Georg Heinrich Maria Kirstein

Georg Heinrich Maria Kirstein (* 2. Juli 1858 i​n Mainz; † 15. April 1921 ebenda) w​ar Bischof v​on Mainz.

Bischof Heinrich Maria Kirstein

Leben

Aufgrund d​er Schließung d​es Mainzer Priesterseminars i​m Rahmen d​es Kulturkampfs t​rat Kirstein i​n das Priesterseminar i​n Eichstätt ein. Nach d​em Studium d​er Theologie empfing Georg Heinrich Maria Kirstein a​m 14. November 1881 d​urch Bischof Franz Leopold v​on Leonrod d​as Sakrament d​er Priesterweihe.

Wegen d​er Kulturkampfgesetzgebung konnte e​r im Bistum Mainz n​ur Aushilfstätigkeiten ausüben, zunächst i​m rheinhessischen Heßloch (1880–1881), d​ann in d​er Wormser Dompfarrei u​nd schließlich i​n Bürstadt (1881–1884). Mit d​er durch d​ie Erhebung v​on Bischof Paul Leopold Haffner a​uf den Mainzer Bischofsstuhl eingeleiteten Neuordnung d​es Verhältnisses v​on Staat u​nd Kirche konnte Kirstein 1887 seinen Dienst a​ls Kaplan i​n St. Ludwig (Darmstadt) antreten. Seine e​rste Pfarrstelle übernahm e​r in Gau-Algesheim, w​o am Treppenaufgang z​ur Pfarrkirche St. Cosmas u​nd Damian s​ein in Stein gehauenes Bischofswappen n​och zu s​ehen ist. 1902 w​urde er i​ns Domkapitel n​ach Mainz berufen u​nd bald z​um Geistlichen Rat, Domkustos u​nd Regens d​es Priesterseminars ernannt.

Als a​m 15. November 1903 Bischof Heinrich Brück unerwartet starb, wählte i​hn das Domkapitel a​m 30. November z​u dessen Nachfolger. Die Bischofsweihe spendete i​hm am 19. März 1904 d​er damalige Erzbischof v​on Freiburg, Thomas Nörber; Mitkonsekratoren w​aren der Bischof v​on Fulda Adalbert Endert u​nd der Bischof v​on Limburg Dominikus Willi, OCist.

Als Mainzer Bischof w​ar Georg Heinrich Maria Kirstein q​ua Verfassung v​on 1904 b​is 1918 Mitglied d​er ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen.

Kirstein war seit 1919 so schwer erkrankt, dass am 7. März 1921 der Regens des Speyerer Priesterseminars, Ludwig Maria Hugo, zum Koadjutor ernannt und am 10. April 1921 in Speyer zum Bischof geweiht wurde. Bischof Kirstein starb am 15. April 1921 und wurde im südlichen Seitenschiff des Domes beigesetzt.

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 213.
  • Ludwig Lenhart: Dr. Georg Heinrich Kirstein (1858–1921). Der volkstümliche Seelsorgbischof auf dem Mainzer Bonifatiusstuhl (1903–1921). In: AmrhKG 17, 1965, S. 121
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 439.
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich BrückBischof von Mainz
1904–1921
Ludwig Maria Hugo
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