Landsberg (Fraktion)
Landsberg war die Bezeichnung einer seit September 1848 bestehenden politischen Fraktion der Mitte in der Frankfurter Nationalversammlung. Wie bei den meisten Fraktionen der Nationalversammlung bezieht sich der Name auf den üblichen Versammlungsort der Fraktionsangehörigen in Frankfurt am Main.
Die Fraktion war eine Abspaltung der nationalliberalen Casino-Fraktion und der linksliberalen Fraktion Württemberger Hof.[1] Der „Württemberger Hof“ und dessen Abspaltung „Augsburger Hof“ beherbergten die linken Liberalen vor allem aus Mittel- und Kleinstaaten.[2] In der Landsberg-Fraktion waren die rechten Liberalen, besonders aus dem Südwesten, aus dem rheinischen Bürgertum und aus der norddeutschen Professorenschaft, versammelt.[2] Ihr gehörten Politiker wie Johann Friedrich Christoph Bauer, Carl Otto Dammers, Wilhelm Jordan, Sylvester Jordan, Heinrich von Quintus-Icilius und Maximilian Heinrich Rüder an.
Die Fraktionsangehörigen unterstützten eine starke Zentralgewalt mit starker Stellung des Parlaments und wollten daher die Rechte der Einzelstaaten stärker beschneiden, als andere Fraktionen. Sie stimmten für eine konstitutionelle Monarchie.
Literatur
- Heinrich Best, Wilhelm Weege (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf: Droste 1996, S. 402 [Liste der Abgeordneten].
- Manfred Botzenhart: Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848–1850, Düsseldorf: Droste 1977 (= Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus), bes. S. 423.
Einzelnachweise
- Einigkeit und Recht und Freiheit. Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte. Katalog der ständigen Ausstellung. Bönen 2002, S. 149–151, ISBN 3-935019-41-6. Hans Schenk: Die Deutsche Nationalversammlung. Das Bundesarchiv, abgerufen am 20. Dezember 2018.
- Günter Wollstein: Vorparlament und Paulskirche | bpb. Abgerufen am 20. Dezember 2018.