Handball-Gauliga Südwest

Die Handball-Gauliga Südwest (ab 1939: Handball-Bereichsklasse Südwest) war eine der obersten deutschen Feldhandball-Ligen in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie bestand von 1933 bis 1941.

Geschichte

Vorgänger der Handball-Gauliga Südwest war die Süddeutsche Feldhandball-Meisterschaft, welche vom Süddeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband (SFuLV) ausgetragen wurde. Dessen Sieger qualifizierte sich für die von der Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik organisierte Deutsche Feldhandballmeisterschaft. Im Zuge der Gleichschaltung wurden der SFuLV und die anderen bestehenden regionalen Feldhandball-Verbände in Deutschland wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. An deren Stelle traten anfangs 16 Handball-Gauligen, deren Sieger sich für die nun vom Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen organisierte Deutsche Feldhandballmeisterschaft qualifizierten. Das Verbandsgebiet des SFuLV wurde dabei aufgeteilt, Vereine aus der Saarpfalz und Main-Hessen spielten fortan in der Gauliga Südwest.

Die Feldhandball-Gauliga Südwest startete 1933 mit zwei Staffeln zu je acht Teilnehmern. Zur kommenden Spielzeit wurde der Spielbetrieb auf eine Gruppe mit zehn Teilnehmern verkleinert. Kriegsbedingt gab es in der Spielzeit 1939/40 erneut zwei Staffeln. Insgesamt sechs Mannschaften konnten die Gaumeisterschaft im Verlauf des Bestehens gewinnen, wobei es nur dem Polizei SV Darmstadt und der SA-KSG Frankfurt gelang, diese mehr als einmal zu gewinnen. Bei den Deutschen Feldhandballmeisterschaften gewann Polizei SV Darmstadt gleich in der ersten Spielzeit 1933/34 überraschend die Meisterschaft. In den kommenden Spielzeiten konnte an diesen Erfolg nicht mehr angeknüpft werden, die Vertreter Südwests schieden regelmäßig in den ersten Runden aus.

1941 wurde der Sportbereich Südwest kriegsbedingt aufgelöst und die Vereine den neuen, kleineren Gauligen Westmark und Hessen-Nassau zugeteilt.

Meister der Handball-Gauliga Südwest 1934–1941

Saison Meister Gauliga
Südwest
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1933/34 Polizei SV Darmstadt Sieger Polizei SV Darmstadt
1934/35 SV Darmstadt 98 Gruppenzweiter Gruppe 4 Polizei SV Magdeburg
1935/36 MSV Darmstadt Gruppenzweiter Gruppe 4 MSV Hindenburg Minden
1936/37 VfR Schwanheim Gruppenzweiter Gruppe 4 MTSA Leipzig
1937/38 VfL 1880 Haßloch Gruppendritter Gruppe 4 MTSA Leipzig
1938/39 TSG 1861 Ludwigshafen Gruppenvierter Gruppe 3 MTSA Leipzig
1939/40 SA-KSG Frankfurt Vorrunde Lintforter SpV
1940/41 SA-KSG Frankfurt Zwischenrunde SV Polizei Hamburg

Rekordmeister

Rekordmeister der Gauliga Südwest sind der Polizei SV Darmstadt und die SA-KSG Frankfurt, die die Meisterschaft insgesamt jeweils zwei mal gewinnen konnte.

Verein Titel Jahr
Polizei SV Darmstadt/ MSV Darmstadt 2 1934, 1936
SA-KSG Frankfurt 2 1940, 1941
SV Darmstadt 98 1 1935
VfR Schwanheim 1 1937
VfL 1880 Haßloch 1 1938
TSG 1861 Ludwigshafen 1 1939

Tabellen

1933/34

Staffel Main-Hessen
Pl. Verein Sp. Punkte
1.Polizei SV Darmstadt1426–20
2.TSV 1883 Herrnsheim1320–60
3.VfR Schwanheim1314–12
4.SV Darmstadt 981112–10
5.TG Offenbach 18851208–16
6.SV Wiesbaden1408–20
7.TG 1847 Rüdesheim1306–20
8.TSG Fechenheim 18601004–16
Staffel Saarpfalz
Pl. Verein Sp. Punkte
1.TV 1881 Friesenheim1422–60
2.FC Pfalz Ludwigshafen1219–50
3.VfR Kaiserslautern1215–90
4.SpVgg Merzig1214–10
5.VT Oggersheim1009–11
6.TV 1861 Kaiserslautern1209–15
7.TV Malstatt1006–14
8.TV Neunkirchen1200–24
Legende
Qualifikation Finale
Absteiger
Finale

Da beide Staffelsieger jeweils ein Spiel gewannen und eine Addition der Ergebnisse nicht vorgesehen war, kam es am 8. April 1934 zu einem Entscheidungsspiel in Worms.

