Hafen Minden
Der Hafen Minden ist ein Binnenhafen auf dem Gebiet der ostwestfälischen Stadt Minden Nordrhein-Westfalen.
Hafen Minden | |||
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Daten | |||
UN/LOCODE | DE MID | ||
Eigentümer | Stadt Minden | ||
Betreiber | Mindener Hafen GmbH u.A. | ||
Eröffnung | 1552 an der Weser 1910 am Mittellandkanal | ||
Hafentyp | Häfen und Länden | ||
Webseite | Hafen Minden | ||
Geografische Informationen | |||
Ort | Minden | ||
Land | Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Koordinaten | 52° 18′ 9″ N, 8° 56′ 36″ O | ||
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Lage
Die Häfen sind um das Wasserstraßenkreuz Minden herum am Mittellandkanal und an der Weser angelegt. Diese Bundeswasserstraßen verbinden Minden mit den Seehäfen an der Unterweser und in Hamburg. Die Häfen am Mittellandkanal liegen auf einer Höhe von 50,3 m ü. NN, der Industriehafen auf 44,1 m ü. NN und diejenigen an der Weser auf 37,2 m ü. NN.
Es bestehen vier Hafenbecken, der Westhafen ⊙ und der Osthafen ⊙ direkt am Mittellandkanal, sowie der Industriehafen ⊙ mit zwei Hafenbecken am Südabstieg und der Bauhafen ⊙ am Nordabstieg.
Weiterhin bestehen an der Weser der heute nur noch von Fahrgastschiffen angefahrene Hafen Schlagde ⊙ und der nur noch wenig genutzte Alte Weserhafen ⊙ mit der Weserwerft Minden.
Im Ortsteil Hahlen gibt es für die Freizeitschifffahrt zusätzlich einen eigenen Yachthafen ⊙ mit 65 Wasserliegeplätzen für Kleinfahrzeuge. Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
Geschichte
Das von Kaiser Karl V. der Hansestadt Minden am 4. Januar 1552 verliehene Stapelrecht verpflichtete alle Weserschiffer, ihre Waren in der Stadt auszuladen und zum Kauf anzubieten.[1] Infolgedessen wurde 1572 der erste Anleger an der Weser errichtet, die sogenannte Schlagde. Der Begriff „Schlagde“ leitet sich vom niederdeutschen Wort „slait“ (= „schlagen“) ab: Schwere Holzstämme wurden in den Grund geschlagen, um so einen stabilen Anlegeplatz für Handelsschiffe zu schaffen.[2] 1763 wurde der Hafen erweitert, 1780 kam der erste Kran hinzu. Im Rahmen des Baus des Mittellandkanals wurden 1910 der Westhafen, der Abstieghafen und der Industriehafen angelegt.[3] Hier siedelte auch die Weserwerft Minden an. Im Industriehafen in Minden wurden seit 2002 mit steigendem Umsatz Container umgeschlagen, dies findet auch in der Trimodalität statt.[4]
Der Westhafen ist ab 2003 durch den Unternehmer Frank Heitmann gepachtet worden und die Fläche durch Übernahme weiter ausgeweitet worden. Im Jahr 2013 gab es einen Rechtsstreit um die Lärmemissionen des Hafens, aufgrund dessen die Ladezeiten begrenzt wurden.[5]
Die Hafenanlagen
Der Mindener Hafen wird heute von der Mindener Hafen GmbH betrieben. Das Hafengebiet umfasst eine Fläche von 65 ha, davon sind 11,4 ha Wasserfläche. Die Wassertiefe liegt zwischen 2,50 und 3,50 Metern. Der Hafen kann von Koppel- und 2er-Schubverbänden sowie von größeren Motorschiffen mit einer Abladetiefe von bis zu 2,8 m bzw. einer Ladefähigkeit von bis zu 4.500 t angelaufen werden (nur im Ost- und Westhafen direkt am Mittellandkanal). Alle Hafenteile verfügen über einen Gleisanschluss, so dass trimodale Angebote, das heißt die Koppelung der Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße, nutzbar sind. Neben Nahrungs- und Futtermitteln werden zunehmend auch Container am Containerterminal im Industriehafen II umgeschlagen. Der Mindener Hafen verfügt neben dem Dortmunder Hafen als einziger öffentlicher Kanalhafen in NRW über Anlagen für den Containerumschlag.[6] Nach Osten ist der nächste Hafen mit Containerumschlag und trimodalen Anschluss der Nordhafen in Hannover.
