Borgo a Mozzano

Borgo a Mozzano i​st eine italienische Gemeinde i​n der Provinz Lucca i​n der Toskana m​it 6903 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

Borgo a Mozzano
Borgo a Mozzano (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Lucca (LU)
Koordinaten 43° 59′ N, 10° 33′ O
Höhe 96 m s.l.m.
Fläche 72 km²
Einwohner 6.903 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 55023
Vorwahl 0583
ISTAT-Nummer 046004
Volksbezeichnung Borghigiani
Schutzpatron Madonna dei Ferri (zweiter Sonntag nach Ostern)[2]
Website Borgo a Mozzano

Panorama von Borgo a Mozzano

Geografie

Lage der Gemeinde Borgo a Mozzano in der Provinz Lucca

Borgo a Mozzano l​iegt im Serchiotal i​n der Garfagnana e​twa 15 km nördlich d​er Provinzhauptstadt Lucca u​nd rund 62 km nordwestlich d​er Regionalhauptstadt Florenz i​n der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden i​n der Zone D, 2 020 GG[3]. Wichtige Gewässer i​m Gemeindegebiet s​ind neben d​em Serchio (14 km i​m Gemeindegebiet) d​ie Torrenti Lima (2 km i​m Gemeindegebiet), Turrite Secca (2 km i​m Gemeindegebiet), Celetra (4 km i​m Gemeindegebiet), Pedogna (4 km i​m Gemeindegebiet), Pizzorna (4 km i​m Gemeindegebiet) u​nd Socciglia (6 km i​m Gemeindegebiet).[4]

Zu d​en Ortsteilen (frazioni) gehören Anchiano (100 m, ca. 270 Einwohner), Chifenti (111 m, ca. 430 Einwohner), Corsagna (401 m, ca. 650 Einwohner), Cune (515 m, ca. 180 Einwohner), Diecimo (76 m, ca. 750 Einwohner), Domazzano (190 m, ca. 130 Einwohner), Gioviano (280 m, ca. 120 Einwohner), Motrone (683 m, ca. 30 Einwohner), Oneta (317 m, ca. 100 Einwohner), Partigliano (252 m, ca. 200 Einwohner), Pedogna (120 m, ca. 120 Einwohner), Piano d​ella Rocca (110 m, ca. 350 Einwohner), San Romano (440 m, ca. 60 Einwohner), Tempagnano (246 m, ca. 130 Einwohner) u​nd Valdottavo (100 m, ca. 1200 Einwohner). Der Ort Borgo a Mozzano h​at ca. 1500 Einwohner.[5]

Die Nachbargemeinden s​ind Bagni d​i Lucca, Capannori, Coreglia Antelminelli, Fabbriche d​i Vergemoli, Gallicano, Lucca, Pescaglia u​nd Villa Basilica.

Geschichte

Erstmals erwähnt w​urde der Ort 879 v​on Gherardo I., Bischof v​on Lucca. Im 12. Jahrhundert w​ar der Ort v​on Pisa u​nd Lucca umkämpft, d​ie im 13. Jahrhundert d​en Ort i​ns Vikariat v​on Coreglia Antelminelli (Vicaria d​i Coreglia) einteilten. Im 14. Jahrhundert k​am es z​u Konflikten zwischen Lucca u​nd Florenz u​nd Borgo a Mozzano gelangte a​b 1342 für wenige Jahre i​n den Machtbereich d​er Fiorentiner. Danach gelangte d​er Ort wieder i​n das Vicaria d​i Coreglia u​nd ab 1562 i​n das eigene Vicaria d​i Borgo a Mozzano.[6] Bis 1837 gehörte n​och Pescaglia z​um Gemeindegebiet, w​urde dann a​ber selbständig.[7] Im Zweiten Weltkrieg l​ag der Ort a​n der Gotenstellung.[8]

