Friedrich Merz (Unternehmer)

Biografie

Friedrich Merz w​urde als erster Sohn d​es Landwirtes Ludwig Martin Merz u​nd seiner Frau Anna Elisabeth Merz i​n Groß-Bieberau geboren. Er h​atte einen Bruder Georg Merz (1893–1926). Friedrich Merz heiratete 1909 i​n Darmstadt Anna Heß (1887–1948) u​nd hatte z​wei Töchter: Anneliese (* 1911) u​nd Elsbeth (* 1914).[1]

Friedrich Merz machte nach dem erfolgreichen Realschulabschluss eine Lehre zum Apotheker in Lauterbach und schloss diese 1904 mit der Prüfung zum Apothekergehilfen ab. Bereits 1905 erhielt er sein erstes Reichspatent für ein Haarwasser. 1907 machte er sein Examen als Apotheker und das chemische Verbandsexamen. Im folgenden Jahr gründete er mit dem Geld aus der ererbten Landwirtschaft und einem weiteren Darlehen die Firma Merz und begann, als selbstständiger Fabrikant für Apothekerbedarf, mit der Entwicklung von Maschinen zur Befüllung von zuvor in England entwickelten Tuben. Erfolgreich bewarb er diese als Ersatz für die bis dahin üblichen unhygienischen Kruken und Dosen. 1909 zog der Betrieb in eine ehemalige Zigarettenfabrik in der Eckenheimer Landstraße 100 in Frankfurt am Main um, wo die Firma noch immer ihren Sitz hat.[2] Merz begann mit der Herstellung von Tabletten und brachte 1911 das Verhütungsmittel Patentex auf den Markt.[2] 1911 patentierte er eine, auf Milchserum basierende, fettfreie und wasserlösliche Salbengrundlage mit dem Namen Serol, in der sich Wirkstoffe effizient lösen und in tiefere Hautschichten transportieren ließen.[1] Im Ersten Weltkrieg galt seine Produktion als kriegswichtig, wodurch es möglich war, die Heilmittelproduktion immer weiter auszubauen. Im Jahr 1919 hatte Merz schon 150 Mitarbeiter. Inspiriert durch die neue Produktionsstätte in der Zigarettenfabrik entwickelte Merz eine Menthol-Zigarette, welche bis zum Zweiten Weltkrieg florierte. In der gleichen Zeit entwickelte Merz eine Kosmetika-Serie, deren bekanntesten Produkte Placentubex (1953) und Merz Spezial Dagrees (1964) sind.[1][2]

Er unterstützte seinen Bruder Georg u​nd half i​hm und d​em Drechslermeister Justus Krell 1920 b​ei Gründung u​nd Aufbau d​er Schreibgerätefirma Merz & Krell i​n ihrem Geburtsort. Die Firma Merz u​nd Krell konzentrierte s​ich auf d​ie Herstellung v​on Füllfederhaltern u​nd Drehbleistiften u​nd ist h​eute unter d​em Namen Senator e​in international führender Hersteller.[2] Nach d​em Tod seines Bruders übernahm Friedrich Merz d​ie Firma, d​ie erst 2016 verkauft wurde.[3]

Auszeichnungen

Friedrich Merz i​st Ehrenbürger v​on Groß-Bieberau, n​ach ihm w​urde eine Straße i​n Rodau benannt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Merz, Friedrich in der Deutschen Biographie, abgerufen am 1. November 2018.
  2. Geschichte - Merz Pharma Deutschland. In: merz.com. Abgerufen am 1. November 2018.
  3. Werbeartikel Nachrichten: Merz verkauft Senator - WA Media GmbH - Werbeartikel Nachrichten. In: werbeartikel-verlag.de. 21. Oktober 2016, abgerufen am 1. November 2018.
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