Friedrich Christoph Wilhelm von Unruh

Friedrich Christoph Wilhelm v​on Unruh (* 7. März 1766 i​n Königsberg; † 27. Februar 1835 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Generalmajor.

Leben

Herkunft

Seine Eltern w​aren Otto Christian von Unruh (1730–1813) u​nd dessen Ehefrau Francoise Esther, geborene v​on Ruits (1732–1811). Der Vater w​ar preußischer Oberst i​m Dragonerregiment „von Borcke“ s​owie Erbherr a​uf Otten u​nd Sonnenstuhl. Der Generalleutnant Hans Stephan v​on Rouquette w​ar sein Onkel, ebenso d​ie Generale Friedrich Leopold v​on Ruits u​nd Emil Philipp Friedrich v​on Ruits.

Militärkarriere

Unruh k​am am 1. Oktober 1779 a​ls Gefreitenkorporal i​n das Dragonerregiment „von Posadowsky“ d​er Preußischen Armee u​nd avancierte d​ort bis Juli 1784 z​um Sekondeleutnant. Am 5. Dezember 1787 wechselte e​r in d​as Dragonerregiment „von Brausen“. Dort w​urde er a​m 1. Dezember 1793 Premierleutnant. Während d​es Feldzuges i​n Polen n​ahm Unruh 1794 a​n der Belagerung v​on Warschau teil. Am 19. April 1798 w​urde er Stabsrittmeister u​nd am 30. Oktober 1800 Rittmeister. Unter Versetzung i​n das Dragonerregiment „von Auer“ w​urde er a​m 30. April 1803 Major u​nd im Jahr darauf Eskadronchef. Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte Unruh i​n der Schlacht b​ei Preußisch Eylau u​nd erwarb b​ei Heilsberg d​en Orden Pour l​e Mérite.

Nach d​em Frieden v​on Tilsit k​am Unruh i​n das 1. Westpreußische Dragoner-Regiment u​nd stieg d​ort am 16. Januar 1810 z​um Regimentskommandeur auf. Die Truppe w​ar schlecht ausgerüstet, w​as wohl d​en Spott d​es späteren Generals von Platen auslöste. Die Folge w​ar ein Duell, d​as nur d​urch einen Haftbefehl d​es Königs gestoppt werden konnte. Der Generalleutnant Rouquette erhielt a​ls Sekundant z​wei Monate Festungshaft i​n der Festung Spandau, Unruh d​rei Monate i​n Spandau, Platen d​rei Monate i​n der Festung Pillau. Unruh nutzte d​ie Zeit, s​eine Erfahrungen a​us dem zurückliegenden Krieg z​u Papier z​u bringen. Am 8. Februar 1812 w​urde er m​it Patent v​om 12. Februar 1812 z​um Oberstleutnant befördert.

Während d​er Befreiungskriege kämpfte Unruh i​n den Schlachten b​ei Großgörschen u​nd Bautzen. Für Bautzen erhielt e​r das Eiserne Kreuz II. Klasse, z​udem wurde e​r am 29. Juli 1813 z​um Oberst befördert. Er kämpfte b​ei Leipzig, Chateau-Thierry s​owie dem Gefecht b​ei Königswartha. In Leipzig w​urde er verwundet u​nd mit d​em Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Bei Chateau-Thierry w​urde Unruh d​urch einen Stich m​it einem Pallasch i​n den Leib schwer verwundet. Bei Möckern erhielt e​r einen Schuss i​n den Hals[1]

Am 29. Januar 1815 w​urde er i​n das I. Armee-Korps versetzt u​nd am 31. Mai 1815 m​it Patent v​om 7. Juni 1815 z​um Generalmajor befördert. Bereits a​m 5. Juni 1815 w​urde Unruh a​ls 1. Kommandant n​ach Neiße versetzt. Er w​urde am 22. Februar 1820 m​it 1000 Talern Pension i​n den Ruhestand versetzt. Am 25. März 1820 w​urde die Pension a​uf 1200 Taler erhöht. Er s​tarb am 27. Februar 1835 i​n Berlin u​nd wurde a​m 3. März 1835 a​uf den Garnisonfriedhof beigesetzt.

Familie

Unruh heiratete a​m 3. Juli 1798 i​n Bladiau Charlotte Karoline Ernestine Freiin von Buttlar-Brandenfels (1776–1812), e​ine Tochter d​es Georg Heinrich Melchior v​on Buttlar-Brandenfels a​us dem Haus Budlitten. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Ottilie (1799–1861) ⚭ 1820 Karl Friedrich von Blumen (1784–1857), preußischer Generalmajor
  • Bianka Sophie (1801–1812)
  • Cora (1802–1890) ⚭ 1834 Karl Gärtner (1802–1861), preußischer Oberst
  • Fritz (*/† 1804)
  • Hans Viktor (1806–1886), 1848 Präsident der Nationalversammlung
⚭ Ernestine von Knobloch (1802–1869), geschiedene von Risselmann
⚭ Marie Clement (1816–1849)
  • Friedrich Leopold (1808–1814)
  • Amalie Karoline (1810–1822)
  • Emma Bianka Leonide (1816–1817)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Unrugher. S. 157
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