Hans Peters (Maler)

Hans Peters (* 2. August 1885 i​n Jauer, h​eute Jawor/Schlesien; † 12. Juni 1978 i​n Bargfeld-Stegen (Kreis Stormarn)) w​ar ein deutscher Graphiker, Maler u​nd Kunstpädagoge.

Selbstbildnis
Hans Peters, Januar 1947

Leben

Hans Peters w​ar Sohn e​ines Lehrers. Er besuchte d​ie Volksschule u​nd später d​as Gymnasium i​n seinem Geburtsort. Zwischen 1900 u​nd 1905 ließ e​r sich i​n Sagan z​um Lehrer ausbilden. In d​en drei darauffolgenden Jahren unterrichtete e​r als Dorfschullehrer i​n Schlesien. Von 1908 b​is 1910 besuchte e​r die Berliner Akademie u​nd stellte i​m Anschluss d​aran ein Jahr l​ang seine Fähigkeiten a​ls Zeichenlehrer a​n der deutschen Schule i​n Madrid u​nter Beweis. 1911 kehrte e​r für k​urze Zeit n​ach Jauer zurück. 1912 folgte e​r Sebald Schwarz' Aufforderung, a​n der Oberrealschule z​um Dom i​n Lübeck a​ls Zeichenlehrer z​u unterrichten. Zwischen 1914 u​nd 1916 musste e​r in d​en Krieg ziehen u​nd verbrachte d​rei Jahre, b​is 1919, i​n britischer Kriegsgefangenschaft. Ende d​es Jahres kehrte e​r an d​ie Oberrealschule z​um Dom zurück, w​o er b​is zu seiner Versetzung a​n das Katharineum 1926 weiter unterrichtete. 1921 heiratete e​r Ilse König, Sohn Gerhard w​urde 1922 u​nd Tochter Ruth 1926 geboren. 1933 w​urde er v​on der nationalsozialistischen Oberschulbehörde o​hne Begründung a​us dem Schuldienst entlassen u​nd arbeitete fortan a​ls freischaffender Künstler. 1937 u​nd 1938 w​ar er m​it Landschaftszeichnungen a​uf der Großen Deutschen Kunstausstellung i​n München vertreten.[1]

Nach d​em Krieg verlieh i​hm die schleswig-holsteinische Landesregierung d​en Professorentitel. Im Jahr 1976 verstarb s​eine Ehefrau.

Buchillustrationen

Hans Peters Werke s​ind in zahlreichen Büchern z​u finden:

  • Agnes Miegel: Herden der Heimat. 20 Zeichnungen von Hans Peters. Gräfe und Unzer, Königsberg i.Pr. 1937.
  • Simon Vestdijk: Die Fahrt nach Jamaika. Mit Federzeichnungen von Hans Peters. Rohrer, Wien 1941.
  • Hans Peters: Ein deutscher Zeichner. Einleitung von Walter Passarge. Rembrandt, Berlin 1942.
  • Bastian Müller: Ach wie ist's möglich dann. Zeichnungen von Hans Peters. Krüger, Hamburg 1944.
  • Edgar Walsemann: Piet und seine Brüder. Illustriert von Hans Peters. Brauns, Wedel 1946.
  • Hans Peters: Lübeck im Gedicht. Schrift und Zeichnungen von Hans Peters. Mit Werken von Dietrich Buxtehude, Hermann Claudius, Emanuel Geibel, Julius Havemann und Otto Anthes. Weiland, Lübeck 1946.
  • Honoré de Balzac: Das unbekannte Kunstwerk. Deutsch von Heribert Scholten. Mit 15 Federzeichnungen von Hans Peters. Holzwarth, Iserlohn 1947.
  • Hildegard Stern: Die Galionsfigur. 5 Erzählungen. Mit Illustrationen von Hans Peters. Wildner, Lübeck 1947.
  • Hildegard Stern: Hans Peters. 40 Federzeichnungen. Wildner, Lübeck 1947.
  • Johann Wolfgang von Goethe: Die neue Melusine. Mit 27 Federzeichnungen von Hans Peters. Holzwarth, Iserlohn 1947.
  • Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammacher. Erzählung mit Illustrationen von Hans Peters. Wildner, Lübeck 1948.
  • Werner Kohlschmidt: Rainer Maria Rilke. Mit einer Federzeichnung von Hans Peters. Wildner, Lübeck 1948.
  • Walter Bauer: Die Schwarze Sonne – Die Geschichte von Henry Morton Stanley. Illustration von Hans Peters. Nannen – Hannoversche Verlagsgesellschaft, 1948.
  • O. A. Palitzsch: Und rundherum ein goldner Rand. Illustrationen von Hans Peters. Wulff, Überlingen 1948.
  • Skizzen und Glossen. Hans Peters. Wolfshagen, Scharbeutz 1950.
  • Kleiner Lübecker Almanach. Lübeck 1952.
  • Walter Weber (Hrsg.): Geschichten aus dem alten Lübeck. Lübeck 1965, ISBN 3-87890-058-9.
  • Lübeck im Gedicht. Schrift und Illustration Hans Peters. Werkstätten Schmidt-Römhild.
  • Sagen und Geschichten aus dem alten Lübeck. Illustrationen Hans Peters. Weiland, 1965.
  • Thomas Mann: Tonio Kröger. Faksimileausgabe des 1950 handgeschriebenen Textes von Herbert Müller-Fried, der auch den Einbandtitel gestaltete. Illustrationen Hans Peters. Hrg. vom Buddenbrookhaus, Lübeck 1993.

