Gauliga Niedersachsen

Die Gauliga (später: Bereichsliga) Niedersachsen war eine von 16 Gauligen, den obersten Fußballligen in Deutschland nach der nationalsozialistischen Machtergreifung.

Die Gau-Einteilung 1933,
Nr. 8 = Niedersachsen

Geschichte

Ab 1933 spielten zehn niedersächsische Mannschaften um die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft, an der der Gauligameister teilnehmen durfte. Ein Jahr später wurde die Meisterschaft um eine Mannschaft aufgestockt, da Viktoria Wilhelmsburg aus der Gauliga Nordmark in der niedersächsischen Gauliga integriert wurde. Die Anzahl der Mannschaften blieb anschließend ein weiteres Jahr bei elf Vereinen, da der VfB Peine nach Irregularitäten in der ersten Spielzeit der Liga 1933/34, in der der Klub absteigen musste, wieder in die Liga aufgenommen wurde.

Nachdem 1937 etliche Nachbarorte Hamburgs, darunter Harburg-Wilhelmsburg, in die Stadt eingemeindet wurden, erfuhr das Teilnehmerfeld der Liga eine starke Durchmischung, da die Mannschaften aus diesen Orten fortan wieder in der Gauliga Nordmark antraten. Bis 1939 spielten zehn Mannschaften um die Gaumeisterschaft. Anschließend wurde die Liga in zwei Staffeln mit jeweils sechs Vereinen aufgeteilt, wobei zunächst die Staffelsieger in Hin- und Rückspiel den Meister ausspielten. Zwei Jahre später nahmen die besten drei Mannschaften der jeweiligen Staffeln an einer Endrunde um die Teilnehmerschaft an der deutschen Meisterschaft teil.

1942 wurde der Sportbereich Niedersachsen aufgelöst, die Liga endgültig gespalten und zunächst in die Gauligen Südhannover-Braunschweig und Weser-Ems geteilt, zu denen sich ein Jahr später noch die Gauliga Osthannover gesellte.

Gaumeister 1934–1942

Saison Gaumeister
Niedersachsen
Abschneiden
deutsche Meisterschaft
Deutscher Meister
1933/34 SV Werder Bremen Gruppendritter Gruppe B FC Schalke 04
1934/35 Hannover 96 Gruppenzweiter Gruppe B FC Schalke 04
1935/36 SV Werder Bremen Gruppenzweiter Gruppe B 1. FC Nürnberg
1936/37 SV Werder Bremen Gruppenzweiter Gruppe B FC Schalke 04
1937/38 Hannover 96 Gewinner Hannover 96
1938/39 VfL Osnabrück Gruppenzweiter Gruppe I FC Schalke 04
1939/40 VfL Osnabrück Gruppendritter Gruppe 2 FC Schalke 04
1940/41 Hannover 96 Gruppenzweiter Gruppe 2b SK Rapid Wien
1941/42 SV Werder Bremen Viertelfinale FC Schalke 04

Rekordmeister

Gauliga Niedersachsen (Niedersachsen)
Meisterübersicht der Gauliga Niedersachsen

Rekordmeister der Gauliga Niedersachsen ist der SV Werder Bremen, welcher die Gaumeisterschaft viermal gewinnen konnte.

VereinTitelJahr
SV Werder Bremen 4 1934, 1936, 1937, 1942
Hannover 96 3 1935, 1938, 1941
VfL Osnabrück 2 1939, 1940

Ewige Tabelle

Berücksichtigt sind alle Gruppen- und Finalspiele der Gauliga Niedersachsen zwischen den Spielzeiten 1933/34 und 1941/42. Die Tabelle richtet sich nach der damals üblichen Zweipunkteregel.

Pl. VereinJahre Sp. S U NT+T- Diff. PunkteØ-Pkt.TitelSpielzeiten nach Kalenderjahren
1. SV Werder Bremen9 152 97 32 23 470205 +265 226:781,4941933–42
2. Hannover 969 156 95 21 40 509249 +260 211:1011,3531933–42
3. Eintracht Braunschweig9 152 82 25 45 454262 +192 189:1151,24-1933–42
4. SV Arminia Hannover9 142 70 20 52 333294 +39 160:1241,13-1933–42
5. VfL Osnabrück6 100 48 20 32 200164 +36 116:841,1621935/36, 1937–42
6. SV Algermissen6 112 40 24 48 179235 −56 104:1200,93-1933–39
7. VfB Peine6 102 31 18 53 176232 −56 80:1240,78-1933/34, 1935–40
8. Borussia Harburg3 58 21 12 25 115122 −7 54:620,93-1934–1937
9. ASV Blumenthal5 66 20 9 37 111193 −82 49:830,74-1937–42
10. RSV Hildesheim3 58 15 17 26 105144 −39 47:690,81-1933–36
11. VfB Komet Bremen3 58 17 11 30 86152 −66 45:710,78-1933–36
12. SpVgg Wilhelmshaven3 40 17 8 15 10769 +38 42:381,05-1939–42
13. Rasensport Harburg2 38 16 2 20 7994 −15 34:420,89-1935–37
14. Bremer SV3 48 13 7 28 99162 −63 33:630,69-1933–35, 1939/40
15. SV Linden 074 50 12 6 32 107185 −78 30:700,6-1937/38, 1939–42
16. Schinkel 043 30 9 6 15 6688 −22 24:360,8-1939–42
17. LSV Wolfenbüttel1 20 10 2 8 5244 +8 22:181,1-1941/42
18. MSV Jäger 7 Bückeburg1 18 7 5 6 4130 +11 19:171,06-1938/39
19. Wilhelmsburg 091 18 6 4 8 3337 −4 16:200,89-1936/37
20. SpVgg 1897 Hannover1 20 7 2 11 3557 −22 16:240,8-1934/35
21. Viktoria Wilhelmsburg1 20 6 4 10 3861 −23 16:240,8-1934/35
22. 1. SC Göttingen 054 56 5 5 46 75236 −161 15:970,27-1933/34, 1936/37, 1940–42
23. MSV Lüneburg1 18 4 4 10 2642 −16 12:240,67-1938/39
24. Germania Wolfenbüttel1 18 3 4 11 2560 −35 10:260,56-1937/38
25. TSV Osnabrück1 10 3 1 6 2041 −21 7:130,7-1941/42
26. Hildesheimer SV 072 20 3 1 16 3996 −57 7:330,35-1939–41
27. TuRa Gröpelingen1 10 2 0 8 2046 −26 4:160,4-1940/41

Literatur

  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
  • Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
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