François Guillemot de Villebois

François Guillemot d​e Villebois (russisch Франц (Никита Петрович) Вильбоа, * 15. Januar 1674 i​n Guérande, Frankreich; † 13. Mai 1760 i​n Dorpat, Estland, Herr a​uf Aya, Kurrista[1] u​nd Sarrakus,[2] w​ar ein französisch-baltischer Adelsmann u​nd russischer Vizeadmiral.

François Guillemot de Villebois
Familienwappen der Guillemots de Villebois

Leben und Laufbahn

Als Sohn des Apothekers und Chirurgen Jean Guillemot, Sieur de Villebois (* 1640 in Vannes, Frankreich) und dessen Ehefrau Marguerite Alno diente er nach seiner Ausbildung im Jahre 1696 als englischer Seeoffizier. 1697 schloss er sich dem russischen Zaren Peter dem Großen an, der sich von 1697 bis 1698 auf seiner „Großen Gesandtschaft“ befand. Er nahm 1716–1721 Anteil an den Seeoperationen der russischen Flotte in der Ostsee gegen die Schweden teil und wurde beim Frieden von Nystad am 22. Oktober 1722 zum Kapitän befördert. 1722 kommandierte er die Kaspische Flottille gegen Persien. Als Konteradmiral war er Oberkommandant von Kronstadt. Danach wurde er Mitglied der russischen Admiralität und zum Ritter des Alexander-Newski-Ordens ernannt. 1747 nahm er als Vizeadmiral seinen Abschied. François war ein Günstling des Zaren und durch seine Ehe mit Elisabeth Glück, einer Hofdame Katharinas I., in einem engen Bezugskreis zum Zarenpaar. Er war ein starker Befürworter des Staatsstreiches gegen Peter den Großen durch Katharina und erhielt von ihr die Güter Aya, Kurrista und Sarrakus geschenkt. Am 27. Januar 1715 feierte François seine eigene Hochzeit im Hause des Zaren in Sankt Petersburg. Er erhielt 1747 mit seinen Nachkommen das Indigenat in Livland.

Familie und Nachkommen

François stammte a​us der französisch-baltischen Adelsfamilie Guillemot d​e Villebois, d​ie ihren Ursprung i​n der Bretagne hatte. Sein Vater Jean Guillemot d​e Villebois (* 1640) siedelte s​ich in Livland a​n und t​rat in d​en russischen Dienst ein. Françoise heiratet i​n erster Ehe d​ie Dame Juschkow u​nd 1715 i​n zweiter Ehe d​ie Hofdame d​er Zarin Katharina I., Elisabeth Glück († 1757), Tochter d​es Johann Ernst Glück, Propst z​u Marienburg i​n Livland, s​ie hatten folgende Nachkommen:

1. Ehe: Daniel Guillemot d​e Villebois (* 1711, † 1797), Herr a​uf Aya, d​ann Jarwajöggi, russischer Generalmajor u​nd Deputierter d​er Dörptschen Ritterschaft ∞ Elisabeth Dorothea Müller, Tochter e​ines Pastors i​n Moskau. Sie hatten 16 Kinder, Daniel i​st der Gründer d​er „Älteren Linie“.

2. Ehe: Alexander Guillemot d​e Villebois (* 1716 i​n Neu-Schottland b​ei Danzig, † 1781 i​n Dorpat), Herr a​uf Kurrista u​nd Sarrakus, russischer Generalfeldzeugmeister, Mitglied d​er russischen Gesetzbuch-Kommission ∞ Anna Helene von Budberg (1738–1799), Alexander i​st der Gründer d​er „Jüngeren Linie“.

Werke

  • De Villebois, Mémoires secrets pour servir à l'histoire de la cour de Russie: sous les règnes de Pierre-le-Grand et de Catherine Ire, Hrsg. Théophile Hallez-Claparède (comte), Verlag, E. Dentu, 1853, Original von New York Public Library, Digitalisiert 11. Juli 2007
  • Mémoires secrets d'un Breton à la cour de Russie sous Pierre le Grand / par François Guillemot, dit Villebois. Rennes: Éd. Les Portes du Large, 2006. 224 lk. (prantsuse keeles) ESTER-is

Einzelnachweise

  1. Kurrista (2) Rittergut. In: Hans Feldmann, Heinz von Zur Mühlen, Gertrud Westermann (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon: Estland (einschliesslich Nordlivland). Böhlau Verlag, Köln / Weimar 1985, ISBN 978-3-412-07183-7, S. 277 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Hans Feldmann, Heinz von Zur Mühlen, Gertrud Westermann (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon: Estland (einschliesslich Nordlivland). Böhlau Verlag, Köln / Weimar 1985, ISBN 978-3-412-07183-7, S. 535 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
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