Fruchtzwerge
Fruchtzwerge ist der Markenname eines Milchprodukts, welches in den 1980er Jahren unter dem Firmennamen Gervais, seit den 1990er Jahren unter dem Firmennamen Danone vertrieben wird. Es handelt sich dabei um einen Frischkäse mit Fruchtzubereitung. Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche.
Nährwerte *Stand Juli 2009 | Fruchtzwerge Deutschland und Österreich je 100 g (2 Becher) |
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Energiewert | 451 kJ (105 kcal) |
Protein | 6,6 g |
Kohlenhydrate davon Zucker | 13 g 12,8 g |
Fett davon gesättigte Fettsäuren | 2,9 g 1,9 g |
Ballaststoffe | 0,1 g |
Natrium | 0,03 g |
Calcium | 240 mg |
Vitamin B2 | 0,24 mg |
Vitamin B12 | 0,2 µg |
Vitamin D3 | 1,25 µg |
Inhaltsstoffe und Rezeptur
Nach Herstellerangaben besteht die verwendete Fruchtzubereitung u. a. aus Früchten, die mit Stärke und Guarkernmehl angedickt werden. Der Fruchtanteil beträgt 6 %; die zugesetzten Aromen sind natürlich oder naturidentisch. Fruchtzwerge werden mit Zucker gesüßt. Sie sind glutenfrei, enthalten weder Farbstoffe, Gelatine noch Süßstoffe und sind ohne Zusatz von Konservierungsstoffen.
Fruchtzwerge enthalten nach der erneuten Rezepturveränderung (Mai 2009) 240 mg Calcium pro 100 g (im Vergleich: 100 g normale Vollmilch enthalten circa 120 mg Calcium[1]). Seit Ende August 2008 enthalten Fruchtzwerge eine zugesetzte Menge an Vitamin D. Diese liegt bei 1,25 µg pro 100 g (= 2 Becher). Das entspricht 25 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs an Vitamin D, das über die Nahrung aufgenommen werden soll[2].
Rezepturgeschichte
Seit der Markteinführung Anfang der 1980er Jahre wurde die Rezeptur der Fruchtzwerge mehrmals überarbeitet. Der Fettgehalt von Fruchtzwerge wurde seit 1981 von 7,8 Prozent auf heute (2008) 2,9 Prozent reduziert, der Kohlenhydratgehalt von ursprünglich 16,9 Prozent auf aktuell 13,7 Prozent. Daneben gibt es auch eine weniger süße Variante mit 11 Prozent Kohlenhydraten, die 10,8 Prozent Zucker enthält. Zuletzt wurde die Rezeptur dahingehend geändert, dass der Anteil an Vitamin D und Calcium erhöht wurde.
Verpackung
Für die Herstellung der Becher nutzt Danone die Form-Fill-Seal-Technologie (FFS). Das Verfahren ermöglicht, dass beispielsweise Transport-Stabilität und Hygiene eingehalten werden, während gleichzeitig so wenig Verpackungsmaterial wie geeignet eingesetzt wird.
Kontroverse
In der Vergangenheit kritisierten Verbraucherschützer mehrfach die Werbung für Fruchtzwerge.
Hierzu zählen:
- die Verwendung von Traubenfruchtsüße anstelle von Kristallzucker, obwohl es ernährungsphysiologisch zwischen den beiden Zuckerarten keinen Unterschied gibt. Beide Zuckerarten setzen sich aus einem ähnlichen Verhältnis von Glucose und Fructose zusammen. In Österreich bezeichnete das Oberlandesgericht Wien diese Werbung für Fruchtzwerge in einem Urteil vom Dezember 2005 als irreführend.[3][4]
- eine Informationsgrafik auf der Internetpräsenz, die 2007 entfernt wurde und den Kohlenhydrat- und Fettgehalt der Fruchtzwerge mit herkömmlichen Fruchtjoghurts verglich. Sie beschrieb einen Vorteil für Fruchtzwerge, obwohl der Unterschied damals nur gering war (Fruchtzwerge enthielten zu der Zeit 14,6 % Kohlenhydrate und 3,5 % Fett, der herkömmliche Fruchtjoghurt 15,5 % Kohlenhydrate und 3,5 % Fett).
- der Slogan „so wertvoll wie ein kleines Steak“ in den 1980er Jahren, weil das Produkt etwa denselben physiologischen Brennwert wie ein kleines Steak aufweist; dies geht jedoch in erster Linie auf den hohen Zucker-Anteil zurück, während die für den Muskelaufbau wichtigen Proteine im Gegensatz zum Steak unterrepräsentiert sind.
Einzelnachweise
- Souci, Fachmann, Kraut: Nährwerttabellen. medpharm, Stuttgart 2008 Souci-Fachmann-Kraut-Datenbank. (Memento des Originals vom 30. Dezember 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Referenzwerte für die Vitamin-D3-Zufuhr der deutschen Gesellschaft für Ernährung.
- Erklärung eines Lebensmittelchemikers zum Thema „Ohne Kristallzucker“
- Fruchtzwerge: VKI-Erfolg gegen irreführende Gesundheitswerbung