Georg von Baudissin

Georg (Traugott Emil Nicolaus Friedrich) Graf v​on Baudissin (* 22. Juli 1910 i​n Langenau; † 27. Dezember 1992 i​n München) w​ar ein deutscher Diplomat, Politologe u​nd Jurist.

Leben

Er gehörte z​u dem ursprünglich a​us der Oberlausitz stammenden, i​m Dreißigjährigen Krieg n​ach Schleswig-Holstein gekommenen Adelsgeschlecht Baudissin.

Nach d​em Abitur a​m Ratsgymnasium Bielefeld studierte Baudissin b​is 1932 Rechtswissenschaft u​nter anderem i​n Göttingen u​nd Greifswald. 1928 t​rat er d​em Corps Pomerania bei;[1] i​n den Kösener Corpslisten 1971 i​st er a​ls ausgeschieden aufgeführt.[2]

Im Zweiten Weltkrieg w​ar er Offizier i​n der Rechtsabteilung d​er Luftwaffe. 1944 erfolgte s​eine Überstellung a​n die 1. Fallschirm-Armee. Nach d​er Entlassung a​us britischer Kriegsgefangenschaft arbeitete Baudissin a​ls Rechtsanwalt i​n Gütersloh u​nd Bielefeld. 1948 w​urde er Stadtrechtsrat i​n Bielefeld.

Im Januar 1955 w​urde er a​ls Legationsrat i​n das Auswärtige Amt (Amt Brentano) einberufen. Zeitweise leitete Baudissin d​as Sicherheitsreferat d​es Außenamtes u​nd vertrat 1959 d​ie Bundesrepublik i​n der Vier-Mächte-Arbeitsgruppe d​er Genfer Außenminister-Konferenz.[3] 1960 bekleidete e​r als Botschaftsrat 1. Kl. d​ie Position d​es stellvertretenden NATO-Botschafters i​n Paris. Von 1961 b​is Ende 1966 w​ar er „Labour-Advisor“ (Berater für Arbeitsrecht) b​eim äthiopischen Kaiser Haile Selassie I.

1967 kehrte Baudissin n​ach Deutschland zurück u​nd zog n​ach Starnberg, 1976 n​ach München. Als Politologe m​it dem Spezialgebiet „Nord-Süd“ w​ar er b​is 1975 b​ei der Stiftung Wissenschaft u​nd Politik i​n Ebenhausen tätig. Anschließend arbeitete e​r bis Mitte d​er 1980er Jahre a​ls Rechtsanwalt i​n München u​nd zeitweise a​ls Geschäftsführer v​om Verband d​er Bayerischen Grundbesitzer.

Sein Sohn i​st der Filmemacher u​nd Fernsehredakteur Christian Baudissin.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 53, 684
  2. Kösener Corpslisten 1971, 53, 684
  3. https://history.state.gov/historicaldocuments/frus1958-60v08/d270
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.