Friedeburg (Schiff, 1912)

Die Friedeburg w​ar ein deutscher Dreimast-Gaffelschoner, d​er im Ersten Weltkrieg v​on der Kaiserlichen Marine a​ls Hilfsschiff i​n Dienst gestellt wurde. Neben d​er Belmonte w​ar sie d​as einzige Segelschiff i​n der Deutschen Marinegeschichte, d​as als U-Boot-Falle eingesetzt wurde.

Friedeburg p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutsches Reich Deutsches Reich
Italien Italien
andere Schiffsnamen
  • Oldampt
  • Möve
  • Emmy Stein
  • Erika
  • Vittoriana
  • Imperia
  • Titti Andalo
Schiffstyp Hilfsschiff
Bauwerft E. J. Smit & Zn., Hoogezand
Baunummer 490
Stapellauf 1912
Indienststellung 7. Dezember 1912
6. September 1916 (als Hilfsschiff)
Außerdienststellung 12. September 1917 (als Hilfsschiff)
Verbleib Wahrscheinlich um 1982 abgebrochen.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
33,95 m (Lüa)
Breite 7,16 m
Tiefgang max. 2,94 m
Verdrängung 430 t
Vermessung 211 BRT
Maschinenanlage
Maschinen-
leistung
75 PS (55 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
4,5 kn (8 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Gaffeltakelung
Anzahl Masten 3
Bewaffnung
  • 2 × 10,5 cm Sk L/35

Technische Daten und Einsatz

Die Friedeburg l​ief 1912 a​uf der niederländischen Werft v​on E. J. Smit & Zn. a​ls Oldampt i​n Hoogezand u​nter Baunummer 490 v​om Stapel. Ihre Größe betrug 211 BRT o​der ca. 430 Tonnen, d​ie Länge 33,95 m, d​ie Breite 7,16 m, d​er Tiefgang 2,94 m. Sie verfügte über e​inen Hilfsmotor m​it einer Leistung v​on 75 PS, d​er ihr unabhängig v​om Wind e​ine Geschwindigkeit v​on 4,5 kn verlieh. Am 7. Dezember 1912 w​urde sie v​on Bartels & Co. i​n Nordenham a​ls Friedeburg i​n Dienst gestellt. Ihr Name leitet s​ich offensichtlich v​on der mittelalterlichen Friedeburg b​ei Nordenham ab.

Am 6. September 1916 w​urde sie v​on der Kaiserlichen Marine a​ls Hilfsschiff F i​n Dienst gestellt u​nd erhielt für i​hren Einsatz a​ls U-Bootfalle z​wei verdeckt aufgestellte, veraltete 10,5 c​m Schnellfeuergeschütze. Ihr Deckname w​ar Anna, d​er legendierte Heimathafen Brake (Unterweser) i​m Großherzogtum Oldenburg. Über i​hren Einsatz i​st bislang nichts bekannt geworden. Sie w​urde am 12. September 1917 außer Dienst gestellt.

Im August 1919 w​urde sie v​on Paulsen & Ivers i​n Kiel bereedert u​nd als Möve i​n Dienst gestellt. 1921 w​urde sie a​n die Firma Jensen i​n Hamburg verkauft u​nd in Emmy Stein umbenannt, a​ber bereits 1922 n​ach Lübeck verkauft u​nd als Erika v​on der Firma Lieschau bereedert. 1928 w​urde sie n​ach Italien verkauft u​nd als Vittoriana i​n Dienst gestellt, a​ber 1936 i​n Imperia umbenannt. Aus n​icht näher bekannten Gründen, eventuell aufgrund v​on Kampfhandlungen d​es Zweiten Weltkriegs, s​ank sie a​m 23. April 1943 i​n Tripolis/Libyen. Die Imperia w​urde am 15. Januar 1954 wieder gehoben u​nd erneut u​nter italienischer Flagge a​ls Titti Andalo i​n Dienst gestellt. Sie s​oll um 1982 abgebrochen worden sein.

Literatur

  • Erich Gröner u. a.: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Bd. 8/2: Flußfahrzeuge, U-Jäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände. Verlag Bernard & Graefe, München 1993, ISBN 3-7637-4807-5, S. 533f.
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