Gaus Architekten
Gaus Architekten ist ein international agierendes Architekturbüro mit Hauptsitz in Göppingen bei Stuttgart und einer Niederlassung in Rotterdam. In dem Unternehmen werden Projekte von öffentlichen sowie privaten Bauherren in allen Bereichen der Architektur, des Planens und des Bauens vom Städtebau über Wohnbauten und Gewerbebauten bis hin zu Büro- bzw. Verwaltungsbauten und Schulbauten bearbeitet, über alle HOAI-Leistungsphasen hinweg. Auch Wettbewerbe und Machbarkeitsstudien sind Teil des Portfolios. Das Planungsbüro wurde 1958 von Alois Gaus gegründet und wird heute in zweiter Generation von dessen Sohn Christian Gaus und seiner Frau Saskia Gaus-Mens geführt. Das Unternehmen zählt derzeit rund 30 Mitarbeiter.
Gaus Architekten | |
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Rechtsform | Einzelunternehmen |
Gründung | 1958 |
Sitz | Göppingen (Hauptsitz)
Rotterdam (Niederlassung) |
Leitung | Christian Gaus
Saskia Gaus-Mens |
Mitarbeiterzahl | 30 |
Branche | Architektur |
Website | www.gaus-architekten.de |
Stand: März 2022 |
Geschichte
Das Architekturbüro Gaus Architekten wurde 1958 von Alois Gaus (* 25. August 1929, † 12. Februar 2007) in Rechberghausen bei Göppingen gegründet, der damals seine berufliche Laufbahn als Freier Architekt begann. Der Eintrag in die Architektenkammer Baden-Württemberg als Architekt erfolgte am 25. Juni 1958. Von der Schurwaldgemeinde Rechberghausen aus wirkte er (teils in Partnerschaften mit den Architekten Eugen Unfried und Willibald Haberzettl) fast ein halbes Jahrhundert lang vorwiegend in der Region um Göppingen und Stuttgart, wo nach wie vor zahlreiche seiner Sakralbauten, Wohnhäuser, Gewerbebauten und öffentliche Gebäude stehen. Einige seiner Bauwerke finden sich auch außerhalb dieser Region, etwa in Schwäbisch Gmünd, in Breisach am Rhein, in Seubelsdorf bei Coburg oder in Olbia auf Sardinien.
Ab dem 1. April 2000 führten dessen Sohn Christian Gaus und dessen Neffe Stephan Knödler das Büro unter dem Namen Gaus & Knödler Architekten (offiziell: Gaus & Knödler Architekten Partnerschaft mbB) in Rechberghausen weiter.
Im Jahr 2005 wurde die erste Auslandsniederlassung mit Denklabor in der niederländischen Hafenmetropole Rotterdam eröffnet. 2006 folgte der Umzug von Rechberghausen nach Göppingen. 2017 schließlich ist das Unternehmen an die aktuelle Adresse gezogen, dem Göppinger Industriedenkmal „Boehringer-Areal“, das sich gegenüber dem Hersteller von Modelleisenbahnen Gebr. Märklin & Cie. GmbH befindet.
Im Herbst 2019 beschlossen beide Büropartner einvernehmlich, jeweils eigene Wege zu gehen. Seit 1. November 2019 führt deshalb Christian Gaus das Unternehmen als persönlicher Rechtsnachfolger mit Verantwortung für alle Projekte und vertraglichen Verpflichtungen unter dem Namen Gaus Architekten weiter. Seitdem ist das Architekturbüro stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 30 Mitarbeiter unterschiedlicher Professionen.[1]
Unternehmensphilosophie und GNA
Der Anspruch von Gaus Architekten ist, mit jedem Bauwerk einen aktiven Beitrag zur zeitgenössischen Architektur sowie zur Baukultur insgesamt zu leisten. Wichtiger Teil der Motivation ist die Suche nach individuellen, auf das jeweilige Projekt zugeschnittenen und unter Nachhaltigkeitsaspekten entwickelten Lösungen in enger Absprache mit den Bauherren. In dem Architekturbüro werden Projekte im In- und Ausland für private Bauherren und gewerbliche Wohnungsbaugesellschaften, für staatliche und kommunale Institutionen sowie für Unternehmen der freien Wirtschaft realisiert, über alle HOAI-Leistungsphasen hinweg. Zusätzlich werden Kooperationen mit anderen Architekturbüros und Investoren gebildet. Das Planungsbüro verfolgt außerdem neue Wege im Bereich New Work in Form von Bewerbertalks, Online-Sprechstunden für Bauherren und Digitalisierung des Planungsbüros (interne und externe Kommunikation, QM, Onboarding neuer Mitarbeiter und digitale Planungsarbeiten).[2][3]
Eine wichtige Grundlage des architektonischen Selbstverständnisses von Inhaber Christian Gaus ist die GNA, die „Gaus Native Architecture“, eine Sammlung von derzeit 44 Thesen und Forderungen zur Definition von guter Architektur. Dazu gehört auch das Fördern und Fordern von eigenverantwortlichem Denken und Handeln: In wöchentlichen Gesprächen mit den Mitarbeitern werden die Thesen besprochen und diskutiert, um die GNA als DNA von Gaus Architekten zu verankern. Teile daraus werden auch in Vorträgen für Laien und Fachpublikum referiert, womit sie auch einem breiten Publikum zur Diskussion gestellt werden.[4]
Werke (Auswahl)
Gaus Architekten bearbeitet als Architekturbüro mit Sitz in Göppingen und einer Niederlassung in Rotterdam nationale und internationale Bauprojekte. Seit der Gründung wurden bisher gut 700 Bauwerke realisiert. Zu den wichtigen Projekten zählen unter anderem die Katholische Kirche Liebfrauen in Eislingen, die Siedlung Bergfeld in Göppingen-Jebenhausen, die Elementary and High School Stuttgart in Böblingen, das ATP Verwaltungsgebäude in Göppingen-Ursenwang oder das Feuerwehrhaus in Bad Boll.
