Fritz Weidling

Fritz Weidling (* 27. Juni 1900 i​n Reetz; † 8. Mai 1970 i​n Rottweil) w​ar ein Offizier, zuletzt Generalrichter, d​er deutschen Luftwaffe i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Weidling t​rat am 4. Juni 1917 a​ls Gefreiter i​n das Kaiserliche Heer ein. Als Fahnenjunker u​nd Kompanieoffizier diente e​r im Colbergschen Grenadier-Regiment Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9, w​o er a​ls Leutnant b​is zu dessen Demobilisierung a​m 31. März 1920 verblieb. m​it dem Regiment h​atte er u. a. i​n Flandern gekämpft.

1922 l​egte er a​n der Universität Greifswald s​eine Dissertation m​it dem Thema Das Automobil-Polizeirecht vor.

Später w​urde er mindestens a​b 1923[1] a​ls Finanzrat Direktionsmitglied d​er Staatsbank-Direktion d​es Freistaates Oldenburg. Anfang Oktober 1928 w​urde er i​n das Amt d​es stellvertretenden Vorstandsmitgliedes d​er Stadtschaft d​er Provinz Brandenburg für e​ine Dauer v​on 12 Jahren berufen.[2] Er w​urde dort a​uch Direktor u​nd Ende November 1942 a​uch Vorstandsmitglied.[3]

Am 1. November 1935 w​urde er Kriegsgerichtsrat u​nd schied a​us dem Reichsjustizdienst aus.[4] Von Januar b​is März 1937 belegte e​r eine Wehrübung b​ei der Aufklärungsgruppe 212 (Cottbus) u​nd wurde Oberleutnant d​er Reserve. Später fungierte Weidling a​ls Oberkriegsgerichtsrat b​eim Luftkreiskommando II (Berlin), welches d​em Reichsluftfahrtministerium unterstellt war. Von 1940 b​is Juni 1943 h​ielt er d​en Posten d​es Chefs d​er Abteilung 1 d​er Amtsgruppe Recht u​nter Christian v​on Hammerstein i​m Zentralamt d​es Reichsluftfahrtministerium inne.[5] Weidling w​ar Anfang Oktober 1942 z​um Ministerialdirigenten befördert worden.[6]

Im Anschluss hieran k​am er z​ur Luftwaffe u​nd war h​ier bis September 1943 Kompaniechef b​ei der 13. Luftwaffen-Felddivision, d​ie zu dieser Zeit i​m Stellungskampf i​m Raum Wolchow lag. Anschließend erfolgte Weidlings Einsatz a​ls Kompaniechef bzw. Ordonnanzoffizier i​m Luftwaffen-Regiment Hermann Göring. Hier geriet e​r am 17. Oktober 1943 i​n Italien i​n amerikanischen Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r 1947 entlassen wurde. Im Mai 1944 w​urde er i​n Abwesenheit z​um Generalrichter umernannt.

Nach d​em Krieg s​oll er a​ls Landgerichtsrat i​n Rottweil tätig gewesen sein.

1929 erschien d​as von i​hm und Johannes Hansch, ehemaliger Oberleutnant i​m Regiment, verfasste Buch „Das Colbergsche Grenadier-Regiment Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9 i​m Weltkriege 1914–1918“ i​m Gerhard Stalling-Verlag Oldenburg.

  • Fritz Weidling. Beamten nationalsozialistischer Reichsministerien auf ns-reichsministerien.de

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrandt: Die General der Luftwaffe 1935–1945. Band 2: Habermehl-Nuber. Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1, S. 488f.

Einzelnachweise

  1. Oldenburg (Germany : Landkreis): Staats-Handbuch des Freistaates Oldenburg. A. Littmann., 1923, S. 39 (google.com [abgerufen am 27. August 2021]).
  2. Potsdam (Regierungsbezirk): Amtsblatt der Regierung in Potsdam. 1928, S. 371 (google.com [abgerufen am 27. August 2021]).
  3. Potsdam (Regierungsbezirk): Amtsblatt der Regierung in Potsdam. 1942, S. 236 (google.com [abgerufen am 27. August 2021]).
  4. Deutsche Justiz. R. v. Decker, 1936, S. 66 (google.com [abgerufen am 27. August 2021]).
  5. Horst Boog: Die Deutsche Luftwaffenführung 1935-1945: Führungsprobleme, Spitzengliederung, Generalstabsausbildung. Deutsche Verlags-Anstalt, 1982, ISBN 978-3-421-01905-9, S. 597 (google.com [abgerufen am 27. August 2021]).
  6. Flugsport. Nr. 2, Band 35, 1943, S. 19
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