Grafschaft Charolais

Die Grafschaft Charolais i​st eine Landschaft i​n Frankreich i​m heutigen Département Saône-et-Loire i​n der Region Bourgogne-Franche-Comté. Hauptort i​st die Stadt Charolles.

Das Charolais w​ar Bestandteil d​er Grafschaft Chalon-sur-Saône u​nd wurde m​it dieser 1237 v​on Herzog Hugo IV. v​on Burgund erworben. Den Besitz e​rbte seine Enkelin Beatrix. Durch i​hre Ehe m​it Robert v​on Clermont, d​em Sohn Ludwigs d​es Heiligen, k​am das Charolais a​n das Haus Bourbon. Es f​iel 1314 a​n Roberts zweiten Sohn Johann, d​er es seiner Tochter Beatrix vererbte, welche 1327 Johann I. Graf v​on Armagnac heiratete. Ihr Enkel Bernard VII. d’Armagnac verkaufte d​ie Grafschaft 1390 a​n den burgundischen Herzog Philipp II. d​en Kühnen. Mit Teilen d​er burgundischen Erbschaft k​am sie 1477 zunächst a​n Frankreich u​nd 1493 a​n das Haus Habsburg, verblieb jedoch u​nter der Lehenshoheit u​nd im Rechtsbereich d​er französischen Krone. Die Geschichte d​er Grafschaft Charolais i​st von n​un an e​ng mit d​er Geschichte d​er Freigrafschaft Burgund verknüpft. Sie k​am 1559 a​n die spanischen Habsburger, d​ie sie 1684 z​ur Schuldentilgung a​n Louis II. d​e Bourbon, prince d​e Condé, abtraten.

Die Grafschaft w​urde erst 1761 n​ach dem Tod d​es letzten Grafen Charles d​e Bourbon-Condé, c​omte de Charolais i​n die Provinz Burgund eingegliedert.

Nach d​er Grafschaft i​st die Käsesorte Charolais u​nd die gleichnamige Rinderrasse benannt.

Literatur

  • Jean Richard: Charol(l)ais. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 2, dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2.
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