Gian Piero Gasperini
Gian Piero Gasperini (* 26. Januar 1958 in Grugliasco) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und aktueller -trainer.
Gian Piero Gasperini | ||
Gasperini (2019) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 26. Januar 1958 | |
Geburtsort | Grugliasco, Italien | |
Größe | 177 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1976–1977 | Juventus Turin | 0 | (0)
1977–1978 | AC Reggiana | 16 | (0)
1978–1983 | SSC Palermo | 128 (11) |
1983–1984 | SS Cavese | 34 | (2)
1984–1985 | US Pistoiese | 34 | (4)
1985–1990 | Pescara Calcio | 160 (21) |
1990–1991 | Salernitana Calcio | 35 | (1)
1991–1993 | Vis Pesaro | 61 | (3)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1994–2003 | Juventus Turin (Jugend) | |
2003–2006 | FC Crotone | |
2006–2010 | CFC Genua | |
2011 | Inter Mailand | |
2012–2013 | US Palermo | |
2013 | US Palermo | |
2013–2016 | CFC Genua | |
2016– | Atalanta Bergamo | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Laufbahn
Karriere als Spieler
Seine Fußballkarriere begann Gasperini 1976 beim italienischen Spitzenverein Juventus Turin. Anschließend lief er für verschiedene italienische Vereine auf, ohne allerdings nennenswerte Erfolge zu feiern. Die meiste Zeit seiner Karriere verbrachte Gasperini bei Teams in der Serie B, zeitweilig sogar in der Serie C. Bei Pescara Calcio spielte er allerdings auch zwei Spielzeiten in der Serie A.
Karriere als Trainer
Gasperini begann seine Trainerkarriere bei Juventus Turin, wo er ab 1994 im Nachwuchsbereich tätig war. In der Saison 2003/04 übernahm er den Trainerposten beim italienischen Drittligisten FC Crotone, den er gleich in seiner ersten Saison in die Serie B führte. Bei Crotone blieb Gasperini, mit einer Unterbrechung von ein paar Monaten, bis zum Juni 2006.
Anschließend wechselte er zum ambitionierten Ligakonkurrenten CFC Genua. Auch mit seiner neuen Mannschaft gelang Gasperini gleich in seiner ersten Saison der Aufstieg. Genua konnte sich unter Gasperinis Leitung sofort in der Serie A etablieren: Die Spielzeit 2007/08 beendeten die „Rossoblu“ auf dem 10. Tabellenplatz, die Saison 2008/09 sogar auf dem 5. Platz, womit sich Genua für die Europa League qualifizierte. In dieser scheiterte man allerdings bereits in der Gruppenphase. Während Gasperinis Zeit bei Genua nannte ihn José Mourinho, damals erfolgreich Trainer bei Inter Mailand, seinen „taktisch größten Widersacher.“[1]
In der Saison 2009/10 kam es allerdings zu einem Umbruch in der Mannschaft: Leistungsträger wie Diego Milito oder Thiago Motta verließen die „Rossoblu“ und konnten trotz großer Investitionen nicht gleichwertig ersetzt werden. Die Saison beendete Genua auf dem 9. Tabellenplatz. Nachdem Genua trotz namhafter Verstärkungen wie Luca Toni oder Rafinha enttäuschend in die Spielzeit 2010/11 gestartet war, wurde Gasperini im November 2010 entlassen.
Im Juni 2011 wurde bekannt, dass Gasperini neuer Trainer bei Inter Mailand wird, wobei er allerdings nicht die erste Wahl des italienischen Spitzenvereins war.[2] Bei den Mailändern wurde Gasperini damit zum Nachfolger von Leonardo, der den Trainerposten bei Inter nur für ein halbes Jahr innehatte. Laut Medienberichten unterschrieb Gasperini bei den Nerazzurri einen Zweijahresvertrag und sollte 1,2 Millionen Euro pro Saison verdienen.[1]
Sein erstes Pflichtspiel auf der Trainerbank von Inter absolvierte Gasperini am 6. August 2011 gegen den AC Mailand im Spiel um den italienischen Supercup, das mit 1:2 verloren ging. Nachdem von den ersten fünf Pflichtspielen seiner Mannschaft vier verloren gingen und nur eines unentschieden endete, wurde Gasperini nach einer Niederlage gegen Aufsteiger Novara Calcio am 21. September 2011 entlassen.[3]
Nach drei Spieltagen der Saison 2012/13 löste Gasperini den glücklosen Giuseppe Sannino als Cheftrainer von US Palermo ab[4], wurde aber nach neun sieglosen Ligaspielen am 4. Februar 2013 wieder entlassen.[5] Sein Nachfolger wurde Alberto Malesani. Dieser wurde jedoch nach drei Unentschieden in drei Spielen am 25. Februar 2013 wieder entlassen. Gasperini kehrte daraufhin auf die Trainerbank Palermos zurück, wurde aber am 11. März 2013 zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen entlassen. Sein Nachfolger wurde Giuseppe Sannino, der den Verein noch zu Saisonbeginn trainierte. Gasperini selbst kehrte im September 2013 nach drei Jahren wieder als Cheftrainer zum CFC Genua zurück.
In der Saison 2016/17 übernahm er den lombardischen Verein Atalanta Bergamo. Unter Gasperini entwickelte sich Atalanta schnell zu einem der besten Teams Italiens. In Gasperinis erster Saison qualifizierte sich die Mannschaft für die UEFA Europa League 2017/18. Es war Atalantas erste Qualifikation für einen europäischen Bewerb seit 26 Jahren. 2019 erreichte Gasperinis Team den dritten Platz in der Meisterschaft und damit die beste Serie A Platzierung in der Geschichte des Vereins. Die darauffolgende erstmalige Teilnahme an der UEFA Champions League gestaltete sich mit dem Erreichen des Viertelfinales ebenfalls erfolgreich. 2020 und 2021 wurde Atalanta erneut jeweils Dritter der Serie A.
Aufgrund dieser starken Leistungen wurde Gasperini 2019 und 2020 zu Italiens Trainer des Jahres gewählt.
Erfolge
Als Spieler
- Finale der Coppa Italia: 1978/79
- Meisterschaft der Serie B: 1986/87
Auszeichnungen
- Gazzetta Sports Award – „Trainer des Jahres“: 2017
- Panchina d’Oro: 2018/19, 2019/20
- Italiens Fußballtrainer des Jahres: 2019, 2020
- Trainer des Monats der Serie A: November 2021
Weblinks
- Gian Piero Gasperini in der Datenbank von weltfussball.de
- Gian Piero Gasperini in der Datenbank von LegaSerieA.it (italienisch)
Einzelnachweise
- Kicker.de: Der neue Inter-Coach heißt Gasperini, 24. Juni 2011 (abgerufen am 9. Mai 2013)
- Sportal.de: Der neue Mann bei Inter: Gian Piero Gasperini (Memento vom 12. Juli 2011 im Internet Archive), 28. Juni 2011 (abgerufen am 9. Mai 2013)
- Inter.it: F.C. Internazionale announcement, 21. September 2011 (abgerufen am 9. Mai 2013)
- Kicker.de: Trainerwechsel in Palermo: Gasperini ersetzt Sannino, 16. September 2012 (abgerufen am 17. September 2012)
- Sport1.de: Palermo entlässt Trainer Gasperini, 4. Februar 2013 (abgerufen am 4. Februar 2013)