Hannoversche Orchestervereinigung
Die Hannoversche Orchestervereinigung (HOV) ist ein Sinfonieorchester, das seinen Sitz in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover hat.
Hannoversche Orchestervereinigung | |
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Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Hannover |
Genre(s) | Sinfonieorchester |
Gründung | 1874 |
Website | https://www.hannoversche-orchestervereinigung.de |
Geschichte
Die Anfangszeit (1874–1893)
Unter der Leitung des Chordirigenten Carl Majors fanden sich ab 1874 Laienmusiker zusammen, aus dem sich 1882 der Hannoversche Instrumentalverein gründete. 1893 fand die erste Konzertreise nach Göttingen statt.
Hannoverscher Instrumentalverein (1897–1898)
Nach 48 Konzerten legte Carl Major 1897 sein Amt als Dirigent des Hannoverschen Instrumentalvereins nieder. Neuer Dirigent wurde der kaiserliche Musikdirektor Bruno Hilpert. Im Jahr 1898 veranstaltete die Hannoversche Orchestervereinigung ein Konzert mit Joseph Joachim und dem Hannoverschen Männergesangverein in der Marktkirche. Im selben Jahr führte das Orchester die Frithjofsage gemeinsam mit dem Hannoverschen Männergesangverein auf, bei dem der Komponist Max Bruch sein Werk selbst dirigierte.
Hannoversche Orchestervereinigung (1911–1920)
Unter der Zusammenführung des Musikvereins zu Hannover und des Hannoverschen Instrumentalvereins wurde 1911 die Hannoversche Orchestervereinigung unter der Leitung von Friedrich Rammelt und unter dem Protektorat von Herrn und Frau Stadtdirektor Tramm gegründet. Im Ersten Weltkrieg führte das Orchester zwischen 1914 und 1916 fünf Wohltätigkeitskonzerte für Soldaten auf dem Felde und Hinterbliebene der Gefallenen auf. Im Februar 1920 fand das erste Konzert nach dem Krieg gemeinsam mit der Dilettantenbühne Gauklerbande als Familienabend mit anschließendem Ball statt. Die Schauspieler der Gauklerbande waren Kollegen von Friedrich Rammelt aus dem Opernhausorchester, Mitglieder der HOV, deren Ehefrauen und Rammelt selber.
Vor dem Zweiten Weltkrieg (1921–1939)
Friedrich Rammelt verließ die HOV 1921, da er einen Ruf als Dirigent des Münchner Orchestervereins annahm. Neuer Dirigent wurde Otto Sondermann, der 1923 wiederum von Emil Taegener abgelöst wurde. Am 21. April 1939 fand das letzte Konzert der Hannoverschen Orchestervereinigung vor dem Zweiten Weltkrieg statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1946–1969)
Ab 1946 probte die HOV mit ihrem neuen Dirigenten Lutz Wilhelm, Konzertmeister am Opernhaus. Am 2. Dezember fand das erste Konzert nach dem Krieg gemeinsam mit dem Club junger Menschen mit dem Thema Musik und Dichtung deutscher Klassik statt. Im November 1964 spielte das Orchester erstmals im Landesfunkhaus Niedersachsen. Der langjährige Dirigent der Hannoverschen Orchestervereinigung Lutz Wilhelm starb am 1. Dezember 1969.
Die Zeit um das Millennium (1970–2010)
Heinz Bethmann, Kontrabassist an der Staatsoper Hannover, wurde 1970 Dirigent der Hannoverschen Orchestervereinigung. Am 10. Mai fand das erste Konzert unter Heinz Bethmann statt. Im März 1974 feierte das Orchester sein hundertjähriges Jubiläum mit einem Konzert im Galeriegebäude der Herrenhäuser Gärten. Im selben Jahr verlieh Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher der HOV die Zelter- und die Pro-Musica-Plakette.
Das frühe 21. Jahrhundert (seit 2010)
Nach mehr als 40 Jahren übergab Heinz Bethmann 2010 die Hannoversche Orchestervereinigung seinem Nachfolger Martin Lill. In dem Abschiedskonzert kamen Werke aus fast allen Epochen der Musikgeschichte zur Aufführung.
Dirigenten
1874–1893 | Carl Major |
1893–1911 | Bruno Hilpert |
1893–1921 | Friedrich Rammelt |
1921–1923 | Otto Sondermann |
1923–1939 | Emil Taegener |
1946–1969 | Lutz Wilhelm |
1970–2010 | Heinz Bethmann |
seit 2010 | Martin Lill |
Konzerte
Das Orchester führt in Hannover in der Regel zweimal im Jahr öffentliche Konzerte durch. Am 10. November 2018 ist ein Konzert mit dem Tripelkonzert von Beethoven und der 5. Sinfonie von Tschaikowski geplant, am 18. Mai 2019 sollen Mozarts A-Dur-Klavierkonzert und Mahlers 1. Sinfonie erklingen.[1]
Begleitete Solisten (Auswahl)
Begleitete Chöre (Auswahl)
Chor | Aufgeführtes Werk | Jahr |
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Hannoverscher Oratorienchor | Carmina Burana (Orff) | 2014 |
Mädchenchor Hannover | G. Holst, Stück für Mädchenchor und Streichorchester | 2004 |
Weblinks
Einzelnachweise
- Webseite des Orchesters, Abruf am 30. Oktober 2018