Gerhard Krüger (Informatiker)
Gerhard Krüger (* 9. Juli 1933 in Melsungen; † 9. Oktober 2013 in Waldbronn[1]) war Professor für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie und hat die Informatik-Lehre in Deutschland mit aufgebaut.
Leben
Gerhard Krüger studierte von 1952 bis 1957 Physik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Humboldt-Universität Berlin. Er promovierte 1959 mit der Dissertation Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern an der Universität Gießen zum Dr. phil. nat. bei Wilhelm Hanle.[2] Ab 1960 arbeitete er im Kernforschungszentrum Karlsruhe. Seit 1971 war er Informatikprofessor an der Universität Karlsruhe (TH). Von 1981 bis 1983 war er Dekan der Fakultät für Informatik. Im Jahr 1982 gründete er das Institut für Telematik, das erste seiner Art in Deutschland.
Neben seinem wissenschaftlichen Wirken engagierte Gerhard Krüger sich auch in der Hochschulpolitik, unter anderem in den 1990er Jahren für den Aufbau der Lehre im Fach Informatik an diversen ostdeutschen Universitäten. Von 1985 bis 1986 war er Präsident der Gesellschaft für Informatik.
Er war seit 1995 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und seit 1996 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er war ferner Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech.
Krüger war Mitherausgeber des Lehr- und Übungsbuchs Telematik sowie Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen.
Ehrungen
- 1994: Ehrendoktorwürde Dr. rer. nat. h. c. der Humboldt-Universität zu Berlin
- 1995: Bundesverdienstkreuz I. Klasse
- 1997: Ehrendoktorwürde Dr. rer. nat. h. c. der Medizinischen Universität zu Lübeck
- 2001: Ehrendoktorwürde Dr. rer. nat. h. c. der Friedrich-Schiller-Universität Jena[3]
- 2001: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg[4]
- 2003: Fellow der Gesellschaft für Informatik[5]
- 2005: Ehrendoktorwürde Dr.-Ing. E. h. der Universität Rostock[6]
- 2007: Ehrendoktorwürde Dr.-Ing. E. h. der Technischen Universität Ilmenau[7]
- 2007: Ehrenmitglied der Gesellschaft für Informatik[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Christel Dell, Danny Weber, Thomas Wilde: Verstorbene Mitglieder und Ehrenförderer. Liste der zwischen 31. Juli 2013 und 30. Juni 2015 verstorbenen Mitglieder und Ehrenförderer. In: Jörg Hacker (Hrsg.): Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina. Struktur und Mitglieder. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V., Halle (Saale) 2015, S. 346 (leopoldina.org [PDF; abgerufen am 25. September 2016]).
- Gerhard Krüger: Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern. Springer, Berlin/Heidelberg 1959, ISBN 978-3-662-25294-9, doi:10.1007/978-3-662-25294-9.
- Susanne Liedtke (Referat Öffentlichkeitsarbeit, Friedrich-Schiller-Universität Jena): Prof. Gerhard Krüger wird Ehrendoktor der Universität Jena. In: Informationsdienst Wissenschaft. 24. Januar 2001, abgerufen am 31. Oktober 2007.
- Liste der Ordensträger 1975–2021. (PDF; 376 kB) Staatsministerium Baden-Württemberg, 23. Juli 2021, S. 45
- Fellows. Gesellschaft für Informatik, abgerufen am 31. Oktober 2007.
- Karl-Heinz Kutz (Presse- und Kommunikationsstelle, Universität Rostock): Ehrendoktor für Prof. Gerhard Krüger. In: Informationsdienst Wissenschaft. 14. April 2005, abgerufen am 31. Oktober 2007.
- Wilfried Nax (Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Technische Universität Ilmenau): Telematik-Pionier Prof. Gerhard Krüger wird Ehrendoktor der TU Ilmenau. In: Informationsdienst Wissenschaft. 10. Januar 2007, abgerufen am 31. Oktober 2007.
- Gerhard Krüger wird Ehrenmitglied der GI. Gesellschaft für Informatik, 24. August 2007, abgerufen am 31. Oktober 2007.