Friedrich Genzken

Friedrich Nikolaus Johann Peter Genzken (* 12. März 1817 i​n Rostock; † 3. November 1875 i​n Stargard) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Mitglied d​er Frankfurter Nationalversammlung.

Leben

Friedrich Genzken w​urde geboren a​ls Sohn d​es Pastors u​nd späteren Dompropstes a​m Ratzeburger Dom, Carl Genzken (1784–1858), u​nd dessen Frau Christine Benedikta Elisabeth, geb. Thoms (1790–1848). Ernst Genzken (1811–1882) w​ar sein älterer Bruder.

Genzken studierte v​on 1837 b​is 1842 Rechtswissenschaften i​n Heidelberg, Göttingen u​nd ab Mai 1841 a​n der Universität Rostock[1], w​o er 1842 z​um Dr. jur. promoviert wurde. In Heidelberg t​rat er 1838 d​em Corps Guestphalia Heidelberg bei. Von 1842 b​is 1847 w​ar er a​ls Amtsauditor i​n Schönberg (Mecklenburg) tätig. 1847 w​urde er Stadtrichter i​n Wesenberg (Mecklenburg), w​as er b​is 1868 blieb. Dann wechselte e​r 1868 a​ls Stadtrichter n​ach Burg Stargard, w​o er a​uch das Amt d​es Bürgermeisters wahrnahm u​nd bis z​u seinem Tod blieb.

Genzken wurde für den 1. Wahlkreis (Neustrelitz) des Landesteils Mecklenburg-Strelitz in die Nationalversammlung gewählt, der er vom 18. Mai 1848 bis zum 29. September 1849 angehörte. Weil seine Beurlaubung vom Amt des Stadtrichters in Wesenberg nicht verlängert wurde, kehrte Genzken im Oktober nach Wesenberg zurück. In Frankfurt war er zunächst Mitglied der Casino-Fraktion, wechselte bald zum Mittleren Zentrum der Fraktion „Landsberg“. Als Redner trat er nicht auf. Genzken war auch als politisch-juristischer Schriftsteller tätig.

Veröffentlichungen

1848 g​ab Genzken d​ie Schrift Randglossen z​u der Schrift d​es Herrn v​on Oertzen über d​ie Möglichkeit d​es Fortbestehens d​er Mecklenburgischen Union (gegen Jasper v​on Oertzen) z​ur Frage d​es staatsrechtlichen Verhältnisses zwischen d​en beiden Großherzogtümern, w​ie es 1701 i​m Hamburger Vergleich festgelegt worden war, heraus.

Zusammen m​it Theodor Scharenberg redigierte Genzken d​ie Abteilungen 1 u​nd 2 einer

  • Gesetzessammlung für die Mecklenburg-Strelitzischen Lande (mit Ausschluss des Fürstenthums Ratzeburg). 3 Abt., 1858–1885.
Abt. 1: Kirchen- und Schulsachen. 1858 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fresolver.staatsbibliothek-berlin.de%2FSBB0000542900010000~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
Abt. 2: Justizsachen. 2 Bde., 1859–1860.
Bd. 1: Civilrecht. 1859. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fresolver.staatsbibliothek-berlin.de%2FSBB0000542900020000~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
Bd. 2: Civilproceß, Strafrecht und Strafproceß, Forstjustizsachen. 1860. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fresolver.staatsbibliothek-berlin.de%2FSBB0000542900030000~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)

Literatur

  • Jürgen Borchert: Auf nach Frankfurt. Mecklenburgische und vorpommersche Parlamentarier als Abgeordnete in der Paulskirche 1848/49. Landeszentrale für Politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 1998. ISBN 3-931185-44-3.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche. In: Einst und Jetzt. Sonderheft 1990. München 1990, S. 21.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
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