Franz-Josef Rehrl
Franz-Josef Rehrl (* 15. März 1993 in Schladming)[1] ist ein österreichischer Nordischer Kombinierer.
Franz-Josef Rehrl | ||||||||||||||||||||||
Rehrl beim Weltcup in Seefeld 2018 | ||||||||||||||||||||||
Nation | Österreich | |||||||||||||||||||||
Geburtstag | 15. März 1993 (28 Jahre) | |||||||||||||||||||||
Geburtsort | Schladming, Österreich | |||||||||||||||||||||
Größe | 175 cm | |||||||||||||||||||||
Gewicht | 64 kg | |||||||||||||||||||||
Beruf | Polizist | |||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||
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Verein | WSV Ramsau-Steiermark | |||||||||||||||||||||
Status | aktiv | |||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||
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Platzierungen im Weltcup | ||||||||||||||||||||||
Debüt im Weltcup | 10. Dezember 2011 | |||||||||||||||||||||
Weltcupsiege (Einzel) | (Details) | 2|||||||||||||||||||||
Gesamtweltcup | 2018/19) | 3. (|||||||||||||||||||||
Best Jumper Trophy | 1. (2018/19) | |||||||||||||||||||||
Best Skier Trophy | 26. (2018/19) | |||||||||||||||||||||
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Platzierungen im Grand Prix | ||||||||||||||||||||||
Debüt im Grand Prix | 8. August 2010 | |||||||||||||||||||||
Grand-Prix-Siege (Einzel) | (Details) | 2|||||||||||||||||||||
Grand-Prix-Siege (Team) | (Details) | 1|||||||||||||||||||||
Gesamtwertung | 2019) | 1. (|||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 16. Januar 2022 |
Werdegang
Rehrl, der für WSV Ramsau-Steiermark startet, gab sein internationales Debüt im Rahmen der Nordischen Skispiele der OPA 2008 im französischen Bois-d’Amont. Dabei verpasste er als Vierter im Schülerwettkampf nur knapp die Medaillenränge. Nachdem er in den folgenden Monaten regelmäßig im Alpencup startete, gewann er bei den Nordischen Skispielen der OPA 2009 in Baiersbronn die Silbermedaille mit der Staffel. Ende Jänner 2010 debütierte Rehrl in Bischofshofen im Continental Cup und konnte als Neunter auf Anhieb die Punkteränge erreichen. Wenige Tage später ging er bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Hinterzarten an den Start, wo er sich jedoch bei beiden Einzelwettbewerben als auch mit dem Team nur im Mittelfeld platzieren konnte.
Rehrl erzielte bei seinem zweiten Einsatz im Continental Cup im Jänner 2011 in Klingenthal mit Rang drei seine erste Podiumsplatzierung und gab im Dezember desselben Jahres in der Ramsau sein Debüt im Weltcup. Dort belegte er die Plätze 49 und 41. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2012 in Erzurum wurde Rehrl mit dem österreichischen Team Junioren-Weltmeister. Auch im darauffolgenden Jahr war er bei den Juniorenweltmeisterschaften 2013 erfolgreich, als er in Liberec die Silbermedaille mit dem Team gewann. Sowohl im Sprint als Fünfter als auch im Gundersen-Wettbewerb über zehn Kilometer als Sechster zeigte er im Einzel eine starke Leistung. Kurz darauf erzielte er in Almaty mit Rang 27 seine ersten Weltcuppunkte. Im August 2014 erreichte Rehrl erstmals die Punkteränge im Grand Prix, wo er unter anderem Neunter in Villach wurde. Im März 2015 erreichte er in Tschaikowski mit Rang drei seine zweite Podiumsplatzierung im Continental Cup. In der folgenden Saison erzielte er in dieser Serie mit Rang drei in Soldier Hollow, Platz zwei und einem Sieg in Høydalsmo sowie Platz zwei in Pyeongchang weitere Podestplatzierungen. Beim Weltcup in Lahti im Februar 2016 wurde Rehrl im Teamsprint an der Seite von Philipp Orter Dritter.
In der Weltcup-Saison 2016/17 erreichte Rehrl konstant die Punkteränge. Seine besten Einzelergebnisse des Winters stellten die siebten Plätze in Lahti und Chaux-Neuve dar. In der Gesamtwertung belegte Rehrl den neunzehnten Rang. Der Sommer 2017 verlief für Rehrl nicht zufriedenstellend, da er bei seinen vier Teilnahmen keine Punkte gewinnen konnte. Auch zu Beginn des Weltcups 2017/18 tat sich Rehrl zunächst schwer, erreichte jedoch immerhin die besten Dreißig. Dennoch trat er Anfang Jänner 2018 erneut im Continental Cup in Klingenthal an, wo er neben zwei vierten Rängen einen Sieg feiern konnte. In den folgenden Monaten war Rehrl erneut Teil des Weltcup-Teams. Nachdem er sogar Platzierungen unter den besten Zehn erzielen konnte, wurde Rehrl für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang nominiert. Dort kam er allerdings nur im Gundersen Einzel von der Normalschanze zum Einsatz, als er mit Erreichen des dreizehnten Ranges zweitbester Österreicher wurde. Die Saison schloss er als Achtzehnter ab.
