Gavignano

Gavignano i​st eine italienische Gemeinde i​n der Metropolitanstadt Rom i​n der Region Latium m​it 1922 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

Gavignano
Gavignano (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Metropolitanstadt Rom (RM)
Koordinaten 41° 42′ N, 13° 3′ O
Höhe 404 m s.l.m.
Fläche 14 km²
Einwohner 1.922 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 00030
Vorwahl 06
ISTAT-Nummer 058041
Volksbezeichnung Gavignanesi
Schutzpatron San Rocco
Website Gavignano

Geografie

Gavignano l​iegt 60 km südöstlich v​on Rom i​m nördlichen Teil d​er Monti Lepini, a​uf einem Hügel über d​em Sacco-Tal. Die Gemeinde grenzt a​n Paliano, Anagni, Montelanico u​nd Segni. Zur Gemeinde gehört d​er Ortsteil Rossilli.

Verkehr

Gavignano l​iegt 8 km v​on der Ausfahrt Anagni a​n der Autobahn A1 Autostrada d​el Sole v​on Rom n​ach Neapel entfernt.

Der nächste Bahnhof, Anangni-Fiuggi, a​n der Bahnstrecke Rom-Cassino-Neapel, l​iegt 5 km v​om Ortszentrum entfernt.

Geschichte

Auf d​em Gemeindegebiet, i​n der Nähe d​er Via Latina, g​ab es i​n römischer Zeit mehrere Landvillen. Im Mittelalter w​urde der Ort a​b dem Jahr 1000 bebaut. Bezeugt i​st Gavignano u​m 1161 a​ls Castrum Gavinani i​n einer Urkunde d​es Papstes Alexander III. Als Lehen gehörte e​r den Conti, Grafen v​on Segni. 1495 w​urde Gavignano v​on den Truppen d​es Königs Karl VIII. zerstört, u​nd unter d​em Kardinal Francesco Conti i​n den ersten Jahrzehnten d​es 16. Jahrhunderts n​eu errichtet, jedoch i​m Jahre 1557 b​eim Italienfeldzug d​es Herzogs v​on Alba erneut zerstört. Im Jahre 1597 gewährte Kardinal Pietro Aldobrandini Gavignano Selbstverwaltung. Bis 1816 gehörte d​er Ort d​en Familien Pamphilj u​nd Aldobrandini.

Die Gemeinde l​ebt von Landwirtschaft (Getreide, Oliven- u​nd Weinbau), e​s gibt e​ine Mineralwasserfabrik (Fonte Gabinia) u​nd Handwerksbetriebe.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 187118811901192119361951197119912001
Einwohner 142912881503143615531925154616061760

Quelle: ISTAT

Politik

Claudio Sinibaldi (Bürgerliste) w​urde im Juni 2009 z​um Bürgermeister gewählt. Er löste Carlo Tiberi ab, d​er nicht m​ehr kandidierte.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Ort besitzt e​inen mittelalterlichen Stadtkern, a​us dem d​ie größeren Gebäude Palazzo Baiocchi, Palazzo Traietto u​nd das Castello herausragen. Die Stadttore s​ind die Porta Romana i​m Norden u​nd die Porta Napolitana i​m Süden.

  • Im Ortszentrum steht das Castello Baronale (auch Palazzo Aldobrandini oder Corte genannt). Das mittelalterliche Gebäude, Geburtshaus von Lotario Conti, dem späteren Papst Innozenz III., wurde 1495 zerstört. Unter Kardinal Pietro Aldobrandini bekam das Castello Ende des 16. Jahrhunderts seine heutige Form.
  • Palazzo Traietto – Das Gebäude wurde von den Herren von Anagni zu Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Es wurde von Federico Zuccari mit Fresken ausgeschmückt.
  • Im Ortsteil Rossilli befinden sich Reste einer römischen Villa mit Mosaiken. Diese wurde wahrscheinlich um 455 von den Vandalen zerstört.[2] Am gleichen Ort wurde im Mittelalter zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert eine Benediktinerabtei errichtet, die zuerst 1182 in einer Bulle des Papstes Lucius III. bezeugt ist. Im 12. Jahrhundert ging das Kloster an die Basilianer über. Erhalten ist die dreischiffige Klosterkirche, die zu Anfang des 17. Jahrhunderts restauriert wurde.
  • Fonte Meo – eine schon in römischer Zeit bekannte Quelle.
  • Gavignano hat mehrere Kirchen, die Parochialkirche Santa Maria Assunta, die dem Schutzpatron des Ortes geweihte Chiesa di San Rocco und die Chiesa del Calvario.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Festa di Sant'Antonio – Fest mit traditionellem Pferderennen in der ersten Juliwoche
  • Agosto Gavignanese – Fest im August mit Kulturprogramm, Sagra dei maccaruni alla gavignanese (örtliche Pastaspezialität), am 14. August Prozession zu Ehren des Schutzpatrons San Rocco
  • Processione della Madonna delle Grazie – Fest und Prozession, 2.–3. Oktober

Persönlichkeiten

  • Papst Innozenz III. (1161–1216) wurde im Castello als Sohn des Grafen Trasimondo Conti mit dem Namen Lotario dei Conti di Segni geboren.
Commons: Gavignano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Archeologia Uomo Territorio, Scavi 1997 (PDF; 7,7 MB)
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