Forte dei Marmi
Forte dei Marmi ist eine italienische Gemeinde mit 7113 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Lucca am Ligurischen Meer.
Forte dei Marmi | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Lucca (LU) | |
Koordinaten | 43° 58′ N, 10° 10′ O | |
Höhe | 2 m s.l.m. | |
Fläche | 9 km² | |
Einwohner | 7.113 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 55042 | |
Vorwahl | 0584 | |
ISTAT-Nummer | 046013 | |
Volksbezeichnung | Fortemarmini | |
Schutzpatron | Ermete martire (28. August) | |
Website | Forte dei Marmi |
Geografie
Der Ort liegt etwa 35 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Lucca und rund 90 km westlich der Regionalhauptstadt Florenz in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone C, 1 402 GG[2].
Die Nachbargemeinden sind Montignoso (MS), Pietrasanta und Seravezza.
Geschichte
Das Wahrzeichen der Stadt ist Il Fortino, ein Fort, das der Großherzog der Toskana, Leopold I., 1788 erbauen ließ. Der Hafen diente früher zur Verschiffung von Carrara-Marmor, der in den Apuanischen Alpen gebrochen wird. Die Entdeckung der Marmorschichten geht auf den Bildhauer Michelangelo zurück, der im Auftrag des Großherzogs neben dem nahegelegenen Carrara auch hier Marmorflöze erschließen konnte.[3]
Seit den 1920er Jahren lebte hier die FIAT-Eigner-Familie Agnelli in der Sommerfrische. Heute ist das Anwesen mit Tunnelgang zum Strand ein 5-Sterne-Hotel.[3] Thomas Mann hielt sich 1926 auf einer Reise in Forte dei Marmi auf. Er verwendete den Ort als Vorlage für „Torre di Venere“ in seiner politischen Novelle Mario und der Zauberer. Bereits fünf Jahre zuvor ließ sich der berühmte Schriftsteller Aldous Huxley für einige Zeit in Forte dei Marmi nieder.
Der Tenor Andrea Bocelli lebt ebenfalls hier. Forte dei Marmi ist der Geburtsort der Königin Paola von Belgien. Edmund Stoiber ist Ehrenbürger des Ortes.[4]
Sehenswürdigkeiten


- Forte Lorenese, Wehranlage aus dem 17. Jahrhundert
- Chiesa di Sant’Ermete, 1870 entstandene Kirche
- Chiesa di San Francesco, Kirche im Ortsteil Vittoria Apuana
- Strand
- Badestrand mit Umkleidekabinen
- Festung Forte Lorenese
- Skulpturen vor dem Forte Lorenese
- Skulptur Odysseus von Anna Chromy
Wirtschaft
Der mondäne Badeort an der Versilia lebt vom Tourismus und wird hauptsächlich im Sommer besucht. Liegeplätze am Strand kosten bis zu mehreren hundert Euro am Tag.[3]
Verkehr
- Der Ort hat die Haltestelle Forte dei Marmi-Seravezza-Querceta an der Bahnstrecke Pisa–Genua.
- Forte dei Marmi liegt an der historischen Via Aurelia, die heute als Autobahn A 12 am Ort entlang verläuft.
Film
- Urlaub auf toskanisch – Das Seebad Forte dei Marmi. Dokumentarfilm, Deutschland, 2012, 43:10 Min., Buch und Regie: Cristina Ricci und Stefan Pannen, Produktion: fernsehbüro, SWR, arte. Reihe: Länder – Menschen – Abenteuer, Erstsendung: 18. Februar 2013 beim SWR, Inhaltsangabe (Memento vom 23. Februar 2013 im Internet Archive) vom NDR.
- Sicherheit (Originaltitel: Security): Der 2021 von Sky Original und Netflix veröffentlichte Thriller nach einem gleichnamigen Roman des amerikanischen Schriftstellers Stephen Amidon spielt in Forte dei Marmi.[5]
Literatur
- Emanuele Repetti: FORTE DEI MARMI alla Marina di Pietrasanta. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
- Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 147 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 29. Februar 2016 (italienisch) (PDF; 330 kB)
- Urlaub auf toskanisch – Das Seebad Forte dei Marmi. (Memento vom 23. Februar 2013 im Internet Archive) In: ARD, 2012
- Steffen Winter: Stoibers Geburtstags-Sause: „Schwamm drüber, Edmund.“ In: Der Spiegel, 29. September 2011.
- Security, the Sky Original thriller set in Forte dei Marmi, comes out. In: firenzemadeintuscany.com. 7. Juni 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (englisch).