Friedrich Stift
Friedrich Stift (* 30. Mai 1961; chinesisch 石迪福, Pinyin Shídí Fú[1]) ist ein österreichischer Diplomat. Seit Juli 2017 ist er Botschafter der Republik Österreich in der Volksrepublik China und der Mongolei.
Diplomatischer Werdegang
Friedrich Stift absolvierte in den Jahren 1980 bis 1985 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien; anschließend leistete er Militärdienst. Nach einem Gerichtsjahr sowie einer kurzen Beschäftigung 1987 bei der Interunfall-Versicherung in Wien betrieb Stift bis 1989 ein postgraduales Studium an der School of Advanced International Studies (SAIS) der Johns Hopkins University in Bologna und Washington, D.C., das er mit einem Master of Arts (M. A.) abschloss.
1989 trat Stift ins österreichische Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) ein. Neben Posten in den österreichischen Botschaften in Washington, D.C. (1992–1995) und Riad (1995–1999) war er im Außenministerium bis 2002 in der Presseabteilung und als stellvertretender Leiter[2] des Generalsekretärs tätig.[3] Anschließend war er von 2002 bis 2004 stellvertretender Missionschef an der Österreichischen Botschaft Peking. Hier war er im März 2003 in eine ungewöhnliche Aktion involviert: der leihweisen Überlassung zweier Pandabären an den Tiergarten Schönbrunn.[2][4]
Seinen ersten Botschafterposten für die Republik Österreich bekleidete er bei seiner Rückkehr ins Königreich Saudi-Arabien von 2004 bis 2008 an der Österreichischen Botschaft Riad. In diese Zeit fällt mit dem Staatsbesuch von Bundespräsident Fischer im Jahr 2006 einer der beruflichen Höhepunkte von Stift.[2] 2009 kehrte er als Leiter der Abteilung II/4 (Naher und Mittlerer Osten, Maghreb- und Maschrek-Staaten)[5] ins Außenministerium nach Wien zurück, wo er seit 2012 auch als stellvertretender Politischer Direktor der Sektion II im BMEIA tätig war.
Von Ende September 2013 bis 2017 war Stift als österreichischer Botschafter in der Islamischen Republik Iran in Teheran.[3][6] Seit dem 13. Juli 2017 ist er – als Nachfolger von Irene Giner-Reichl[7] – außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Österreich in der Volksrepublik China und der Mongolei an der Botschaft in Peking. Anfang April 2018 reiste eine mehr als 200-köpfige österreichische Delegation zum Staatsbesuch nach China, angeführt von Bundespräsident Van der Bellen.[8]
Friedrich Stift spricht Englisch, Französisch und „etwas Italienisch“.[2]
Weblinks
- Friedrich Stift auf den Seiten der Österreichischen Botschaft Peking
- Tian Siyue: Österreichs Botschafter in China: Die Beziehungen zwischen beiden Ländern gehen viel länger als 50 Jahre zurück. China Internet Information Center (CIIC), 26. März 2021 .
Einzelnachweise
- Chinese People’s Association for Friendship with Foreign Countries: 宋敬武副会长会见奥地利新任驻华大使石迪福. Abgerufen am 25. November 2018.
- Im Gespräch: Nahostexperte mit spannender Mission. In: Republik. Nr. 6, Januar 2014, S. 33 (online auf issuu.com [abgerufen am 24. November 2018]).
- Friedrich Stift. Internationalisation Centre Styria (ICS), Januar 2016, abgerufen am 24. November 2018.
- Die Großen Pandas in Schönbrunn. In: ZooVienna.at (Tiergarten Schönbrunn). Abgerufen am 24. November 2018.
- Anfragebeantwortung zu PA9733/J-NR/2011 vom 10.11.2011; Beilage zu BMeiA-AT.90.13.03/0116-VI/2011. In: parlament.gv.at. 10. Januar 2012, abgerufen am 6. August 2018.
- Außenministerium: Besetzung von Leitungsfunktionen im Ausland. In: oe-journal.at (Österreich Journal). 23. April 2013, abgerufen am 6. August 2018.
- Johnny Erling: China zwischen Reformen und Ausbau der Macht. In: derStandard.at. 3. Juli 2017, abgerufen am 24. November 2018.
- Hanna Kordik: Die große Peking-Inszenierung. In: Die Presse. 8. April 2018 (online [abgerufen am 8. April 2021]).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Österreichischer Botschafter in Riad 2004–2008 | ||
Thomas M. Buchsbaum (?) | Österreichischer Botschafter in Teheran 2013–2017 | Stefan Scholz |
Irene Giner-Reichl | Österreichischer Botschafter in Peking seit 2017 |