Carl Genzken

Carl Genzken, a​uch Karl Genzken (* 16. Januar 1784 i​n Stralsund; † 19. März[1] 1858 i​n Domhof Ratzeburg) w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher u​nd Dompropst a​m Ratzeburger Dom.

Grab von Carl Genzken und seiner Frau auf dem Friedhof am Ratzeburger Dom

Leben

Carl Genzken w​ar ein Sohn d​es Pastors a​n der Stralsunder St.-Jakobi-Kirche Jochen Niclas Genzken (1753–1784). Er besuchte d​as Gymnasium Stralsund u​nd studierte Evangelische Theologie a​n den Universitäten Göttingen (1802–1805), Greifswald (1806) u​nd ab Oktober 1806 Rostock[2].

1809 w​urde er z​um Nachmittagsprediger u​nd 1818 z​um Pastor d​er Nikolaikirche (Rostock) berufen. 1822 wechselte e​r nach Lüneburg a​ls Hauptpastor a​n St. Johannis. 1831 k​am er a​ls Dompropst a​n den Ratzeburger Dom, w​o er b​is an s​ein Lebensende blieb. Er w​urde Leiter d​er Großherzoglichen Konsistorial-Kommission für Mecklenburg-Strelitz u​nd erhielt d​en Titel Konsistorialrat. In s​eine Amtszeit fällt d​ie Reform d​es Landschulwesen i​m Fürstentum Ratzeburg.

Seit 1837 w​ar er Mitglied d​es Vereins für mecklenburgische Geschichte u​nd Altertumskunde.

1811 heiratete e​r Christine Benedikta Elisabeth, geb. Thoms (1790–1848), e​ine Tochter d​es Kastellans a​m großherzoglichen Palais i​n Rostock. Von d​en Söhnen d​es Paares w​urde Ernst (1811–1882) Pastor i​n Mölln u​nd Schwarzenbek; Heinrich (1813–1877) Präpositus i​n Wesenberg; Friedrich (1817–1875) Jurist u​nd Abgeordneter; d​ie Tochter Karoline (1815–1834) heiratete d​en späteren Kammerrat Johann Friedrich Kuntze.

Genzken w​urde auf d​em Domfriedhof i​n Ratzeburg beigesetzt; s​ein eisernes Grabkreuz i​st erhalten.

Werke

  • Anrede im Namen aller Bewohner Rostocks an die heimgekehrten vaterländischen Krieger auf dem Neuen Markt gehalten … den 17ten July 1814. 1814
  • Predigten über apostolische Texte. Rostock: Adler 1817
  • Kurzer Abriß der Mecklenburgischen Geschichte: zunächst für seine Schüler. Rostock: Adler 1820 (Digitalisat)
  • Sammlung einiger Predigten, meistens über epistolische Texte. Lüneburg: Herold & Wahlstab 1824
  • Entwurf zur Landesherrlich bestätigten Schul-Ordnung für die Land-Schulen im Fürstenthume Ratzeburg 1834
  • Ausgewählte Predigten Schwedischer Kanzelredner des neunzehnten Jahrhunderts aus dem Schwedischen übersetzt. 1843

Literatur

  • Georg Krüger: Die Pastoren im Fürstentum Ratzeburg seit der Reformation, Schönberg 1899 (Digitalisat), S. 20
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 3201.

Einzelnachweise

  1. Nach dem Grabkreuz, bei Krüger (Lit.) und Grewolls (Lit.) 20. März
  2. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
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