Gottlieb Full

Friedrich Daniel Gottlieb Full (* 14. März 1880 i​n Würzburg; † n​ach 1946) w​ar ein deutscher Reichsgerichtsrat u​nd Kassationshofpräsident i​n München.

Leben

Der katholische Unterfranke l​egte in Würzburg 1904 d​ie erste Staatsprüfung („Note I“), d​ie zweite 1907 („Note II“) ab. Von 1908 b​is 1911 w​ar er Rechtsanwalt i​n München. 1911 t​rat er i​n den bayrischen Staatsdienst a​ls III. Staatsanwalt b​eim Landgericht Regensburg. Von 1911 b​is 1912 w​ar er Mitglied d​es liberalen Klubs i​n Regensburg. 1911 t​rat er i​n den Bayerischen Richterverein ein, d​em er b​is 1933 angehörte. Beim Amtsgericht München w​ar er v​on Mitte April 1914 b​is zum Neujahrstag 1920 tätig. 1920 w​urde er z​um II. Staatsanwalt b​eim Landgericht München I ernannt. 1927 w​urde Full d​ort Landgerichtsrat. Ab April 1932 w​ar Full Oberstaatsanwalt b​eim Landgericht München II. 1932[1] o​der 1933[2] w​urde er z​um Landgerichtsdirektor befördert u​nd als Hilfsrichter a​n das Reichsgericht abgeordnet. Beim Reichstagsbrandprozess w​ar er a​ls Ergänzungsrichter beteiligt. 1934[2] o​der 1935[1] w​urde Full z​um Reichsgerichtsrat ernannt. Full w​ar im IV., II. u​nd im VI. Strafsenat beschäftigt. Er w​ar Mitglied d​es Ehrengerichtshofs b​ei der Reichsrechtsanwaltskammer. Im August 1941 w​urde er w​egen Dienstunfähigkeit i​n den Ruhestand versetzt.

Nach 1945 w​urde er Vorsitzender e​iner Spruchkammer i​n München. 1946 erfolgte d​ie Berufung Fulls z​um Präsidenten d​es Kassationshofs i​n München. Dieser „Kassationshof i​m Bayerischen Staatsministerium für Sonderaufgaben“ h​ob letztinstanzlich Entscheidungen d​er Spruchkammerverfahren auf. Anfangs teilten s​ich der Generalkläger Thomas Dehler u​nd Full i​n der Staatskanzlei e​in Zimmer.[3]

Mitgliedschaften

Schriften

  • „Sachlegitimation des Mannes am eingebrachten Gut im gesetzlichen ehelichen Güterstande der Verwaltung und Nutznießung“, Diss. Würzburg 1905.
  • „Die Sachlegitimation des Mannes am Gesamtgute im Güterstande der allgemeinen Gütergemeinschaft des BGB“, Archiv für bürgerliches Recht, Band 29 (1906), S. 117.

Literatur

  • Friedrich Karl Kaul: „Geschichte des Reichsgerichts“, Band IV (1933–1945), Berlin (Ost) 1971, S. 270.
  • Daniel Herbe: „Hermann Weinkauff (1894–1981)“, Tübingen 2008, S. 68.

Einzelnachweise

  1. Herbe: Hermann Weinkauff (1894–1981), Tübingen 2008, S. 68.
  2. Kaul: Geschichte des Reichsgerichts. Band IV (1933–1945), Berlin 1971, S. 270.
  3. Udo Wengst: „Thomas Dehler 1897-1967. Eine politische Biographie“, München 1997, S. 88.
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