Frankfurter Musikpreis

Der Frankfurter Musikpreis w​ird seit 1982 v​on der gemeinsamen Stiftung d​er Musikmesse Frankfurt u​nd des Bundesverbandes d​er Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller verliehen. Mit diesem internationalen Musikpreis sollen „Musikerpersönlichkeiten für besondere Leistungen i​n der Interpretation u​nd Komposition, i​n Musikwissenschaft u​nd Lehre“ (lt. Selbstdarstellung) besonders hervorgehoben werden. Die Auszeichnung w​ird jährlich wechselnd a​n Persönlichkeiten a​us der Welt d​er Musik i​n den Bereichen populäre Musik u​nd klassische Musik vergeben. Sie i​st dotiert m​it 15.000 Euro. Die Verleihung findet jeweils a​m Vorabend d​er Musikmesse u​nd Prolight + Sound i​n Frankfurt a​m Main statt.

Preisträger + Begründung

  • 1982: Gidon Kremer
  • 1983: Edgar Krapp
  • 1984: Alfred Brendel
  • 1985: Brigitte Fassbaender
  • 1986: Albert Mangelsdorff
  • 1987: Carl Dahlhaus
  • 1988: Heinz Holliger
  • 1989: Ludwig Güttler
  • 1990: Chick Corea
  • 1991: Aribert Reimann
  • 1992: Georg Solti
  • 1993: Harry Kupfer
  • 1994: Brian Eno
  • 1995: Tabea Zimmermann
  • 1996: Wolfgang Niedecken
  • 1997: Hans Zender
  • 1998: Peter Herbolzheimer
  • 1999: Michael Gielen
  • 2000: Klaus Doldinger
  • 2001: Dietrich Fischer-Dieskau
  • 2002: keine Verleihung
  • 2003: Walter Levin
    • Nach seiner Emigration während der NS-Zeit wurde er als 1. Geiger des LaSalle Quartetts bekannt
    • Ebenfalls hoch gelobt für seine umfangreiche Lehrtätigkeit[1]
  • 2004: Udo Lindenberg
    • einer der wichtigsten Protagonisten der Friedensbewegung der achtziger Jahre
    • habe mit seinen Liedern die deutsche "Wiedervereinigung herbeigesungen[2]
  • 2005: György Ligeti
    • habe die zeitgenössische Musik über mehr als vier Jahrzehnte maßgeblich geprägt[3]
  • 2006: Peter Gabriel
    • habe mit seinem kreativen Schaffen und der Förderung von jungen Talenten einen wichtigen Grundstein für die Rock- und Popmusik gelegt[4]
  • 2007: Péter Eötvös
    • ein Künstler, der sich der Wahrnehmung Neuer Musik und der Heranführung des künstlerischen Nachwuchses an eben diese in besonderem Maße verschrieben hat[5]
  • 2008: Paquito D’Rivera
    • als Musiker und Buchautor ein ungeheures Bedürfnis, Geschichten zu erzählen, wobei er intelligent und humorvoll mit Zitaten spiele[6]
  • 2009: José Antonio Abreu
    • musikalische Kinder- und Jugendförderung in Venezuela
    • Mitbegründung des Sistema de las Orquestas Juveniles e Infantiles de Venezuela[7]
  • 2010: Keith Emerson
    • als innovativer Künstler durch seine Musik die Grenzen der Genres durchbrochen und durch sein Keyboardspiel die Technik der elektronischen Tasteninstrumente entscheidend mitbeeinflusst
  • 2011: Anne Sofie von Otter
    • ihre außergewöhnliche Stimme, ihr variationsreiches, die Genregrenzen sprengendes Repertoire und ihren Wagemut in der Interpretation[8]
  • 2012: John McLaughlin
    • für sein Werk, das sich immer durch Respekt und Offenheit gegenüber vielen anderen Richtungen, Ausdrucksformen und Kulturen ausgezeichnet hat, und nicht durch Genregrenzen und Dogmatismus[9]
  • 2013: Marie-Luise Neunecker
    • wegen ihrer außergewöhnlichen Virtuosität am Instrument gelobt[10]
  • 2014: Ernie Watts
    • für seinen markant melodiösen Saxofonstil und seine originäre Tonsprache[11]
  • 2015: Peter Sadlo
    • einer der bedeutendsten Solo-Schlagzeuger
    • musikalischen Allrounder, der durch sein künstlerisches Schaffen und sein internationales Renommee zu einem Botschafter kultureller Vielfalt geworden ist[12]
  • 2016: Al Jarreau
    • Lebenswerk des Künstlers als stilbildender Vokalist
    • herausragende interpretatorische und improvisatorische Fähigkeiten[13]
  • 2017: David Garrett
    • durch seine Crossover-Projekte führte er zahllose Menschen an die klassische Musik heran
    • weckte gleichzeitig die Neugier für klassische Musik mit seinen Kammermusikabenden und Orchesterkonzerten[14]
  • 2018: Bundesjazzorchester
    • wertvolles Bindeglied zwischen musikalischer Ausbildung und Beruf und wichtiger Förderer für erfolgreiche Jazzmusik[15]
  • 2019: französisches Streichquartett Quatuor Ébène
    • verbindet Stile, elektrisierend und Werktreue

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Musikpreis geht an Walter Levin. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  2. Frankfurter Musikpreis für Udo Lindenberg. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  3. György Ligeti für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
  4. RP ONLINE: Fotos: Peter Gabriel erhält Frankfurter Musikpreis. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  5. Peter Eötvös erhält Frankfurter Musikpreis 2007 – Messe Frankfurt Exhibition GmbH – Pressemitteilung. Abgerufen am 7. Februar 2019 (deutsch).
  6. Guido Schütte: Musikpreis für Paquito D’Rivera: Jazzer, Klassiker. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  7. Sistema-Gründer José Antonio Abreu erhält Frankfurter Musikpreis 2009 | nmz – neue musikzeitung. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  8. Anne Sofie von Otter erhält den Frankfurter Musikpreis 2011 | nmz – neue musikzeitung. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  9. WELT: John McLaughlin erhält Frankfurter Musikpreis. 23. Januar 2012 (welt.de [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  10. Frankfurter Musikpreis 2013 geht an Marie-Luise Neunecker. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  11. WELT: Jazz-Größe: Ernie Watts mit Frankfurter Musikpreis ausgezeichnet. 16. März 2014 (welt.de [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  12. Frankfurter Musikpreis geht an Peter Sadlo. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  13. Der Frankfurter Musikpreis 2016 geht an Al Jarreau – Jazz-Initiative Frankfurt am Main e. V. Abgerufen am 7. Februar 2019 (deutsch).
  14. Frankfurter Musikpreis 2017 geht an David Garrett. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  15. Kompaed: Bundesjazzorchester erhält Frankfurter Musikpreis. Abgerufen am 7. Februar 2019.
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