Gesamt Hinspiel Rückspiel3. Spiel
TV 1881 Friesenheim
(Staffelsieger Saarpfalz)
14:24 Polizei SV Darmstadt
(Staffelsieger Main-Hessen)
6:3 2:10 6:11

1934/35

Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1.SV Darmstadt 9818145:99030–60
2.Polizei SV Darmstadt (M)18155:81028–80
3.SV Wiesbaden18085:69022–14
4.TSV 1883 Herrnsheim18114:88021–15
5.TV 1880 Haßloch (N)18100:10620–16
6.VfR Schwanheima18098:96016–20
7.VfR Kaiserslautern18084:13213–23
8.TV 1881 Friesenheim18079:11312–24
9.FC Pfalz Ludwigshafen18093:13009–27
10.TG Offenbach 188518080:11909–27
a Zog sich nach der Spielzeit aus der Gauliga zurück.
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1934/35
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger

1935/36

Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1.Polizei SV Darmstadtb14135:69026–20
2.TSV 1883 Herrnsheim14113:75019–90
3.TV 1880 Haßloch14096:95015–13
4.SV Ingobertia St. Ingbert (N)14100:10615–13
5.SV Darmstadt 98 (M)14099:90014–14
6.FSV Frankfurt (N)14068:89010–18
7.SV Wiesbaden14048:66009–19
8.VfR Kaiserslautern14050:11904–24
9.TV 1881 Friesenheimzurückgezogen
b Umbenennung 1936 in MSV Darmstadt, nahm mit diesem Namen bereits an der diesjährigen Deutschen Meisterschaft teil.
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1935/36
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger

1936/37

Die Abschlusstabelle ist nur teilweise überliefert. Folgende Mannschaften nahmen teil (Reihenfolge nach unvollständigem Zwischenstand):

1937/38

Die Abschlusstabelle ist nur teilweise überliefert. Folgende Mannschaften nahmen teil (Reihenfolge nach unvollständigem Zwischenstand):

1938/39

Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1.TSG 1861 Ludwigshafen18148:87032–40
2.GfL Griesheim18181:12730–60
3.Polizei SV Frankfurtc18142:13022–14
4.GfL Darmstadt (N)18148:13819–17
5.RSV Germania Pfungstadt18102:10119–17
6.VfL 1880 Haßloch (M)18105:14516–20
7.TSV 1883 Herrnsheimc18080:99014–22
8.MSV IR 115 Darmstadtc18089:87012–24
9.SV Darmstadt 9818113:13111–25
10.TuRa Ludwigshafen (N)18082:14505–31
c Zog sich nach der Spielzeit aus der Gauliga zurück.
Legende
Qualifikation Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1938/39
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger

1939/40

Staffel I
Pl. Verein Sp. Tore Punkte
1.SA-KSG Frankfurt (N)1074:3018–20
2.GfL Pfungstadt0979:5414–40
3.GfL Griesheim0767:5806–80
4.GfL Darmstadt0942:8406–12
5.SV Darmstadt 980638:5304–80
6.SV Wiesbaden (N)0949:7002–16
Staffel II
Pl. Verein Sp. Punkte
1.VfL 1880 Haßloch917–10
2.GfL Oggersheim (N)908–10
3.VfL Friesenheim (N)707–70
4.Wormatia Worms (N)606–60
5.TuRa Ludwigshafen805–11
6.TSG 1861 Ludwigshafen (M)703–11
Legende
Qualifikation Finale
Absteiger
(M) Titelverteidiger
(N) Aufsteiger

Finale

Gesamt Hinspiel Rückspiel
VfL Haßloch
(Sieger Staffel II)
11:19 SA-KSG Frankfurt
(Sieger Staffel I)
6:10 5:9

1940/41

Eine Abschlusstabelle ist derzeit nicht überliefert.

Quellen

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