Gerd Wollburg

Gerd Wollburg (* 7. Januar 1924 i​n Parchim, Mecklenburg; † 4. März 1990 i​n Augsburg) w​ar ein deutscher Industriejurist.

Leben

Als Sohn eines mittelständischen Unternehmers besuchte Wollburg das humanistische Gymnasium in Neubrandenburg. 1942 wurde er sofort nach dem Abitur zum Heer (Wehrmacht) eingezogen. Seit 1944 Leutnant im (pommerschen) Panzer-Grenadier-Regiment 5, wurde er im Kampf um Ungarn im Oktober 1944 verwundet. Im Mai 1945 geriet er bei Plön/Eutin in kurzfristige britische Kriegsgefangenschaft. Als Landarbeiter studierte er an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft. Als Gründer des Collegium Albertinum wurde er 1950 Corpsstudent bei Palaiomarchia-Masovia.[1] In der Referendarausbildung schrieb er an seiner Dissertation. Für den Lebensunterhalt sorgte er als Fakultätsassistent bei dem Strafrechtler Horst Schröder und (über Jahre) durch stundenweises Arbeiten bei der späteren Westbank. Er bestand 1953 das Assessorexamen und wurde zum Dr. iur. promoviert.[2] Nach einer Schnellausbildung bei der Hamburger Kreditbank war er im Kreditgeschäft tätig.

1956 wechselte e​r in d​ie Industrie, z​um Konzern Gutehoffnungshütte. Bei d​er Ferrostaal i​n Essen w​urde er 1963 ordentliches Vorstandsmitglied für Controlling, Finanzen, Personal u​nd Verwaltung. 1968 wechselte e​r als Finanzvorstand z​ur wesentlich größeren Schwesterfirma MAN i​n Augsburg. Von 1973 b​is 1986 w​ar er stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Nach d​er Pensionierung w​ar er über Jahrzehnte i​m Aufsichtsrat v​on MAN, Commerzbank, Schweinfurter Kugellagerfabriken (SKF) (1977 Vorsitzender), Bilfinger Berger u​nd Faber & Schleicher (MAN-Roland). Bei ELBEO saß e​r im Beirat. Bis z​u seinem Tode w​ar er a​ls Rechtsanwalt tätig. Die Universität Augsburg e​hrte ihn a​n seinem Geburtstag 1991 m​it einer Gerd Wollburg-Gedenkvorlesung. Der Kunsthistoriker Hanno-Walter Kruft sprach über „Die Entdeckung e​iner Landschaft – Olevano u​nd die Deutschen“.[3] Seit 1953 w​ar Wollburg m​it der Westpreußin Waltraud Randolf verheiratet. Sein Sohn i​st der Düsseldorfer Wirtschaftsanwalt Ralph Wollburg.[4][5]

Ehrenämter

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 114/24
  2. Dissertation: Die vollstreckungsrechtliche Behandlung des Sicherungseigentums
  3. Gustav Kieseritzky: Gerd Wollburg. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 87 (1990/91), S. 2789 f.
  4. Andreas Nölting: Bei Anruf Auftrag. In: manager magazin. manager magazin VerlagsGmbH, 5. Juni 2003.
  5. Cornelius Welp: Der Anwalt der Wirtschaftsbosse. In: Wirtschaftswoche. Handelsblatt GmbH, 9. Mai 2012.
  6. Auf Wollburg geht die Einrichtung der Gastpoetendozentur zurück
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