Friedrich Högner
Friedrich Johannes Paul Högner (* 11. Juni 1897 in Oberwaldbehrungen, heute zu Ostheim vor der Rhön; † 26. März 1981 in München) war ein deutscher Organist und Kirchenmusiker.
Werdegang
Högner kam als Sohn des evangelischen Pfarrers Andreas Högner und dessen Ehefrau Mathilde, geb. Städler, zur Welt. Er besuchte das Gymnasium Carolinum in Ansbach, anschließend das Lehrerseminar in Altdorf und studierte schließlich Musik in München, Erlangen und Leipzig. Als Student wurde er Mitglied des Erlanger und Leipziger Wingolf.[1]
Ab 1922 war er drei Jahre Kantor in Leipzig-Gohlis. Nebenher war er musikalischer Leiter an der Thomasschule und übernahm 1924 die Vertretung von Karl Straube am Konservatorium. 1925 ging er als Stadtkantor und Kirchenmusikdirektor nach Regensburg.[2] 1929 kehrte er als Orgellehrer an das Leipziger Konservatorium zurück. Er war dort Organist an der Paulinerkirche[3] und wurde 1934 zum Professor am Kirchenmusikalischen Institut ernannt. Von 1937 bis 1965 war er Landeskirchenmusikdirektor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Ab 1959 war er zudem Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in München und Leiter der Abteilung für Kirchenmusik.
Glockensachverständiger
- Sein Name wird im Rahmen seiner Tätigkeit als Glockensachverständiger auf der Homepage der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erwähnt: „...Das Kuratorium der Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche entschied sich in seiner Sitzung vom 8. Juli 1959 für die Tonfolge Gº Bº C' D' D` Es' F', die mehrere Experten unabhängig voneinander vorgeschlagen hatten. Auch Wolfgang Reimann und Friedrich Högner hatten für diese Tonfolge plädiert, die den unterschiedlichen Anforderungen am ehesten gerecht wurde...“[4]
Jurymitglied
- 1970 war er Jurymitglied des internationalen Orgelwettbewerbs im Rahmen des Musica Antiqua Festival in Brügge.[5]
Trivia
- Friedrich Högner besaß keinen Führerschein. So reiste er mit dem Zug umher oder ließ sich von Angehörigen ans Ziel bringen. Hatte er zum Beispiel als Glockensachverständiger seine Glockenprüfinstrumente dabei, musste er die schwere Tasche mit sich herumtragen.
Ehrungen
Literatur
- Friedrich Herzfeld (Hrsg.): Das Neue Ullstein Lexikon der Musik. Ullstein, Frankfurt am Main [et al.] 1993.
- Bernhard A. Kohl (in:) Das Große Lexikon der Musik. Band 4, S. 108. Freiburg i.Br. 1981 [et al.]
Weblinks
- Friedrich Högner im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Heike Nasritdinova: Högner, Friedrich Johannes Paul. Eintrag in der Datenbank des Oberpfälzer Kulturbundes (derzeit nicht erreichbar)
- Hofmann, Friedrich: Friedrich Högner 1897–1981. In: Gottesdienst und Kirchenmusik 1981, S. 73–75.
- Konzertprogramme sind auch zu finden unter www.programmregister.de (Archiv des Konzertlebens; Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Staatliches Institut für Musikforschung)
Einzelnachweise
- Gesamtverzeichnis des Wingolf, Lichtenberg 1991.
- Martina Topp: Die Orgel in der Dreieinigkeitskirche in Regensburg. In: Roma Quanta fuit. Wißner Augsburg, 2010, ISBN 978-3-89639-799-7, S. 667–668.
- Kurt-Rudolf Böttger: Neues Leipziger Taschenbuch für Einheimische und Fremde. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 1999, ISBN 3-933240-51-4, S. 152.
- Kirchengebäude | Türme und Glocken. Abgerufen am 4. Januar 2019.
- Liste der Preisträger und Mitglieder der Jury seit Beginn der Wettbewerbe im Jahr 1964
- www.bayerischer-verdienstorden.de; abgerufen am 4. Januar 2019.