Gyromitrin
Gyromitrin ist eine giftige und vermutlich karzinogene chemische Verbindung.
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Gyromitrin | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C4H8N2O | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle bzw. Flüssigkeit[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 100,2 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest bis flüssig | ||||||||||||
Dichte |
1,05 g·cm−3[1] | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
19,5 °C[1] | ||||||||||||
Siedepunkt |
143 °C[1] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen
Gyromitrin ist unter anderem in der Frühjahrslorchel, einem in Europa und Nordamerika heimischen Giftpilz, enthalten.
Eigenschaften
Gyromitrin ist flüchtig und wasserlöslich. Die Verbindung ist schon oberhalb von −25 °C sehr oxidationsempfindlich und hydrolysiert leicht in Gegenwart von Säuren und Basen.[1]
Wirkungen
Im menschlichen Körper wird Gyromitrin zu Monomethylhydrazin umgewandelt.
Anfangssymptome nach Aufnahme des Stoffes sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindelgefühle. In großen Mengen, wie sie in der Regel bereits in einer einzigen Frühjahrslorchel vorkommen, führt Gyromitrin zunächst zu Leberversagen und schließlich zum Tod. Die letale Dosis für den Menschen liegt bei 30 bis 50 mg Gyromitrin pro Kilogramm Körpergewicht. Aufgrund der Flüchtigkeit von Gyromitrin reicht schon die bloße Präsenz der Giftpilze in einem schlecht gelüfteten Raum aus, um eine Vergiftung über die Atemwege hervorzurufen.
Die Therapie bei oralen Gyromitrinvergiftungen besteht aus der Gabe von Aktivkohle, um Reste der giftstoffhaltigen Nahrung aus dem Organismus zu entfernen, sowie Vitamin B6 als Antidot.
Es gibt Anzeichen aus der Forschung, dass bereits kleine Dosen von Gyromitrin eine kumulative krebserregende Wirkung haben können. Im Tierversuch mit Mäusen wurden Adenokarzinome der Lunge und der Vorhaut nach subkutaner Injektion induziert.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Eintrag zu Gyromitrin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Juni 2013.
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- Eintrag zu Gyromitrin in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- B. Toth, K. Patil: Gyromitrin as a tumor inducer. In: Neoplasma. Band 28, Nr. 5, 1981, S. 559–564, PMID 7198186.