Fuchs (Adelsgeschlecht)

Die Fuchs sind ein altes fränkisches Adelsgeschlecht, das zahlreiche Linien ausgebildet hat und 1218 mit dem Fuchs von Stockheim und 1220 mit Albertus Vulpes (Vulpes = Fuchs) erstmals urkundlich genannt wird.[1][2] Bei Biedermann wird die Familie bis 1293 zurückgeführt.

Stammwappen derer von Fuchs
Hartung Fuchs von Dornheim († 1512), Hofmeister des Fürstbischofs von Speyer, Epitaph in der Stiftskirche (Landau in der Pfalz). Rechts oben das mütterliche Wappen der Herren von Venningen
Jakob Fuchs von Wonfurt, († 1558), Würzburg Dom

Geschichte

Grabmal der Anastasia Fuchs von Rügheim in der Kirche zu Aschbach, rechts oben das Wappen der Förtsch von Thurnau

Die Fuchs werden a​m Beginn d​es 13. Jahrhunderts erstmals i​n Urkunden a​ls Ministeriale genannt. Die frühesten Besitzungen befinden s​ich alle i​m Umkreis d​es Schwanbergs i​m Landkreis Kitzingen. Schon g​egen Ende d​es Jahrhunderts spaltet s​ich das Geschlecht i​n viele Linien auf, d​ie ältesten s​ind die Linien z​u Stockheim, Suntheim u​nd Dornheim. Die Fuchs v​on Kannenberg s​ind vermutlich anderen Stammes.

Die Fuchs standen i​m Dienst d​er Hochstifte Würzburg u​nd Bamberg s​owie der Grafen v​on Henneberg u​nd der Markgrafen v​on Ansbach. Sie hatten zahlreiche weltliche u​nd kirchliche Ämter inne, s​o etwa z​wei Bamberger Bischöf u​nd 27 Domherren.[3]

In e​iner Urkunde v​om 9. November 1699 w​urde der würzburgische Oberst Reinhold Fuchs u​nd dessen älterer Bruder Christoph Ernst i​n den Reichsfreiherrenstand erhoben u​nd die Wappenvereinigung m​it dem erloschenen Geschlecht d​er Herren v​on Rosenberg a​uf Stetten u​nd Waldmannshoffen bestätigt.

Christoph Ernst Fuchs v​on Bimbach u​nd Dornheim (1664–1719) w​urde 1705 d​urch Kaiser Joseph I. i​n den Reichsgrafenstand erhoben. Er w​ar würzburgischer Geheimer Rat, Obrist, Kämmerer, kaiserlicher wirklicher Geheimer Rat u​nd Gesandter i​m Niedersächsischen Kreis. Er heiratete 1710 Karoline v​on Mollard, d​ie spätere Obersthofmeisterin Kaiserin Maria Theresias. Aus d​er Ehe gingen z​wei Töchter hervor, s​o dass d​ie gräfliche Linie d​er Familie v​on Fuchs bereits m​it ihnen wieder erlosch[4] (Information z​u weiblichen Nachkommen s​iehe auch: Štěkeň).

Die männliche Linie d​er Fuchs v​on Bimbach erlosch m​it Dietrich (Dieter) Julius Freiherr Fuchs v​on Bimbach (* 24. Oktober 1913 i​n Bamberg, † 30. August 1987). Seine Enkelin Stephanie Fuchs v​on Bimbach (* 9. September 1972) führt d​en Namen jedoch i​n weiblicher Linie weiter. Das Schloss Burgreppach e​rbte Monica v​on Deuster-Fuchs v​on Bimbach u​nd Dornheim.

Die Linien d​er Fuchs benannten s​ich jeweils n​ach ihren Wohnsitzen.

  • Fuchs von Bimbach († 1987) katholische Linie
  • Fuchs von Bimbach († 1743) gräfliche Linie
  • Fuchs von Burgpreppach (alter Name: Breitbach) († 16. Jahrhundert)[5]
  • Fuchs von Dornheim
  • Fuchs von Lemnitz
  • Fuchs von Rügheim[6]
  • Fuchs von Schneeberg (Schneiberg)
  • Fuchs von Schweinshaupten (1408–1651)
  • Fuchs von Stockheim (1220–?)[7]
  • Fuchs von Wallburg und Gleisenau († 1704) evangelische Linie
  • Fuchs von Wonfurt (1330–1593)[8]

Bekannte Familienmitglieder

Johann Philipp Fuchs von Bimbach
  • Hans Philipp Fuchs von Bimbach (* 1567(?); † 27. August 1626 in der Schlacht bei Lutter), Kriegsobrist und Geheimrat, Erbauer von Schloss Unterschwaningen, dänischer General unter Christian IV. von Dänemark
  • Johann Philipp Fuchs von Dornheim (1646–1727) Dompropst im Bistum Würzburg
  • Andreas Fuchs von Bimbach, Hochfürstlich Pfalz-Neuburgischer Statthalter zu Neuburg und Pfleger Graisbach
  • Hans Friedrich Fuchs von Wallburg (1596–1641), Landmarschall der Oberpfalz. Während der Gegenreformation wurde er von Herzog Maximilian I. von Bayern aus der Oberpfalz vertrieben.
  • Eitel Heinrich Fuchs von Bimbach zu Gleisenau (1624–1674), Ritterhauptmann des fränkischen Ritterkantons Baunach. Bestattet und Grabepitaph erhalten in der Evang. Pfarrkirche zu Burgpreppach.
  • Christoph Ernst Graf Fuchs von Bimbach (1664–1719), Stifter der gräflichen Linie. Würzburgischer Geheimer Rat, Obrister, und Kämmerer, Kaiserlich wirklicher geheimer Rat und Gesandter im Niedersächsischen Kreis. Durch Kaiser Joseph 1705 in den Grafenstand erhoben. Bestattet wurde er in Altona.
  • Ludwig Reinhold Fuchs von Bimbach zu Gleisenau (1666–1704), Würzburgischer Generalmajor und Obrister, gefallen in der Schlacht bei Rain am Lech. Bestattet und Grabepitaph erhalten in der Evang. Pfarrkirche zu Burgpreppach.
  • Reinhold Fuchs von Bimbach und Dornheim (1845–1903), bayerischer Generalleutnant, Präses der preußischen Artillerieprüfungskommission
  • Ludwig Fuchs von Bimbach und Dornheim (1833–1900), 1895–1900 Regierungspräsident von Niederbayern

