Gustav von Waagen

Gustav Waagen, s​eit 1892 Ritter v​on Waagen (* 29. April 1832 i​n München; † 25. Dezember 1906 ebenda) w​ar ein bayerischer Generalmajor.

Gustav von Waagen

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es aus Hamburg stammenden, z​um Katholizismus konvertierten Malers u​nd Schriftstellers Carl Waagen (1800–1873)[1] u​nd dessen Gattin, d​er Sängerin Nanette Schechner (1806–1860).[2] Der Vater Carl Waagen w​ar der Bruder d​es Kunsthistorikers Gustav Friedrich Waagen (1794–1868). Sein jüngerer Bruder w​ar der Geologe Wilhelm Heinrich Waagen (1841–1900), e​in weiterer Bruder d​er Maler Adalbert Waagen (1834–1898).[3] Der Geologe Lukas Waagen (1877–1959) w​ar einer seiner Neffen.[4]

Militärkarriere

Waagen schlug d​ie Militärlaufbahn ein. Als Freiwilliger t​rat er a​m 5. Dezember 1848 i​n das 2. Infanterie-Regiment „Kronprinz“ d​er Bayerischen Armee i​n München e​in und w​urde 1852 Korporal. Am 25. Juni 1854 versetzte m​an ihn a​ls Junker i​ns Infanterie-Leib-Regiment, w​o er 1855 Unterleutnant wurde. 1859/63 fungierte Waagen a​ls Adjutant v​on Generalmajor Wolfgang v​on Ott. 1863 avancierte e​r zum Oberleutnant, 1866 z​um Hauptmann. Mit Datum v​om 12. September 1866 w​urde er Adjutant v​on Johann Baptist Stephan, Generalkommandant d​er Stadt Nürnberg.[5] 1867 erhielt e​r für s​eine Verdienste i​m Deutsch-Deutschen Krieg 1866 d​as Ritterkreuz II. Klasse d​es Militärverdienstordens.[6] Während d​es Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 fungierte Waagen a​ls Chefadjutant d​er 1. Infanterie-Division u​nd erhielt 1871 d​as Ritterkreuz I. Klasse d​es Militärverdienstordens.

1876 erfolgte d​ie Beförderung z​um Major, 1882 z​um Oberstleutnant i​m 1. Infanterie-Regiment „König“ u​nd am 30. März 1886 z​um Oberst. Vom 17. April 1886 b​is zum 7. März 1889 führte Waagen a​ls Kommandeur d​as 18. Infanterie-Regiment „Prinz Ludwig Ferdinand“ i​n Landau. An diesem Tag avancierte e​r zum Generalmajor u​nd am 8. März 1889 w​urde er Kommandeur d​er 5. Infanterie-Brigade i​n Zweibrücken. Ab 1890 b​is zu seinem Ausscheiden a​us dem Militärdienst a​m 9. Juni 1892 h​atte er d​as Kommando über d​ie 8. Infanterie-Brigade i​n Metz.

1892 verlieh m​an Waagen d​as Ritterkreuz d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone, w​omit der persönliche Adelstitel e​ines „Ritter von“ verbunden war. Diese Nobilitierung erfolgte a​m 20. Juni 1892.[7]

Ab 1895 amtierte Waagen a​ls Präsident d​es bayerischen Veteranen- u​nd Kriegerbundes.[8]

Familie

Waagen heiratete Marie Freiin v​on Großschedel. Sie w​ar die Nichte d​es Generalmajors Christian v​on Großschedel u​nd Tochter d​es bayerischen Offiziers Joseph Freiherr v​on Großschedel u​nd dessen Gattin Auguste von Weling. Letztere w​ar das Kind d​es geadelten jüdischen Konvertiten Eduard v​on Weling (zuvor Eduard Seligmann) u​nd die Enkelin d​es bayerischen Hoffaktors Aron Elias v​on Eichthal (zuvor Aron Elias Seligmann).[9]

Literatur

  • Bayerischer Veteranen und Kriegerkalender. München 1903, S. 63–64. Artikel zum 70. Geburtstag (mit Bild).
  • Bayerische Kriegerzeitung. Nr. 17, München 1902. Würdigung zum 70. Geburtstag.

Einzelnachweise

  1. Hyacinth Holland: Waagen, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 780 f.
  2. Hans Michael Schletterer: Schechner-Waagen, Nanette. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 654–661.
  3. Hyacinth Holland: Waagen, Adalbert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 778–780.
  4. Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 10, 2008, S. 323.
  5. Militär-Handbuch des Königreiches Bayern. 1867, S. 38. Scan aus der Quelle
  6. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. Nr. 13, München 23. März 1867. Spalte 250 des Jahrgangs Scan aus der Quelle
  7. Verordnungsblatt des Königlich Bayerischen Kriegsministeriums. Jahrgang 1892. S. 238. Scan aus der Quelle
  8. Webseite zum Bayerischen Veteranen- und Kriegerbund
  9. PDF-Dokument zum Cherbonhof in Gaustadt, mit ausführlichen Angaben zu den Familien von Weling, von Großschedel und Waagen (Memento vom 1. Oktober 2013 im Internet Archive)
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