Ausstellungen

  • Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, 13. Juli bis 4. August 1941, Werke von Hans Peters, Philipp Franck und Will Lehmann-Carwy
  • Liegnitzer Kunstverein, 7. September bis 28. September 1941, Werke von Hans Peters und Hans Theo Richter
  • Dom-Museum Lübeck, 10. Juli bis 20. August 1965, anlässlich des 80. Geburtstages
  • Overbeck-Gesellschaft Lübeck, 17. August bis 21. September 1975, anlässlich des 90. Geburtstages
  • St. Annen-Museum Lübeck, 26. März bis 19. Mai 1985, anlässlich des 100. Geburtstages
  • Bank für Gemeinwirtschaft Lübeck, 26. März bis 19. April 1985, anlässlich des 100. Geburtstages
  • Werkstatt Galerie – Alte Schule Grebenhagen, 9. Juni bis 7. Juli 2007, Zeichnungen von Hans Peters

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen

Ehrungen

Ein ursprünglich n​ach Carl Peters benannter Petersweg i​m Schwäbisch Gmünder Stadtbezirk Rehnenhof-Wetzgau w​urde im September 2012 a​uf Hans Peters umgewidmet.[2][3]

Literatur

  • Abel-Danlowski, Birte (2020): Wilder Kunstunterricht in den 20er Jahren in Lübeck. In: Der Wagen 2020/21, S. 134–159. ISBN 978-3873-021235
  • Abel-Danlowski, Birte (2021): `Wilder` Kunstunterricht in den 1920er Jahren. Entdeckungen zu Einflüssen des Lübecker Künstler-Pädagogen Hans Peters (1885–1978) in den Schülerarbeiten meines Großvaters. In: BDK-Mitteilungen 1.2019. S. 7–13.
  • Abel-Danlowski, Birte (2021): Skandalöse Belehrungen zu Ernst Barlach. Historische Beispiele praktisch-rezeptiver Methoden in Text und Bild von 1930. In: BDK-Mitteilungen 3.2021, S. 9–14.
  • Hans Peters. Im Banne des Wirklichen. In: Abram Enns: Kunst und Bürgertum – Die kontroversen zwanziger Jahre in Lübeck. Lübeck 1978, ISBN 3-7672-0571-8, S. 233ff.
  • Silke Thoemmes: Hans Peters. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Band 11. Neumünster 2000, ISBN 3-529-02640-9, S. 312–314.

Einzelnachweise

  1. Treffpunkt-Kunst.net - Künstlernamen Listing M-P
  2. Wird Carl zu Hans Peters? Räte entscheiden über Namensgeber auf Rehnenhof, in Gmünder Tagespost vom 22. September 2012
  3. Kritik an der Erinnerungskultur. Vorwurf: Namensänderung Petersweg zu wenig öffentlich diskutiert – Räte stimmen aber zu, in Gmünder Tagespost vom 26. September 2012
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