Friedrich Wiegand

Friedrich Ludwig Leonhard Wiegand (* 14. Oktober 1860 i​n Hanau; † 5. Januar 1934 i​n München) w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe u​nd Hochschullehrer.

Nach seinem theologischen Examen arbeitete Wiegand v​on 1883 b​is 1886 a​ls Lehrer a​m Evangelisch-lutherischen Missionsseminar i​n Leipzig. An d​er Universität Leipzig w​urde er 1886 z​um Dr. phil. promoviert. 1891 folgte d​ie Promotion z​um Lizentiaten d​er Theologie u​nd die Habilitation a​n der Universität Erlangen. Nach Lehrtätigkeit a​ls Privatdozent u​nd ao. Professor für Kirchengeschichte u​nd Christliche Kunst i​n Erlangen w​urde Wiegand 1902 a​ls ao. Professor für Kirchengeschichte a​n die Universität Marburg berufen. Ab 1906 h​atte er d​en Lehrstuhl für Kirchengeschichte a​n der Universität Greifswald inne. 1914 u​nd 1915 w​urde er h​ier zum Rektor gewählt. Nach seiner Emeritierung 1926 l​ebte Wiegand i​n Nürnberg. Er w​ar ein Vertreter d​er modern-positiven Theologie.[1]

Die Universität Dorpat zeichnete Wiegand 1902 m​it der Ehrendoktorwürde aus. Er w​ar Mitglied d​es Leipziger, Erlanger, Marburger u​nd Greifswalder Wingolf.

Schriften (Auswahl)

  • Der Erzengel Michael unter Berücksichtigung der byzantinischen, alt-italienischen und romanischen Kunst – ikonographisch dargestellt. Leipzig 1886
  • De ecclesiae notione quid Wiclif docuerit. Leipzig 1891 (Erlangen, Univ., Habil.-Schr., 1891)
  • Das Homiliarium Karls des Großen : auf seine ursprüngliche Gestalt hin untersucht. Leipzig 1897 (Neudr. Aalen : Scientia Verl., 1972)
  • Die Stellung des apostolischen Symbols im kirchlichen Leben des Mittelalters. Leipzig 1899 (Neudr. Aalen : Scientia Verl., 1972)
  • Erzbischof Odilbert von Mailand ueber die Taufe : ein Beitrag zur Geschichte der Taufliturgie im Zeitalter Karls des Großen. Dietrich: Leipzig 1899 (Neudr. Scientia Verl.: Aalen, 1972)
  • Das apostolische Symbol im Mittelalter: Eine Skizze. Gießen 1904 (= Vorträge der theologischen Konferenz zu Gießen, 21. Folge)
  • Dogmengeschichte der alten Kirche. Quelle & Meyer: Leipzig 1912
  • Dogmengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Quelle & Meyer: Leipzig 1919
  • Siebenhundert Jahre baltischer Kirchengeschichte. Bertelsmann: Gütersloh 1921
  • Dante und Kaiser Heinrich VII. Verlag Dr. K. Moninger: Greifswald 1922
  • Fürstbischof Graf Leopold von Sedlnitzki. Berlin 1925
  • Die Jesuiten. Quelle & Meyer: Leipzig 1926
  • Dogmengeschichte. 3 Bände, Berlin 1928/29
Als Herausgeber
  • Kirchliche Bewegungen der Gegenwart : eine Sammlung von Aktenstücken. Dieterich: Leipzig; Teil 1: 1907, Teil 2: 1908
  • Aus dem Leben Caspar David Friedrichs – Geschwisterbriefe ; [Festgabe zum 150. Geburtstag Caspar David Friedrichs]. Bamberg, Greifswald 1924.

Literatur

  • Paul Glaue: Wiegand, Friedrich. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 2. Aufl. Bd. 5, Tübingen 1931, Sp. 1917.
  • Renate Wittern (Hrsg.): Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743-1960, Teil 1: Theologische Fakultät. Juristische Fakultät. Erlangen 1993, S. 87.
Wikisource: Friedrich Wiegand – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Eckhard Lessing: Geschichte der deutschsprachigen evangelischen Theologie von Albrecht Ritschl bis zur Gegenwart. Band 1: 1870-1918. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, S. 388.
VorgängerAmtNachfolger
Ernst StampeRektor der Universität Greifswald
1914/15
Gustav Mie
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