Friedrich von Schwartzkoppen

Johann Hermann Friedrich August Maximilian Freiherr v​on Schwartzkoppen-Rottorf (* 15. Januar 1819 i​n Haus Obereimer b​ei Arnsberg; † 29. Mai 1897 i​n Weinheim) w​ar ein deutscher nationalliberaler Politiker u​nd Publizist.

Friedrich von Schwartzkoppen

Familie

Schwartzkoppen, d​er evangelischer Konfession war, w​ar ein Sohn d​es Herzoglich nassauischen Kammerherrn u​nd Oberhofmarschalls Friedrich v​on Schwartzkoppen (1784–1832) u​nd seiner Frau Isabella Wilhelmine Luise geb. von Nauendorff (1795–1873). 1852 heiratete e​r Johanne Charlotte geb. Freiin v. Berlichingen (1818–1897). Seine Familie w​ar am 22. Februar 1688 i​n den Reichsadelsstand erhoben worden u​nd verwendete d​en Freiherrentitel. Dieser w​urde 1843 „abermalig“ i​m Herzogtum Nassau bestätigt. In Preußen erfolgte d​ies nicht u​nd die Familie g​alt als einfacher Briefadel.[1]

Leben

Ab 1839 w​ar Schwartzkoppen Student d​er Rechtswissenschaften a​n der Universität Heidelberg u​nd dort Mitglied d​es Corps Nassovia Heidelberg.[2] Nach Beendigung seiner Studien w​urde zum Dr. iur. promoviert. Er t​rat in d​en nassauischen Staatsdienst, ließ s​ich aber b​ald als Gutsbesitzer i​n Weinheim nieder. 1865/66 w​ar er Mitglied d​er Ersten Nassauischen Kammer a​ls Vertreter d​es Grafen v​on Kielmansegge. Da e​r in d​en hessischen Landständen z​ur Opposition gehörte u​nd gegen d​ie Finanzmittel für d​en Krieg g​egen Preußen stimmte, entzog i​hm Adolph (Luxemburg) d​ie Würde a​ls Kammerherr.[3] Von Februar 1867 b​is März 1870 saß e​r im Reichstag (Norddeutscher Bund) für d​en Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 5 (rechter Flügel d​er Fortschrittspartei u​nd Nationalliberalen Partei, später Freie Konservative Vereinigung)[4], 1867 b​is 1870 a​uch Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses[5] für d​en Wahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 10 (rechtes Zentrum, Freikonservative Partei).[6]

Siehe auch

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. 48, 7). Herausgegeben im Auftrag des Hessischen Landtags. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 351.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, S. 164–165.
  • Wolf-Arno Kropat: Die nassauischen Liberalen und Bismarcks Politik in den Jahren 1866–1867. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Bd. 16, 1966, S. 215–296, hier S. 269 ff.

Einzelnachweise

  1. Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. 1996, S. 351.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 117/76
  3. Hirth’s Parlaments-Almanach. 2. Ausgabe, 1867, ZDB-ID 515638-5, S. LXXVII.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. C. Heymann, Berlin 1904, S. 156.
  5. Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 3). Unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 359.
  6. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 466.
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