Wilfried Brauer

Wilfried Brauer (* 8. August 1937 i​n Berlin; † 25. Februar 2014 i​n Bonn) w​ar ein deutscher Informatiker.

Wilfried Brauer 1995

Leben

Brauer war nach seinem Studium in Bonn von 1961 bis 1963 wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Forschungsinstitut und habilitierte sich einige Jahre nach der Promotion (bei Wolfgang Krull) in Bonn. Er wurde 1971 der erste ordentliche Professor des damaligen Instituts für Informatik der Universität Hamburg. Dort hat er zahlreiche Haupt- und Nebenfach-Studenten der Informatik in theoretischer Informatik unterrichtet und eine Vielzahl von Diplom- und Doktorarbeiten betreut. Seine Tätigkeit in Hamburg dauerte bis 1985, als er einen Ruf an die Technische Universität München annahm. Dort leitete er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 den Lehrstuhl für Theoretische Informatik.

Im Jahr 1996 erhielt e​r die Ehrendoktorwürde d​es nun Fachbereich gewordenen Informatikbereichs d​er Universität Hamburg. Eine weitere Würdigung seiner Verdienste a​ls Pionier d​er Informatik w​ar die Verleihung d​er Ehrendoktorwürde d​er Freien Universität Berlin i​m Jahr 2004.

Wilfried Brauer u​nd seine Frau Ute w​aren zwei d​er 19 Gründungsmitglieder d​er Gesellschaft für Informatik.[1] Von 1977 b​is zum Jahr 1979 w​ar er Präsident d​er Gesellschaft für Informatik. Er w​ar Mitinitiator d​es Informatik Spektrum[2] u​nd Hauptherausgeber dieser Zeitschrift b​is Ende 1998[3].

Ehrungen

Brauer w​ar Mitglied d​er Deutschen Akademie d​er Technikwissenschaften (acatech) u​nd der Bayerischen Akademie d​er Wissenschaften[4]. 1994 w​urde er z​um ordentlichen Mitglied d​er Academia Europaea gewählt.[5]

Veröffentlichungen (Auszug)

  • Zur Theorie der pro-endlichen Gruppen. 1968
  • Algorithmen, rekursive Funktionen und formale Sprachen, gemeinsam mit Klaus Indermark. 1968
  • Zu den Grundlagen einer Theorie topologischer sequentieller Systeme und Automaten. 1970
  • GI – 11. Jahrestagung (Gesellschaft Für Informatik/Jahrestagung). Herausgeber, 1981, ISBN 354010884X
  • Automatentheorie. Teubner, 1984, ISBN 3519022516
  • Algorithmen, rekursive Funktionen und formale Sprache. Gemeinsam mit Klaus Indermark, 1984, ISBN 3411008172
  • Wissensbasierte Systeme. Herausgeber, 1985, ISBN 3540159991
  • Automata, Languages, and Programming 1985. 12th Colloquium Nafplion, Greece, July 15–19, 1985, ISBN 354015650X
  • Studien- und Forschungsführer Informatik. Mitautor, 1989, ISBN 3540512144
  • Verteilte Künstliche Intelligenz und kooperatives Arbeiten. Herausgeber, 1991, ISBN 3540546170
  • Studienführer und Forschungsführer Informatik. Gemeinsam mit Siegfried Münch, 1996, ISBN 3540604170
  • Fuzzy-Neuro Systems '98 – Computational Intelligence. Herausgeber, 1998, ISBN 3898380106

Einzelnachweise

  1. Fritz Krückeberg: Die Geschichte der GI, S. 14; 2. Auflage, November 2001, Gesellschaft für Informatik. , abgerufen am 9. Februar 2021
  2. Bernhard Lewerich: Informatik-Entwicklung mitbegleitet und gelegentlich mitgestaltet; Informatik Spektrum Band 21, Heft 6, Dezember 1998, S. 312
  3. Arndt Bode: Editorial: Informatik-Spektrum – Sprachrohr der Informatik; Informatik Spektrum Band 22, Heft 1, Februar 1999, S. 1
  4. Mitgliedseintrag von Wilfried Brauer bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 25. Dezember 2016.
  5. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
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