Galileo Galilei (Schiff, 1963)

Die Galileo Galilei war ein 1963 in Dienst gestelltes Linienpassagierschiff der italienischen Reederei Lloyd Triestino. Nach ihrer Ausmusterung im April 1976 und einem umfangreichen Umbau zum Kreuzfahrtschiff im Oktober 1977 fuhr sie unter anderem für die Italian Line und Chandris und trug hierbei die Namen Galileo und Meridian. 1999 ging das mittlerweile in Sun Vista umbenannte Schiff nach einem Brand im Maschinenraum, dessen Ursache nicht genau geklärt werden konnte, unter.

Galileo Galilei
Als Meridian
Als Meridian
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
andere Schiffsnamen
  • Sun Vista (1997–99)
  • Meridian (1990–97)
  • Galileo (1984–90)
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Genua
Reederei Lloyd Triestino
Bauwerft Cantieri Riuniti dell’Adriatico, Monfalcone
Baunummer 1982
Stapellauf 2. Juli 1961
Übernahme März 1963
Indienststellung 23. März 1963
Außerdienststellung 20. Mai 1999
Verbleib am 21. Mai 1999 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
213,65 m (Lüa)
Breite 28,71 m
Tiefgang max. 8,6 m
Vermessung 27.888 BRT (nach Umbau 30.044 BRT)
 
Besatzung 632
Maschinenanlage
Maschine 4 × De-Laval-San-Andrea-Dampfturbinen
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
32.824 kW (44.628 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
24 kn (44 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1750 (Nach Umbau 1428)
Sonstiges
Registrier-
nummern
IMO-Nr. 5411254

Dienstzeit

Das Schiff wurde 1960 vom Lloyd Triestino in Auftrag gegeben, um auf der Route von Genua nach Australien genutzt zu werden. Es entstand unter der Baunummer 1982 in der Werft von Cantieri Riuniti dell’Adriatico in Monfalcone. Der Stapellauf unter dem Namen Galileo Galilei fand am 2. Juli 1961 statt.[1] Im März 1963 absolvierte das Schiff schließlich seine Jungfernfahrt nach Australien. Im November 1963 ergänzte die Galileo Galilei ihr neues Schwesterschiff Guglielmo Marconi auf dieser Route. Anfangs fuhren die Schiffe ausschließlich durch den Sueskanal, später auch durch den Panamakanal.

Beide Schiffe waren bis zur Ölkrise 1973 erfolgreich im Dienst. Die Ölkrise führte jedoch, zusätzlich zu der immer größeren Konkurrenz durch Linienflugzeuge, zu sinkenden Passagierzahlen. Am 13. Januar 1975 lief die Galileo Galilei an der Küste von Westafrika auf Grund und musste zur Reparatur zu ihrem Heimathafen Genua zurückkehren. Im April 1977 wurde das Schiff schließlich ausgemustert.

Ab Oktober 1977 wurde die Galileo Galilei in Palermo zu einem Kreuzfahrtschiff umgebaut und am 24. März 1979 für die neu gegründete Reederei Italia Crociere (einem Ableger der Italian Line) in Dienst gestellt. Nach nur wenigen Fahrten stellte die Italian Line den Kreuzfahrtdienst bereits jedoch wieder ein, das Schiff war ab September 1979 in Genua aufgelegt.[2]

Die Galileo 1989 in Bremerhaven

Nach vier Jahren Aufliegezeit wurde die Galileo Galilei 1983 von der griechischen Reederei Chandris gekauft und in Galileo umbenannt. Anschließend erhielt sie einen Umbau mit zusätzlichen Aufbauten, was ihr Aussehen stark veränderte. Ab 1984 wurde das Schiff für Kreuzfahrten in der Karibik eingesetzt. Nachdem die Home Lines 1988 von der Holland-America Line übernommen worden war und den Betrieb eingestellt hatte, beschloss Chandris, eine neue Reederei als Ersatz zu gründen. Die Galileo wurde daraufhin auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven modernisiert und mit zusätzlichen Kabinen ausgerüstet. Am 1. März 1990 nahm sie schließlich unter dem neuen Namen Meridian als erstes Schiff der neugegründeten Celebrity Cruises den Dienst aufgestellt und stand erneut vorwiegend in der Karibik im Einsatz.

1997 wurde die Aktienmehrheit der Celebrity Cruises von der Royal Caribbean International erworben und Chandris behielt eine Minderheitsbeteiligung. Die neue Führung modernisierte daraufhin die Flotte und verkaufte daher die Meridian an die neugegründete Reederei Sun Cruises. Das Schiff wurde in Sun Vista umbenannt und in der Straße von Malakka eingesetzt.[3]

Der Untergang

Am 20. Mai 1999 brach auf dem Weg von Phuket nach Singapur aus unbekannter Ursache ein Brand im Maschinenraum der Sun Vista aus. Das nun antriebslose Schiff wurde kurz darauf evakuiert. Alle 472 Passagiere und 672 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.[4] Obwohl der Schaden am Schiff nicht sonderlich hoch schien und sich der Brand nur auf den Maschinenraum beschränkte, bekam die Sun Vista in der Nacht zum 21. Mai Schlagseite und sank wenig später gegen 01:21 Uhr.[5] Die genaue Untergangsursache konnte nicht geklärt werden. Die Reederei Sun Cruises meldete wenig später Insolvenz an und wurde aufgelöst.

Das Wrack

Das Wrack der Sun Vista liegt bis heute in etwa 30 Metern Tiefe, 40 Meilen westlich von Penang, auf Position  37′ 1″ N, 99° 54′ 6″ O und ist ein beliebtes Ziel für Hobbytaucher.[6]

Literatur

  • Jaroslav Coplák, Pavol Pevný: Passagierschiffe. Dausien 1996, ISBN 3-7684-0570-2
  • Tony Gibson: Die Welt der Schiffe. Basserman Verlag, 2007, ISBN 978-3-8094-2186-3, Seite 166
Commons: IMO 5411254 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. T/S GALILEO GALILEI. Abgerufen am 4. Juni 2015.
  2. Jaroslav Coplak, Pavol Pevny: Passagierschiffe. S. 172.
  3. Reuben Goossens: TN Galileo Galilei & TN Guglielmo Marconi. Abgerufen am 4. Juni 2015.
  4. Martin Cox: The sinking of the SUN VISTA. 20. Februar 2010, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  5. Sarah Hall: Holiday cruisers sing as ship sinks. 22. Mai 1999, abgerufen am 4. Juni 2015.
  6. Stephen Burton: Big Wrecks off Malaysia. Abgerufen am 4. Juni 2015.
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