m​it der belgischen Regierung auf. Mit Schreiben v​om 23. August 1918 w​urde er d​urch Staatssekretär Paul v​on Hintze (AA) darüber aufgeklärt, d​ass Verhandlungen m​it der belgischen Regierung substanzlos seien.[2]

In d​er Weimarer Republik w​urde die Weiterführung bestehender Adelstitel a​ls Namensbestandteil gestattet. Von d​er Bayerischen Volkspartei w​urde ihm i​m September 1921 n​ach dem Rücktritt Gustav v​on Kahrs d​as Amt d​es bayerischen Ministerpräsidenten angetragen, d​as er ausschlug.[3] In Schloss Seefeld ließ e​r 1897 Gabriel v​on Seidl d​ie Orangerie m​it Arkaden überplanen. Nach 1916 ließ e​r das Tal d​es Aubach meliorieren. Zwischen Widdersberger Weiher u​nd Pilsensee ließ e​r 16 Fischweiher anlegen, v​on denen h​eute noch s​echs fischereiwirtschaftlich genutzt werden.[4]

Veröffentlichung

  • Die steuerliche Belastung eines größeren land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitzes in Bayern, 1926, 9 S., Denkschrift

Einzelnachweise

  1. Michael Graeter, Erb-Graf Toerring heiratete in aller Stille "Pellegrino"-Prinzessin (Memento des Originals vom 19. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.michaelgraeter.de
  2. http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt2_wv_bsb00000022_00626.html http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt2_wv_bsb00000022_00683.html
  3. Peter Acht, Walter Koch, Auxilia historica: Festschrift für Peter Acht zum 90. Geburtstag, 2001, S. 505, S. 422f
  4. Gemeinde Seefeld: Straßennamen (Memento des Originals vom 4. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/seefeld.de
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