Georg Cleinow

Georg Cleinow (* 27. April 1873 i​n Dolhobyczów b​ei Lublin; † 20. Oktober 1936 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Publizist, Autor u​nd Politiker. Cleinow w​ar Mitbegründer deutscher Volksräte i​n Posen u​nd Westpreußen s​owie Vorsitzender d​er Vereinigten Volksräte d​er Provinzen Posen u​nd Westpreußen.

Leben

Georg Cleinow startete e​ine Offizierslaufbahn i​m preußischen Heer, welche e​r aber aufgeben musste. Er studierte d​ann Nationalökonomie u​nd slawische Geschichte i​n Königsberg (Preußen), Berlin, Paris u​nd Genf. Von 1909 b​is 1920 w​ar er Herausgeber d​er Zeitschrift Die Grenzboten i​n der Provinz Posen s​owie weiterer Zeitschriften.

Im Ersten Weltkrieg diente e​r als Chef d​er Presseverwaltung d​es Oberkommandos Ost i​n Łódź u​nd als Pressechef i​m Generalgouvernement Warschau (1915–1918) i​n Warschau. In dieser Funktion w​ar er maßgeblich a​n der Gründung u​nd Herausgabe d​er Deutschen Lodzer Zeitung (1915–1918) s​owie der Deutschen Warschauer Zeitung (1915–1918) a​ls Amtsblätter d​er kaiserlich deutschen Behörden beteiligt.[1]

Nach d​em Krieg w​ar er Gründer u​nd Vorsitzender d​er deutschen Volksräte i​n Posen u​nd Bromberg s​owie Schriftleiter d​er von i​hm in Bromberg herausgegeben Deutschen Nachrichten (1919–1923).[2] Im November 1918 gründete e​r in Bromberg d​ie Deutsche Vereinigung i​m Netzedistrikt, a​us der i​m Laufe d​er Zeit d​ie Deutsche Vereinigung für Posen u​nd Pommerellen wurde.

Der Geheime Regierungsrat Georg Cleinow lehrte später a​ls Dozent a​n der Deutschen Hochschule für Politik i​n Berlin u​nd war Leiter d​es Eurasischen Seminars.

Werke

  • Lage der Hausindustrie in Tula (1904).
  • Aus Rußlands Not und Hoffen (1906).
  • I. I. Witte (1906, russ.).
  • Zukunft Polens. Bd. 1 (Wirtschaft) (1908); Bd. 2 (Politik) (1913).
  • Probleme der Ukraine (1915).
  • Die Polenfrage vor der Entscheidung (1918).
  • Der große Jahrmarkt von Nishnij Nowgorod (1925) → Inhaltsverzeichnis.
  • Das Recht der Ausländer in der U.d.S.S.R. (1926).
  • Die deutsch-russischen Rechts- und Wirtschaftsverträge (1926).
  • Neu-Sibirien (1928).
  • Roter Imperialismus (1930).
  • Die rote Wirtschaft (1932).
  • Der Verlust der Ostmark (1934).
  • Turkestan (postum 1942, überarbeitet und ergänzt von Reiner Olzscha).

Literatur

Wikisource: Georg Cleinow – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Beata Dorota Lakeberg: Die deutsche Minderheitenpresse in Polen 1918–1939 und ihr Polen- und Judenbild. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, S. 319.
  2. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 18. Jg., April 1970, S. 128 ff. (PDF; 5,8 MB).
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