Sehenswürdigkeiten

Ponte del Diavolo (Teufelsbrücke)
Die Kirche San Jacopo im Ortskern
Die Kirche San Rocco im Ortskern
Die Pieve di Santa Maria im Ortsteil Diecimo
Die Burgruine Rocca di Mozzano im Ortsteil Rocca
  • Ponte della Maddalena, auch genannt Ponte del Diavolo (Teufelsbrücke), mittelalterliche Brücke über den Serchio und Wahrzeichen der Gemeinde. Der Tradition nach soll Mathilde von Tuszien den Bau veranlasst haben. Der linke Bogen (von Borgo a Mozzano flussaufwärts gesehen) wurde beim Bau der Eisenbahnstrecke Lucca-Aulla ergänzt.
  • Ponte delle Catene (dt. Kettenbrücke), Brücke über den Lima zwischen Borgo a Mozzano und Fornoli (Ortsteil von Bagni di Lucca). Entstand durch Lorenzo Nottolini und wurde 1860 fertiggestellt.
  • Chiesa di San Jacopo, Kirche im Ortskern aus dem 11./12. Jahrhundert, die im 16. Jahrhundert erweitert wurde. Der heutige Campanile gehörte wahrscheinlich früher zu einer Befestigungsanlage.[9]
  • Chiesa di San Rocco, Kirche im Ortskern, die 1525 entstand. Der Campanile ist aus dem Jahr 1690.[10]
  • Convento di San Francesco, Kloster in Borgo a Mozzano, das seit 1526 besteht[6] und heute als Altenheim genutzt wird.[11]
  • Oratorio del Crocifisso, Kirche im Ortskern, enthält Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert.[11]
  • Oratorio della Madonna dei Ferri (auch Madonna delle Grazie genannt), um 1597/98 entstandene Kirche im Ortskern.
  • Pieve di San Giovanni Battista a Cerreto (auch Pieve a Solazzo genannt[8]), bereits 995 erwähnte Pieve bei Cerreto.[12]
  • Pieve di Santa Maria Assunta a Diecimo, Pieve im Ortsteil Diecimo. Gehörte wahrscheinlich zu den 28 von Frediano von Lucca gegründeten Kirchen und wurde 919 erstmals durch Peter II., Bischof von Lucca, dokumentiert. Wurde am Anfang des 12. Jahrhunderts auf Bestreben von Mathilde von Tuszien erweitert.[13]
  • Chiesa di San Martino in Greppo, Kirche in Diecimo, die um das 10./11. Jahrhundert entstand.[8]
  • Rocca di Mozzano, ehemalige Burg und heutige Burgruine der Apuaner, die später durch die Römer und die Langobarden erweitert und verstärkt wurde.[14]
  • Chiesa di Santa Maria Assunta, bereits 1260 erwähnte Kirche nahe der Rocca.[14]
  • Chiesa di San Pietro, Kirche im Ortsteil Anchiano, die ab dem 15. Jahrhundert erbaut wurde.[15]
  • Chiesa di San Frediano, Kirche im Ortsteil Chifenti, die im 15. Jahrhundert entstand.[16]
  • Chiesa di San Michele Arcangelo, Kirche in Corsagna, die bereits 1260 erwähnt wurde und im 15. Jahrhundert stark verändert und vergrößert wurde.[17]
  • Santuario di Serra (Nostra Signora della Consolazione), Sanktuarium aus dem 15. Jahrhundert nahe Corsagna. Enthält von Jacopo Mantovani das Werk Madonna in trono con Bambino (1596 entstanden).[17]
  • Torre del Bargiglio (auch Occhio di Lucca genannt), Turmruine am Berg Monte Bargiglio (866 m) nahe dem Ortsteil Cune.[18]
  • Chiesa di San Bartolomeo, Kirche außerhalb des Ortsteils Cune, die seit mindestens 1387 besteht.[19]
  • Chiesa di Santa Elisabetta, Kirche in Dezza Alta. Die antike Kirche wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts umgestaltet.[20]
  • Chiese dei Santi Lorenzo e Donato, Zwillingskirchen im Ortsteil Domazzano. San Donato mit freistehendem Campanile auf der anderen Straßenseite befindet sich vor dem Ort im unteren Teil, San Lorenzo am Ortseingang. Beide Kirchen entstanden im 12. Jahrhundert und unterstanden damals der Pieve a Diecimo.[21][22]
  • Chiesa di Santa Maria Assunta, Kirche im Ortsteil Gioviano aus dem 13. Jahrhundert.[23]
  • Chiesa di San Giusto, Kirche im Ortsteil Motrone, die seit mindestens 1260 existiert.[8]
  • Chiesa di Sant’Ilario, Kirche im Ortsteil Oneta, die seit mindestens 1260 existiert.[8]
  • Chiesa dei Santi Giusto e Clemente, Kirche im Ortsteil Partigliano. Enthält Werke von Giuseppe Antonio Luchi (Diecimino genannt, 1709–1774[24]) das Werk Madonna col Bambino e i santi Clemente, Lucia, Giusto, Caterina d’Alessandria.[25]
  • Chiesa di San Romano (San Romano in Turrite), Kirche aus dem 15. Jahrhundert im Ortsteil San Romano.[26]
  • Pieve di San Pietro, bereits 1072 erwähnte Pieve im Ortsteil Valdottavo.[27]