Entwicklungsperspektiven
Seit Sommer 2008 kooperiert der Hafen Minden mit den am Mittellandkanal benachbarten Häfen Preußisch Oldendorf, Lübbecke, Espelkamp, Hille und Bückeburg unter dem Namen Hafenband, um ihre Häfen entlang des Mittellandkanals besser zu vermarkten. Der Umschlag der Partnerhäfen betrug im Jahr 2016 1.335.000 Tonnen und 179.294 TEU.[7] Der Hafen Minden nimmt dabei aufgrund der Verbindung für den Containerverkehr mit den norddeutschen Seehäfen, insbesondere Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven eine Sonderstellung ein. Hier soll der Schiffsverkehr ausgebaut werden, nachdem die Mittelweser und die Schleusen am Wasserstraßenkreuz Minden fürGroßmotorgüterschiffe ausgebaut worden sind. Damit kommen über die Mittelweser Großmotorschiffe die den Mindener Hafen anlaufen können. Dort wird die Kapazität des bestehenden Containerterminals im Mindener Hafen ausgebaut. Ein neuer Portalkarn mit einer Kaimauer von 200 Meter Länge und zusätzliche Flächen erweitern die Fläche im Mindener Hafen ab 2015.[8] Weiter östlich am Mittellandkanal soll auf einer Fläche von ca. 44 Hektar ein neues Containerterminal unter dem Namen RegioPort Weser errichtet werden. Dieses soll zwischen dem Mindener Stadtteil Dankersen und den Bückeburger Stadtteilen Cammer und Berenbusch entstehen.[9]
Die Trimodalität ermöglicht damit auch den Umschlag im Hafen Minden vom LKW auf die Bahn. Dies nutzt zur Zeit im steigenden Maße die Firma Tönnies mit neuen Transportwegen.[10]
Güterbereich | 2002 | 2015 |
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Landw. Erzeugnisse | 33 | 80 |
Nahrungs- und Futtermittel | 163 | 176 |
Kohle | 0 | 3 |
Mineralölprodukte | 0 | 5 |
Chem. Erzeugnisse | 1 | 15 |
Investitionsgüter | 1 | 0 |
Verbrauchsgüter | 32 | 9 |
Summe | 230 | 288 |
Der Containerumschlag im Mindener Hafen verdreifachte sich zwischen 2002 und 2004 auf etwa 5.000 TEU und nahm bis 2006 auf 13.500 TEU weiter zu.[12] 2016 betrug er nach Angaben der Industrie und Handelskammer (IHK) 15.214 TEUs.[13]
Schleusen
Im Mindener Hafen liegen die 1914 fertiggestellte Schachtschleuse und die 2017 fertiggestellte Weserschleuse. Nach deren Inbetriebnahme wird die Schachtschleuse hauptsächlich für Personenverkehr genutzt. Die Weserschleuse bietet eine den zeitgemäßen Erfordernissen entsprechende Anbindung an die Häfen in Bremen und Bremerhaven sowie über den Mittellandkanal zum Hamburger Hafen mit Großmotorschiffen.
Verkehr
Der Mindener Hafen ist über die Gleise der Mindener Kreisbahnen mit dem Bahnnetz der Deutschen Bahn verbunden. Gemeindestraßen erschließen die Häfen zu der Bundesstraße 61, der Bundesstraße 482 und der Bundesstraße 65 hin. Alles Hafenteile werden im ÖPNV von den OWL Verkehrsbetrieben bedient; der Alte Werfthafen ist nur 400 m vom Mindener Bahnhof entfernt.
Weblinks
Einzelnachweise
- Dr. Monika M. Schulte, Schifffahrt auf der Weser bei Minden, Webseite der Stadt Mindenhttp://www.minden.de/internet/page.php?site=7000030&typ=2 Abrufdatum 13. Juni 2009
- Übernommen von Schlachte (Bremen)
- Webseite der Mindener Hafen GmbH, Rubrik Geschichte und Entwicklung http://www.mindener-hafen.de/ Abrufdatum 25. September 2007
- Mindener Hafen:Logistiküberblick, abgerufen am 15. August 2018.
- Mindener Tageblatt: Lärm am Mindener Westhafen: Millionen Steine des Anstoßes Ausgabe vom 21. Juni 2013, abgerufen am 1. Juli 2013
- Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzept Nordrhein-Westfalen, Stand: 31. Januar 2005, herausgegeben vom Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 80, nicht mehr online
- Homepage Hafenband: Allgemeines, abgerufen am 15. August 2018.
- Homepage Hafenband: Zehn Jahre Containerumschlag im Hafen Minden, abgerufen am 15. August 2018.
- Homepage der Betreiber des Regio Ports Minden: Zeitplan, abgerufen am 14. Januar 2014.
- Hafenband: zehn Jahre Containerumschlag im Hafen Minden, abgerufen am 15. August 2018.
- Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzept Nordrhein-Westfalen, Stand: 31. Januar 2005, herausgegeben vom Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 92, nicht mehr online
- Wasserstraßenverkehr, Binnenhäfen und Logistik in Nordrhein-Westfalen, Stand: Februar 2008, herausgegeben vom Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 36 http://www.mbv.nrw.de/verkehr/Strassenverkehr/container/Hafenkonzept.pdf (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Lagebericht der IHK Ostwestfalen für den Binnenhafen Minden, abgerufen am 20. August 2018.