Günter Kohlmann
Günter M. Kohlmann (* 4. Oktober 1933 in Hindenburg, Oberschlesien[1]; † 31. Oktober 2005 in Köln) war ein deutscher Jurist, Rechtswissenschaftler und Professor für Strafrecht.
Leben
Der in Oberschlesien geborene Günter Kohlmann floh 1945 mit seiner Familie über Breslau, Dresden und Berlin ins Rheinland. 1954 begann er ein Studium der Rechte an der Universität zu Köln. Dort wurde er auch Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Grotenburg (Detmold) zu Köln im CV. 1960 wurde er an der Universität zu Köln bei Ulrich Klug mit der Arbeit Das subjektiv-öffentliche Recht auf fehlerfreien Ermessensgebrauch promoviert. 1968 habilitierte er sich mit der Schrift Der Begriff des Staatsgeheimnisses und das verfassungsrechtliche Gebot der Bestimmtheit von Strafvorschriften.
1969 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1971 wechselte Kohlmann an die Universität zu Köln und wurde hier auch Direktor des Kriminalwissenschaftlichen Instituts. Von 1983 bis 1985 war er Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, 1993/94 war Kohlmann erster Prorektor an der Universität zu Köln.
Günter Kohlmann wurde als Verteidiger in den Prozessen im Verfahren um die Pleite des Kölner Bankhauses Herstatt, im Prozess gegen den bayerischen Bäderkönig Zwick und in diversen Prozessen gegen den früheren CDU-Bundesschatzmeister Walther Leisler Kiep bekannt. Er war zudem juristischer Berater von Konrad Henkel und Hans Gerling.
Kohlmann veröffentlichte zahlreiche Publikationen, insbesondere zum Steuerstrafrecht und Wirtschaftsstrafrecht.
Er war zweimal verheiratet und hatte fünf Kinder. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Friedhof Melaten (MA bei Flur 70).
Literatur
- Patrick Kohlmann: Günter Kohlmann. Ein Juristen-Leben. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln 2013.
Weblinks
- Literatur von und über Günter Kohlmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jeder Raum wurde für ihn zur Bühne, Kölner Stadtanzeiger, 3. November 2005
Einzelnachweise
- Wer ist wer? Das Deutsche Who’s Who. 42. Ausgabe. S. 768.