Verkehr

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Emanuele Repetti: BORGO a MOZZANO (Mutianum Castrum) nella Valle del Serchio. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
  • Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 206 f.
Commons: Borgo a Mozzano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Comuni Italiani und Tuttitalia
  3. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 29. Februar 2016 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  4. Offizielle Website des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Borgo a Mozzano, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  5. Offizielle Website des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  6. Contado Lucchese: Borgo a Mozzano, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  7. Contado Lucchese: Pescaglia, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  8. Pro Loco Borgo a Mozzano
  9. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa San Jacobo in Borgo a Mozzano (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  10. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa San Rocco in Borgo a Mozzano (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  11. Touring Club Italiano: Toscana.
  12. Contado Lucchese: Pieve di San Giovanni Battista a Cerreto, abgerufen am 10. Juli 2019 (italienisch)
  13. Contado Lucchese: Pieve di S.Maria Assunta Diecimo (Borgo a Mozzano)., abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  14. Contado Lucchese: La Rocca, abgerufen am 10. Juli 2019 (italienisch)
  15. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa San Pietro in Anchiano (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  16. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa San Frediano in Chifenti (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  17. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa di San Michele Arcangelo in Corsagna (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  18. Mondi Medievali zum Torre del Bargiglio, abgerufen am 8. März 2016 (italienisch)
  19. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa di San Bartolomeo in Cune (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 6. März 2016 (italienisch)
  20. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa di Santa Elisabetta in Dezza (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 8. März 2016 (italienisch)
  21. Lucca Terre zur Kirche San Donato in Domazzano, abgerufen am 8. März 2016 (italienisch)
  22. Lucca Terre zur Kirche San Lorenzo in Domazzano, abgerufen am 8. März 2016 (italienisch)
  23. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa di Santa Maria Assunta in Gioviano (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 8. März 2016 (italienisch)
  24. Treccani: LUCHI, Giuseppe Antonio, detto il Diecimino, abgerufen am 10. Juli 2019 (italienisch)
  25. Sacrum Luce zur Chiesa dei SS. Giusto e Clemente (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sacrumluce.sns.it, abgerufen am 8. März 2016 (italienisch)
  26. Arcidiocesi di Lucca zur Chiesa di San Romano (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
  27. Arcidiocesi di Lucca zur Pieve San Pietro in Valdottavo (Memento des Originals vom 9. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca, abgerufen am 7. März 2016 (italienisch)
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