Besitzungen (Auszug)

Ehemals im Besitz (Auszug)

Schloss Bimbach, von Anfang des 15. Jh. bis 1970 im Besitz der Familie
Schloss Burgpreppach, seit 1544 bis heute im Besitz der Familie

Wappen

Das Stammwappen z​eigt in Gold e​inen springenden r​oten Fuchs. Auf d​em Helm m​it rot-goldenen Decken e​in gestulpter r​oter Hut, a​uf dem e​in Fuchs sitzt.

Gebessertes Wappen der Fuchs von Bimbach

Geviert 1 u​nd 4 i​n Gold e​in springender r​oter Fuchs, 2 u​nd 3 geteilt u​nd 5-mal v​on Rot u​nd Silber gespalten. Zwei Helme; a​uf dem rechten m​it rot-goldenen Decken e​in gestulpter r​oter Hut, a​uf dem e​in Fuchs sitzt, a​uf dem linken m​it rot-silbernen Decken e​ine rote Rose zwischen e​inem rechts roten, l​inks silbernen Schwanenhalse. Schildhalter: 2 widersehende goldene Greife.[22]

Gebessertes Wappen des Fürstbischofs Georg IV. Fuchs von Rügheim

Geviert 1 und 4 in Gold ein schwarzer Löwe rotgezungt und rotbewehrt, darüber ein silberner Schrägrechtsfaden, Bistum Bamberg, 2 und 3 in Gold ein springender roter oder natürlicher Fuchs. Stammwappen der Fuchs von Rügheim.

Historische Wappenbilder

Siehe auch

Literatur

  • Der in Bayern immatrikulierte Adel. Band 9, S. 155, Band 13, S. 398.
  • Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtregister der Ritterschaft Franken Orts Baunach. Bayreuth. 1747, Tafel 57–62.
  • Norbert Haas: Grabdenkmäler im Innern und Äusseren der Oberen Pfarre zu unserer lieben Frau zu Bamberg.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band III, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, ISSN 0435-2408.
  • Andreas Flurschütz da Cruz: Zwischen Füchsen und Wölfen. Konfession, Klientel und Konflikte in der fränkischen Reichsritterschaft nach dem Westfälischen Frieden. Konstanz/München 2014, ISBN 978-3-86764-504-1.
  • Samuel Abraham Lauterbach: Historische Nachrichten von einigen Vornehmen und Gelehrten, welche den Geschlechts-Nahmen Fuchs führten. Digitalisat
  • Geschlechtsregister der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Baunach, Tafel LXI
  • Volker Rößner, Helmut Hammerich: Die Familie Fuchs von Bimbach und Dornheim im deutschen Kaiserreich. Ein Lebensbild in Briefen aus dem Nachlass des Reinold Frhr. Fuchs von Bimbach und Dornheim (1845-1903), in: Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte 9/57, Stegaurach 2011
  • Kurt Schöndorf: Endres Fuchs von Bimbach zu Möhren, in: Mitteilungen des Historischen Vereins für Donauwörth und Umgebung, 2004, 4–29.
  • Alexander Tittmann: Die ritterschaftliche Familie der Fuchs. Ihre Genealogie und ihr Besitz im Altlandkreis Haßfurt, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 58 (1998), 37–95. Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Alexander Tittmann: Fuchs, Adelsfamilie in Histor. Lexikon Bayern (siehe Weblinks)
  2. Original im HauptStaatsarchiv Stuttgart, Hohenloher Urkundenbuch I. 30
  3. Alexander Tittmann: Fuchs, Adelsfamilie in HLB
  4. www.worldhistory.de, Zugriff am 16. September 2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.worldhistory.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Burgreppach - Breitbach (Memento des Originals vom 4. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schulphysik.de
  6. Wappenbeschreibung Fuchs von Rügheim
  7. Fuchs von Stockheim
  8. Schloss Wonfurt
  9. Ritterkapelle Haßfurt
  10. Jakob Fuchs von Wallburg
  11. Antswind (Memento des Originals vom 28. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abtswind.de
  12. Schloss Bibergau@1@2Vorlage:Toter Link/213.23.56.235 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Burgreppach (Memento des Originals vom 4. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schulphysik.de
  14. Schloss Cronheim
  15. Schloss Gleisenau
  16. Schloss Neusath (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schlossschuetzen-neusath.de
  17. Schloss Neuses am Sand (Memento des Originals vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.woerners-schloss.de
  18. Obereisenheim
  19. Schloss Seibersdorf. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  20. Schloss Wiesentheid (Memento des Originals vom 3. Mai 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wiesentheid.de
  21. Schloss Zeilitzheim
  22. Bild: Wappen der Fuchs von Bimmbach (Memento des Originals vom 2. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burgberg-online.de
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