Fred S. Oldenburg

Fred S. Oldenburg (* 12. November 1937 i​n Berlin-Charlottenburg; † 15. Juli 2016 i​n Köln) w​ar ein deutscher Politologe, Osteuropahistoriker u​nd Ökonom. Er g​ilt als Spezialist für d​ie Außen- u​nd Deutschlandpolitik d​er Bundesrepublik, d​en SED-Staat s​owie die Ideologie d​es Marxismus-Leninismus u​nd die Phase d​es Kalten Kriegs. Er w​ar Zeitzeuge d​es Mauerbaus i​n Ost-Berlin a​m 13. August 1961.

Werdegang

Fred S. Oldenburg wurde 1937 in Berlin-Charlottenburg geboren. Er erlebte die Anfangsphase der sowjetischen Besatzung in Falkensee bei Berlin. Er war Zeuge der Aufbaujahre der DDR und des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Er absolvierte von 1955 bis 1957 den Wehrdienst bei der Kasernierten Volkspolizei (KVP) und Nationalen Volksarmee (NVA) in Prenzlau und Angermünde. Im Anschluss studierte Oldenburg von 1957 bis 1959 in Ost-Berlin an der Hochschule für Ökonomie (HfÖ) Bruno Leuschner.

1959 flüchtete er nach West-Berlin. Er holte das Abitur nach und studierte in Berlin und London Volkswirtschaft und Politische Wissenschaften. Er sprach fließend Russisch. Nach dem Studium war er Dozent bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und wissenschaftlicher Referent am Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln. Er war dort von Juli 1960 bis zur Auflösung des Instituts im September 2001 tätig. Während seiner langen Tätigkeit prägte er die DDR-Forschung der Bundesrepublik. Zeitgleich war er von 1959 bis 1968 als freier Mitarbeiter des West-Berliner Hörfunksenders RIAS tätig.[1]

Nach d​em Studium w​ar er Dozent b​ei der Friedrich-Ebert-Stiftung u​nd wissenschaftlicher Referent a​m Bundesinstitut für ostwissenschaftliche u​nd internationale Studien i​n Köln. Er w​ar dort v​on Juli 1960 b​is zur Auflösung d​es Instituts i​m September 2001 tätig. Während seiner langen Tätigkeit prägte e​r die DDR-Forschung d​er Bundesrepublik.

Im Bundesinstitut befasste er sich wissenschaftlich mit der „deutschen Frage“. Seine Fachgebiete waren die Außen- und Deutschlandpolitik der Bundesrepublik, die SED-Herrschaft sowie die Ideologie des Marxismus-Leninismus und der Kalte Krieg. Zu diesen Themen hat er als Referent an Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung und an Schulen teilgenommen.

Seit 2002 war er Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln.[2] Er arbeitete an einer Veröffentlichung, die die Position der UdSSR im Jahr 1953 mit der Position von 1989 vergleicht. Oldenburg starb 2016 und wurde auf dem Kölner Südfriedhof beigesetzt.[3]

Publikationen (Auswahl)

  • Hermann Weber / Fred Oldenburg, 25 Jahre SED. Chronik einer Partei, Köln 1971,
  • Sowjetische Europa-Politik und die Lösung der deutschen Frage, in Osteuropa, Stuttgart, Jg. 41, 1991, Nr. 8, S. 751–773.
  • Moskau und die Wiedervereinigung Deutschlands, Köln 1991, Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 38, 1991
  • Deutsche Einheit und Öffnung der NATO, Köln 1996, Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 52, 1996
  • Sowjetische Außenpolitik 1985–1991, Köln 1997, Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 53, 1997
  • Die Erneuerung der sowjetischen Deutschlandpolitik in der Phase der Wiedervereinigung, Köln 1998, Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Nr. 22, 1998

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugenbüro: Fred S. Oldenburg, Biografisches
  2. Linkedin Fred S. Oldenburg, Biografisches
  3. Fred S. Oldenburg in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
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