Seinen endgültigen Durchbruch schaffte Rehrl in der Saison 2018/19. Bereits in den Sommer 2018 startete er gemeinsam mit Mario Seidl mit dem Gewinn des Teamsprints in Oberwiesenthal. Auch im Einzel gelang ihm als Zweiter in Villach erstmals der Sprung aufs Podium im Grand Prix, sodass er als Achter in der Gesamtwertung als Hoffnungsträger für das österreichische Team im Winter fungierte. Bereits am zweiten Weltcup-Wochenende in Lillehammer lief er auf das Podest. Seinen ersten Weltcup-Sieg feierte Rehrl Mitte Jänner 2019 im Rahmen des Nordic Combined Triples in Chaux-Neuve. Als Mitfavorit reiste er zu den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 im heimischen Seefeld. Dieser Rolle konnte er gerecht werden. Bereits beim Gundersen Einzel von der Bergiselschanze in Innsbruck und über zehn Kilometer gewann er die Bronzemedaille, womit er die erste ÖSV-Medaille bei der Heim-WM holte.[2] Gemeinsam mit Bernhard Gruber konnte er auch im Teamsprint von der Großschanze Dritter werden, wohingegen er im Einzelwettkampf von der Normalschanze als Vierter eine weitere Medaille knapp verpasste. Diese konnte er beim abschließenden Teamwettkampf zusammen mit Gruber, Seidl und Lukas Klapfer gewinnen, als er mit Erreichen des dritten Platzes seine dritte Bronzemedaille gewann. Auch in der Weltcup-Gesamtwertung fand sich Rehrl als Dritter mit 841 Punkten auf dem Podest wieder.
Im Sommer 2019 gewann Rehrl zwei Grand-Prix-Wettbewerbe und konnte schließlich auch die Grand-Prix-Gesamtwertung mit 415 Punkten gewinnen. Nachdem er sich beim Weltcup-Rennen in Trondheim Mitte Februar 2020 eine starke Rippenprellung zuzog, beendete er seine Saison vorzeitig.[3] Sein bestes Saisonergebnis war der dritte Rang in Oberstdorf, wohingegen er bei den restlichen Wettkämpfen aufgrund einer schwächeren Laufform meist keine Chance auf das Podest hatte.
Bei einem Sturz im provisorischen Wettkampfdurchgang des Weltcup-Rennens Mitte Dezember 2020 in der Ramsau zog sich Rehrl einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu, womit er für die restliche Saison ausfiel.[4]
Persönliches
Rehrl besuchte vier Jahre lang die Volksschule in der Ramsau, ehe er weitere vier Jahre in der Skihauptschule in Schladming verbrachte. Weitere fünf Jahre war er Schüler im Internat für Schisportler in Stams. Anschließend gehörte er vier Jahre lang dem Bundesheer am Stützpunkt Rif an. Seit 2018 lässt sich Rehrl bei der Polizei ausbilden.
Rehrl hat mit Marlene (* 1989) und Eva-Maria (* 1999) zwei Schwestern.
Neben seinem sportlichen Werdegang hat Rehrl eine Ausbildung zum Fluglehrerassistent im Paragleiten abgeschlossen.
Erfolge
Medaillen
- 2016 in Eisenerz und Bischofshofen: Gold Normalschanze, Bronze Großschanze
- 2018 in Hinzenbach und Bischofshofen: Bronze Normalschanze, Silber Großschanze
- 2019 in Tschagguns: Bronze Normalschanze
- 2020 in Eisenerz und Bischofshofen: Gold Normalschanze, Bronze Großschanze
Weltcup-Siege im Einzel
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
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1. | 18. Januar 2019 | Chaux-Neuve | Gundersen Großschanze1 |
2. | 19. Januar 2019 | Chaux-Neuve | Gundersen Großschanze1 |
Grand-Prix-Siege im Einzel
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
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1. | 28. August 2019 | Klingenthal | Massenstart Großschanze |
2. | 31. August 2019 | Oberhof | Gundersen Normalschanze |
Grand-Prix-Siege mit dem Team
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
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1. | 18. August 2018 | Oberwiesenthal | Teamsprint1 |
Continental-Cup-Siege im Einzel
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
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1. | 10. Jänner 2016 | Høydalsmo | Gundersen Normalschanze |
2. | 6. Jänner 2018 | Klingenthal | Gundersen Großschanze |
Statistik
Platzierungen bei Olympischen Winterspielen
Jahr und Ort | Wettbewerb | ||
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Gundersen NS | Gundersen GS | Team | |
2018 Pyeongchang | 13. | — | — |
2022 Peking | 9. | 11. | 4. |
Auszeichnungen
- 2019: Steirischer Sportler des Jahres[5]
Weblinks
- Offizielle Website
- Franz-Josef Rehrl in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Franz-Josef Rehrl auf Olympics.com – The Official website of the Olympic movement (englisch)
- Franz-Josef Rehrl auf eurosport.de
Einzelnachweise
- Porträt auf franz-josef-rehrl.at, abgerufen am 5. März 2016.
- Nordische Kombination: Franz-Josef Rehrl holt erste ÖSV-Medaille, auf spox.com, vom 22. Februar 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
- Kombinierer Rehrl beendet Saison vorzeitig, auf volksblatt.at, vom 5. März 2020, abgerufen am 5. März 2020.
- Sandra Volk: Nordische Kombination: Geraghty-Moats mit historischem Sieg. In: xc-ski.de. 18. Dezember 2020, abgerufen am 18. Dezember 2020.
- orf.at: Pilhatsch und Rehrl Sportler des Jahres. Artikel vom 24. Mai 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.