Friederike von Kirchbach
Friederike von Kirchbach (* 28. Mai 1955 in Gersdorf, Kreis Döbeln) ist eine evangelische Theologin und ehemalige Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Sie war Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Seit 2013 leitet sie als Vorsitzende den Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).
Leben
Friederike von Kirchbach wurde 1955 als zweites von vier Kindern des Pfarrers Sieger von Kirchbach (1924–2014, Sohn des aus Dresden stammenden Theologen Arndt von Kirchbach) und der Kantorin Dorothea von Kirchbach, geb. Helm (1927–2019), in Gersdorf bei Leipzig geboren. Ihre Eltern waren vor ihrer Geburt von Westdeutschland in die DDR gegangen. Sie folgten dem Ruf der Kirche dort, die unter Pfarrermangel litt. Aufgewachsen ist sie in Neuhausen im Erzgebirge.[1]
Nach dem Studium der Theologie in Leipzig und Jena war sie von 1986 bis 1992 Landesjugendwartin in der sächsischen Landesstelle für Junge Gemeinde. Daran schloss sich bis 1998 eine Stelle als Gemeindepfarrerin in Kreischa bei Dresden an. Von 1994 bis 1997 war sie an der redaktionellen Vorbereitung des „Gemeinsamen Wortes der Kirchen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage“ beteiligt. Zwischen 2000 und 2005 wirkte sie als Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Seit dem 16. Juni 2005 war sie Pröpstin der „Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz“. Als Pröpstin war sie die theologische Leiterin im Konsistorium zu Berlin und zugleich Stellvertreterin des Bischofs. Sie leitete die Abteilung 2 (Theologische Leitung, Theologie und Gemeindeaufbau, Kirchliches Leben, gemeindliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen). Nach Ablauf ihrer 10-jährigen Amtszeit im Juni 2015 wurde Christian Stäblein im August 2015 ihr Amtsnachfolger.[2] Friederike von Kirchbach unterstützte nach ihrer Abwahl im Auftrag der Kirchenleitung der EKBO das House of One in Berlin.[3]
Von 2007 bis 2015 hatte sie den Vorsitz im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg inne.
Friederike von Kirchbach war Pfarrerin in der Kirchengemeinde St. Thomas in Berlin-Kreuzberg[4] vom 1. Juni 2016 bis zum Eintritt in den Ruhestand am 28. Februar 2021[5].
Sie ist geschieden und Mutter von drei Kindern; ihren Ehenamen Woldt legte sie wieder ab.
Sie ist eine Cousine von Hans-Peter von Kirchbach, dem früheren Generalinspekteur der Bundeswehr.
Mitgliedschaften
Seit 2007 gehört sie dem Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg an, seit 2013 ist sie dessen Vorsitzende und wurde 2021 für weitere zwei Jahre wiedergewählt.
Fußnoten
- Sieger v. Kirchbach: Kämpfe mit staatlichen Stellen als Pfarrer in der DDR 1951–1989. In: Agnes und Henning von Kopp-Colomb (Hrsg.): Schicksalsbuch des sächsisch-thüringischen Adels. Teil 2: 1945 bis 1989 und von der Wende bis 2005. Starke, Limburg 2005, ISBN 3-7980-0606-7, S. 303 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Designierter Propst Christian Stäblein (Memento vom 25. August 2015 im Webarchiv archive.today). Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, 2015.
- Friederike von Kirchbach wird das Projekt House of One unterstützen. Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, 4. September 2015, abgerufen am 9. Juni 2016.
- dieKirche.Evangelische Wochenzeitung Nr. 24, 12. Juni 2016, S. 9
- Evangelische Kirchengemeinde St. Thomas. Abgerufen am 28. Februar 2021.
Weblinks
- Literatur von und über Friederike von Kirchbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Managerin und oberste Theologin, TAZ-Artikel vom 7. Februar 2005 zur Propstwahl
- Porträt bei der EKBO (Memento vom 4. Juni 2015 im Webarchiv archive.today)
- Porträt in der Wochenzeitung Die Zeit