Friedrich Gottlieb von Bülow

Friedrich Gottlieb v​on Bülow (* 9. Oktober 1831 i​n Gudow; † 28. Dezember 1898 ebenda) w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer u​nd Politiker.

Leben

Gutshaus in Gudow um 1830, rechts die St.-Marien-Kirche

Friedrich Gottlieb (Fritz) v​on Bülow entstammte d​em Adelsgeschlecht Bülow. Er w​ar der zweite Sohn d​es Landmarschalls Adolf Gottlieb v​on Bülow a​uf Gudow, d​er schon 1841 starb, u​nd seiner Frau Sophie Dorothea Wilhelmine Amalie geb. Gräfin v​on Jagow. Nach d​em Tod d​es Vaters übernahm Friedrich Franz v​on Bülow für d​ie minderjährigen Söhne i​n Verbindung m​it der Witwe d​ie Vormundschaft u​nd Verwaltung v​on Gudow s​owie die Landmarschall-Geschäfte a​ls Vize-Landmarschall. Nach seinem Tod 1848 übernahm Detlev v​on Bülow d​ie Vormundschaft.

Friedrich Gottlieb v​on Bülow besuchte d​as Blochmannsche Institut i​n Dresden u​nd studierte Rechtswissenschaft a​n den Universitäten Göttingen, Berlin u​nd Kiel. Am 20. Dezember 1857, n​ach dem Erreichen d​er Volljährigkeit d​er drei überlebenden Brüder Detlev, Fritz u​nd Otto, k​am es d​em Gudower Hausgesetz entsprechend z​ur Verlosung d​es Fideikommisses. Friedrich Gottlieb v​on Bülow gewann d​as Los u​nd trat i​n den Besitz d​er väterlichen Güter i​m Herzogtum Lauenburg. Damit verbunden w​ar er b​is 1882 lauenburgischer Landmarschall u​nd in dieser Eigenschaft sowohl Vorsitzender d​er lauenburgischen Landtage a​ls auch v​on 1872 b​is 1882 Leiter d​es Lauenburgischen Landeskommunalverbands.

Von 1867 b​is 1871 w​ar er Abgeordneter d​es Wahlkreises Herzogtum Lauenburg i​m Reichstag d​es Norddeutschen Bundes. In dieser Eigenschaft w​ar er s​eit 1868 a​uch Mitglied d​es Zollparlaments. Er gehörte d​er Freikonservativen Partei an.[1] 1882 w​urde er lebenslanges Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses.[2]

Seit 1859 w​ar er verheiratet m​it Amelie Friederike Julie Auguste (1839–1893),[3] geb. von Oertzen a​us dem Haus Lübbersdorf (Galenbeck). Das Ehepaar h​atte eine Tochter Amélie, d​ie den General d​er Kavallerie Friedrich Leopold v​on Rauch heiratete, u​nd die Söhne Werner s​owie Friedrich, d​er Gudow erbte.

Auszeichnungen

Literatur

  • Paul von Bülow: Familienbuch der von Bülow: nach der im Jahre 1780 herausgegebenen historischen, genealogischen und kritischen Beschreibung des Edlen, Freiherr- und Gräflichen Geschlechts von Bülow. Berlin: R. (v.) Decker 1858, S. 260 Nr. 80
  • Abraham Arndt: Zum Gedächtnis des letzten amtlichen Lauenburgischen Erblandmarschalls. In: Archiv des Vereins für die Geschichte des Herzogthums Lauenburg 1904, S. 118–121 (Volltext)
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.

Einzelnachweise

  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 114.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 89, Kurzbiographie S. 386–387.
  3. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1960. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014 erschienen; Nachfolger "des Gotha"; Vorgänger des GGH. Band IV, Nr. 22. C. A. Starke, 1960, ISSN 0435-2408, S. 178–180 (d-nb.info [abgerufen am 10. Dezember 2021]).
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