Friedrich von Treuberg
Friedrich Treuberg, seit 1814 Ritter von Treuberg, seit 1824 Freiherr von Treuberg (* 3. Januar 1775 in Michelstadt; † 30. Dezember 1831 in Würzburg) war ein bayerischer Generalleutnant.
Leben
1790 trat Treuberg als Fähnrich in die Dienste des 9. holländischen Infanterie-Regiments. 1793 wurde er bei der Belagerung von Maubeuge schwer verwundet. Er nahm in holländischen Diensten 1794/95 am Ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich teil und wurde zum Oberleutnant in der 2. holländischen Halbbrigade befördert. Ende 1796 erwarb er eine Stelle als Oberleutnant im 3. bayerischen Grenadier-Regiment und wurde 1798 zum Hauptmann befördert. Im Zweiten Koalitionskrieg nahm er an den Feldzügen 1799/1800 gegen Frankreich teil. 1805 wurde er Major im 9. Königlich Bayerischen Infanterie-Regiment. Da das Königreich Bayern sich dem Rheinbund angeschlossen hatte, war von Treuberg nun auf französischer Seite an den Kriegen von 1805, 1807 und 1809 gegen Österreich und Preußen beteiligt. 1809 wurde er Oberstleutnant und Bataillonskommandeur. Er nahm 1812 am Russlandfeldzug im Rang eines Obersten teil und machte sich bei der Rückführung der bayerischen Truppenteile verdient. Nachdem Bayern mit dem Vertrag von Ried (8. Oktober) die Fronten gewechselt hatte, zog Treuberg als Kommandeur des 9. Infanterie-Regiments in den Feldzug 1813 gegen die Franzosen.
Das fünfte Armee-Corps der Alliierten unter General Graf von Wrede, zu dem Treubergs Regiment gehörte, erreichte vor Weihnachten den Raum Basel und belagerte die Festungen Hüningen und Belfort. Außerdem entsandte er Abteilungen zur Besetzung der kleineren befestigten Plätze im Oberelsass. Am 26. Dezember 1813 nahm Treuberg mit dem 1. Bataillon des 9. Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments verstärkt durch kleine Abteilungen von Kavallerie und Artillerie die Festung Landskron ein, die er seit dem 23. Dezember belagert hatte. Am 10. Januar 1814 übernahm Treuberg nach der Verwundung des kommandierenden Generals Deroy[1] das Kommando über die bayerischen Truppen, die auf Sainte-Marguerite und Saint-Dié-des-Vosges vorrückten, und nahm diese Orte ein.
Am 1. April 1815 wurde von Treuberg zum Generalmajor und Brigadier ernannt. Er befehligte im Feldzug 1815 die 2. Brigade der 2. Infanterie-Division. Im Mai 1829 erfolgte die Ernennung zum Generalleutnant und Kommandanten der 2. Armee-Division und ein Jahr später jene zum Kommandanten der 4. Armee-Division.
Ehrungen
Im Februar 1814 erhielt von Treuberg den Russischen Orden des Heiligen Georg. Am 22. Juni 1814 wurde er zum Ritter des bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens ernannt, mit dem der persönliche Adel verbunden ist, und am 16. Juli 1814 erhielt er den preußischen Orden Pour le Mérite. Am 15. Juni 1824 wurde er in den erblichen Freiherrenstand des Königreichs Bayern erhoben. In der Festung Germersheim wurde das nördlichste rechtsrheinische Vorwerk nach ihm benannt.
Literatur
- Bernhard von Poten: Treuberg, Friedrich Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 581.
- Baptist Schrettinger: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder, München 1882, S. 902–908 Digitalisat
Einzelnachweise
- Franz Xaver Graf von Deroy (1778–1829); siehe Baptist Schrettinger: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder, München 1882, S. 145–151 Digitalisat