- Katholische Kirche Liebfrauen, Eislingen (1958)
- Wohnhaus Gaus, Rechberghausen
- Volksschule mit Turnhalle, Göppingen-Ursenwang (1960)
- Siedlung am Bergfeld, Göppingen-Jebenhausen
- Katholische Kirche mit Kindergarten u. Gemeindehaus, Wangen (1963)
- Haupt- und Realschule Östlicher Schurrwald, Rechberghausen (1969)
- Ferien- und Hotelanlage nähe Olbia, Sardinien (1970)
- Leuchtenfabrik Schrader, Seubelsdorf (1976)
- Siedlung Bergfeld, Göppingen-Jebenhausen
- Ortskernsanierung Rechberghausen (1983)
- Aussegnungshalle, Rechberghausen (1984)
- Konversation Cook Baracks, Stauferpark (1995)
- Tennisclub, Rechberghausen-Birenbach (1995)
- Feuerwehrhaus, Rechberghausen (2001)
- Ferienhaus Halifax, Kanada (2000)
- Junges Wohnen Stauferpark, Göppingen (2005)
- Wohnhaus M1, Bad Boll (2005)
- Sanierung Kulturmühle, Rechberghausen (2009)
- Neubau Schulmensa Schurwaldschule, Rechberghausen (2011)
- Bahnpark, Bad Boll (2015)
- Elementary and High School Stuttgart, Böblingen (2015)
- Südstadt Göppingen (2010/2015)
- Middle and High School, Spangdahlem (2019)
- ATP Verwaltungsbebäude in Göppingen-Ursenwang (2019)
- Gemeindekindergarten Im Töbele in Rechberghausen (2019)
- Lonetalschule, Amstetten (2015/2020)
- Baghouse III Golfclub Hetzenhof (2020)
- Feuerwehr Bad Boll (2021)
- Feuerwehr und Polizei Göppingen-Jebenhausen (2021)
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
- 2002: Beispielhaftes Bauen „Göppingen 1995–2002“[5]
- 2005: BDA-Preis „Gutes Bauen 2005“ für das Feuerwehrhaus und Erweiterung der Friedensschule in Schwäbisch Gmünd (Bauleitung), Architekt: Christoph Bijok, München[6]
- 2007: Deutscher Holzbaupreis für das Feuerwehrhaus und Erweiterung der Friedensschule in Schwäbisch Gmünd (Bauleitung), Architekt: Christoph Bijok, München[7]
- 2010: Internationales Auswahlverfahren Elementary School and High School Stuttgart in Böblingen, 1. Platz[8]
- 2020: VOF-Verfahren Erweiterung Schulzentrum Bizet in Süßen, 1. Preis[8]
- 2021: Beispielhaftest Bauen „Göppingen 2014–2021“ für das Feuerwehrhaus in Bad Boll, den Gemeindekindergarten „Im Töbele“ in Rechberghausen, das Wohnquartier Südstadt in Göppingen und das Kinderhaus Wieseneck in Göppingen (gemeinsam mit a+r Architekten, Stuttgart)[9]
- 2022: Top Company 2022 auf dem Arbeitgeber-Bewertungsportal Kununu[10]
- 2022: Realisierungswettbewerb Kinder- und Jugendcampus in Remchingen, 1. Preis[11]
Mitgliedschaften
Literatur
- Achim Linhardt, Das Umbau-Buch – Neues Wohnen in alten Häusern, DVA, München 2013, ISBN 9783421039293
- Michelle Galindo, Arztpraxen, Braun Publishing, Salenstein 2011, ISBN 978-3-03768-084-1
Weblinks
Gaus Architekten bei:
Einzelnachweise
- Geschichte. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Leitbild. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Geschichte. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Was ist gute Architektur und die GNA. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Beispielhaftes Bauen: AKBW Architektenkammer Baden-Württemberg. Abgerufen am 22. Mai 2021.
- BauNetz Media GmbH: Erfolge | Gaus Architekten, Göppingen. Abgerufen am 22. Mai 2021.
- Deutscher Holzbaupreis 2007. Abgerufen am 22. Mai 2021 (englisch).
- Erfolge Wettbewerbe. Abgerufen am 25. Februar 2022.
- Prämierungen im Landkreis Göppingen 2014-2021: AKBW Architektenkammer Baden-Württemberg. Abgerufen am 28. September 2021.
- Gaus Architekten als Arbeitgeber: Gehalt, Karriere, Benefits. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Aktuelles aus Remchingen. Abgerufen am 2. März 2022.
- Gaus Architekten. Abgerufen am 16. Februar 2022 (deutsch).
- Bundesstiftung Baukultur: Gaus Architekten. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Find an architect. Abgerufen am 2. März 2022.
- Mitglieder - iEnEff - Bahnhofstraße 7 - 73033 Göppingen. Abgerufen am 16. Februar 2022.