Gargždai

Gargždai (deutsch Garsden, russisch Горжды (Gorschdy) bis 1917, jiddisch גורזד gorzd) ist eine Stadt im Westen Litauens in unmittelbarer Nachbarschaft der Großstadt Klaipėda und hat daher entgegen dem Trend bei kleineren Städten wachsende Einwohnerzahlen. Es hat den Status eines Stadtamtes (miesto seniūnija) in der Rajongemeinde Klaipėda. Durch den Ort fließt die Minija. Gargždai liegt an der als Autobahn ausgebauten Fernstraße Magistralinis kelias A1 von Klaipėda nach Kaunas und Vilnius. Garsden liegt fast unmittelbar an der alten ostpreußisch-litauischen Grenze; das erste ostpreußische Dorf an der Grenze bei Garsden war Laugallen (heute litauisch Laugaliai).

Gargždai
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Litauen
Bezirk: Klaipėda
Rajongemeinde: Klaipėda
Koordinaten: 55° 43′ N, 21° 24′ O
Fläche (Ort): 10,25 km²
 
Einwohner (Ort): 14.404 (2017)
Bevölkerungsdichte: 1.405 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Postleitzahl: 96001
 
Status: eigenes Stadtamt
in der Rajongemeinde Klaipėda
 
Website:
Gargždai (Litauen)
Gargždai

Geschichte

Garsden hatte bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges eine deutsch-litauisch gemischte Bevölkerung.

Der Ort wurde erstmals 1253 als Garisda erwähnt. Das Stadtrecht wurde 1792 verliehen. 1939 wurde die Bibliothek des Rajons Klaipėda errichtet.

In Gargždai wurde das erste Holocaust-Verbrechen auf dem Gebiet der Sowjetunion verübt. Am 24. Juni 1941 erschossen hier deutsche Polizeieinheiten etwa 200 männliche jüdische Einwohner. Diese Tat war auch Gegenstand des Ulmer Einsatzgruppen-Prozesses. Ende August/Anfang September 1941 wurden dann die bis dahin gefangen gehaltenen jüdischen Frauen und Kinder des Ortes durch litauische Hilfspolizisten erschossen.[1]

Stadt

Der FK Banga Gargždai ist der bedeutendste Fußballverein der Stadt.

Hier hat seinen Sitz das Kreisgericht Klaipėda.

Personen

Einzelnachweise

  1. Joachim Tauber: Annaberger Annalen Nr. 5 / 1997: Garsden, 24. Juni 1941 (PDF-Datei; 89 kB)
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