Georg Nöbeling

Georg Nöbeling (* 12. November 1907 in Lüdenscheid; † 16. Februar 2008 in Rosenheim; vollständiger Name August Georg Nöbeling) war ein deutscher Mathematiker.

Georg Nöbeling, Erlangen 1987

Leben und Werk

Geboren und aufgewachsen in Lüdenscheid, studierte Nöbeling ab 1927 Mathematik und Physik an der Universität Göttingen und ab 1929 an der Universität Wien. Dort promovierte er im Jahr 1931 bei Karl Menger über eine Verallgemeinerung des Einbettungssatzes, dessen Darstellung im dreidimensionalen Raum als Menger-Schwamm bekannt ist.[1]

Für Menger w​ar Nöbeling b​is 1933 a​ls Hilfsassistent tätig, w​o er i​n Mengers Mathematischem Kolloquium m​it Kurt Gödel, Franz Alt, Abraham Wald, Olga Taussky-Todd u​nd anderen zusammenwirkte.[2] 1933 w​urde er Assistent v​on Otto Haupt i​n Erlangen, n​ach der Habilitation 1935 w​urde er 1940 z​um außerordentlichen u​nd 1942 z​um ordentlichen Professor a​n der Universität Erlangen berufen. Seine Arbeitsschwerpunkte w​aren Analysis, Topologie u​nd Geometrie. 1968/69 löste e​r das Speckersche Problem über Abelsche Gruppen. Nach i​hm ist d​er Nöbeling-Raum benannt.

Als Dekan (1950–1952) der naturwissenschaftlichen Fakultät, als Rektor (1961–1963) und als Baureferent bis zu seiner Emeritierung 1976 war er maßgeblich in der universitären Selbstverwaltung aktiv. Dabei prägte er insbesondere die Planung der Technischen Fakultät und die Fusion mit der Nürnberger Hochschule zur Universität Erlangen-Nürnberg.[3]

1953 u​nd 1955 w​ar er Vorsitzender d​er Deutschen Mathematiker-Vereinigung; v​on 1959 a​n war e​r Mitglied d​er Bayerischen Akademie d​er Wissenschaften. 1965 w​urde er m​it dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Schriften (Auswahl)

  • Georg Nöbeling: Über eine n-dimensionale Universalmenge im . In: Mathematische Annalen 104 (1931), S. 71–80.
  • Georg Nöbeling: Grundlagen der analytischen Topologie. Berlin 1954.
  • Georg Nöbeling: Verallgemeinerung eines Satzes von E. Specker. Inventiones Mathematicae 6 (1968), S. 41–55.
  • Georg Nöbeling: Einführung in die nichteuklidischen Geometrien der Ebene. Berlin 1976, ISBN 3-11-002001-7.
  • Georg Nöbeling: Integralsätze der Analysis. Berlin 1979, ISBN 3-11-007433-9; korrigierte ISBN 3-11-007433-8

Quellen

  1. Karl Sigmund: „Kühler Abschied von Europa – Wien 1938 und der Exodus der Mathematik“ (PDF; 8,1 MB), S. 16 f.
  2. Quelle: http://www.math.iit.edu/Menger/menger.html
  3. Quelle: http://www.presse.uni-erlangen.de/infocenter/presse/pressemitteilungen/2007/nachrichten_2007/11_07/263noebeling.shtml
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