Hans Jaspar von Maltzahn

Hans Jaspar Victor Gottfried Freiherr v​on Maltzahn (* 19. September 1869 i​n Vanselow; † 17. Januar 1929 i​n Berlin b​ei einem Flugzeugabsturz) w​ar ein preußischer Landrat u​nd Politiker (Deutschkonservative Partei, DNVP).

Leben

Hans Jaspar v​on Maltzahn (Nr. 917 d​er Geschlechtszählung) entstammte d​em Haus Vanselow seines Geschlechts. Er w​urde geboren a​ls jüngerer Sohn d​es Gutsbesitzers u​nd Landschaftsrates Hans Ludwig Freiherr v​on Maltzahn (Nr. 909; 1837–1899) u​nd der Agnes von Lücken (1841–1930) u​nd studierte a​b 1888 Rechts- u​nd Staatswissenschaften i​n Heidelberg u​nd Berlin.[1] 1888 w​urde er Mitglied d​es Corps Vandalia Heidelberg.[2] 1891 w​urde er Gerichtsreferendar u​nd 1894 Regierungsreferendar i​n Lüneburg. 1891/1892 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger i​m Garde-Jäger-Bataillon i​n Potsdam. 1896 z​um Regierungsassessor ernannt, arbeitete e​r ab 1897 b​eim Landratsamt Ostprignitz, a​b 1900 b​eim Oberpräsidenten i​n Münster u​nd ab 1901 b​ei der Regierung i​n Stralsund.

Von 1903 b​is 1920 w​ar er Landrat d​es Kreises Rügen i​n Bergen. Auf s​eine frühe Initiative h​in wurden a​uf Rügen d​ie ersten Maßnahmen d​es Naturschutzes eingeführt.[3] Zum 1. Mai 1920 w​urde er a​uf seinen Antrag i​n den Ruhestand versetzt.

Von 1904 b​is 1921 w​ar er Mitglied d​es Provinziallandtags d​er Provinz Pommern, v​on 1906 b​is 1921 a​uch Mitglied d​es Provinzialausschusses. Dem Preußischen Abgeordnetenhaus gehörte e​r von 1908 b​is 1918 a​ls Mitglied d​er Deutschkonservativen Partei an.[4] Der Provinziallandtag wählte i​hn für d​en Zeitraum v​on Mai 1921 b​is Februar 1926 i​n den Preußischen Staatsrat, w​o er a​ls Mitglied d​er Deutschnationalen Volkspartei d​er Fraktion d​er Preußischen Arbeitsgemeinschaft i​m Staatsrat angehörte.

Hans Jaspar v​on Maltzahn gehört v​on 1914 b​is 1916 d​em Gefolge d​es Kronprinzen Wilhelm an.[5] Er w​ar Präsident d​es Deutschen Seefischerei-Vereins, Mitglied mehrerer Aufsichtsräte u​nd Ehrenritter d​es Johanniterordens.

Er k​am bei e​inem Flugzeugabsturz u​ms Leben. Ihm z​u Ehren w​urde ein Finkenwerder Hochseefischkutter Präsident Freiherr v​on Maltzahn getauft.[6]

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Rostock, Bremen 2011, ISBN 978-3-86108-282-8, S. 1 f. (google.de [abgerufen am 3. September 2021]).
  • Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 102.
  • Reinhold Zilch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 10. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 1999, ISBN 3-487-11007-5, S. 412.

Einzelnachweise

  1. Universität Heidelberg. Gerhard Köbler, abgerufen am 9. Februar 2010.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 122/627
  3. Michael Succow, Lebrecht Jeschke, Hans Dieter Knapp (Hrsg.): Naturschutz in Deutschland. Rückblicke - Einblicke - Ausblicke. 2. Auflage. Ch. Links, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-686-4, S. 124 (google.de [abgerufen am 3. September 2021]).
  4. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 261 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 265–267.
  5. Jaspar v. Maltzan-Peckatel, Albrecht v. Maltzan-Kru(c)kow, Mortimer v. Maltzahn-Vanselow: Die Maltza(h)n 1194 - 1945. Der Lebensweg einer ostdeutschen Adelsfamilie. In: Maltzan-Maltzahnscher Familienverein (Hrsg.): Familiengenealogie. 1979. Auflage. Gütersloher Druckservice Reinhard Mohn GmbH, Köln 1979, S. 297–334 (d-nb.info [abgerufen am 3. September 2021]).
  6. Präsident Freiherr von Maltzahn. Abgerufen am 18. Mai 2012.
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