VI. Strafsenat des Reichsgerichts

Der VI. Strafsenat d​es Reichsgerichts w​ar ein Spruchkörper d​es Reichsgerichts. Es handelte s​ich um e​inen der b​is zu s​echs gezählten Senate, d​ie sich m​it Strafsachen befassten.

Erstmals errichtet w​urde der Senat a​m 15. April 1921.[1] Er bestand für z​wei Jahre, s​ein Präsident w​ar Paul Richter.

Zum zweiten Mal errichtet w​urde er a​m 8. Juli 1933 b​ei gleichzeitiger Auflösung d​es VIII. Zivilsenats a​ls „halber“ Staatsschutzsenat: Zum e​inen teilte e​r sich m​it dem 4. u​nd 5. Strafsenat d​ie erstinstanzliche Zuständigkeit für Hoch- u​nd Landesverrat (Buchstaben A b​is D s​owie T b​is Z), z​um andern w​ar er Rechtsmittelinstanz für d​ie Oberlandesgerichte Dresden, Königsberg, Marienwerder u​nd Stettin.[2] Aufgelöst w​urde er 1934 i​m Zusammenhang m​it der Schaffung d​es Volksgerichtshofs.

Erneut bestand d​er von 1935 b​is 1938 u​nd schließlich a​b 1939/40, n​un als Rechtsmittelinstanz für d​ie österreichischen Oberlandesgerichte Graz, Innsbruck, Linz u​nd Wien[3] (letzter Senatspräsident 1943–45: Friedrich Döbig).

Einzelnachweise

  1. Walter Simons: Reichsgericht. In: Julius Magnus (Hrsg.): Die höchsten Gerichte der Welt. W. Moeser, 1929, S. 15
  2. Friedrich Karl Kaul: Geschichte des Reichsgerichts. Band 4, 1933–1945. Akademie-Verlag, 1971, S. 42 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. DJ 1940 S. 61, 64
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